Ich weiss, ich habe noch drei andere Bauberichte offen. Aber als bei den anderen Projekten zeitgleich etwas trocknen musste, konnte ich nicht widerstehen, eine neue Baustelle zu eröffnen. Es geht um den wohl allerseits bekannten Bausatz des EC 145 von Revell. Für mich ein Ausflug in einen neuen Massstab. Nachdem ich bisher immer OOB gebaut habe, möchte ich hier auch erste Schritte im Scratch-Bau wagen, der Bausatz gibt ja einige Möglichkeiten dafür her.
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Im Frühling kontaktierte ich die Rega und habe um Fotos des Originals gebeten. Und prompt erhielt ich einen ZIP-Ordner voll zugeschickt, super Service! Und ich hatte noch mehr Glück: Im Sommer war ich zwei Wochen für meine PPL-Ausbildung in Grenchen, wo im Hangar des Rega Training Centers noch das letzte verbliebene Exemplar der Rega-EC 145 stand. Sehr bereitwillig zeigte mir ein Rega-Pilot die Maschine ausgiebig und ich konnte einige Fotos vom Original machen. Somit habe ich viel Referenzmaterial.
Der Bau beginnt wie üblich mit dem Interieur. Ich habe die Grundplatte in Grau lackiert und die Führungsschienen abgeklebt und mit Tamiya X-32 Titanium Silver gebrusht.
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Ein Problem stellt im Moment der Boden im hinteren Bereich dar, gut ersichtlich auf diesem Foto:
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Der Boden im Bausatz ist glatt, ich möchte aber gerne die Struktur darstellen. Eine Möglichkeit wäre, die Kreise mit einer Schablone mit aufgehellter Grundfarbe zu lackieren. Ich versuchte heute, auf einem Klebeband die Punkte auszustanzen (mit einem ausgedienten Pinsel, Haare abgeschnitten und die Metallhalterung aufgebohrt). Letztendlich verzog das Klebeband aber beim Abziehen jedes mal die Kreise. Zweite Variante wäre, eine Schablone zu lasern. Andere Ideen eurerseits?
Die Sitze bieten Möglichkeiten zum Scratchbau, da die Gurte angegossen sind, was mir in diesem Massstab nicht gefällt.
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Ich habe die Gurte jetzt mit Dremel und Schleifpapier entfernt und werde sie wohl mit Klebeband und Draht-Ösen neu erstellen. Weiter möchte ich auf den Sitzen im Cockpit das Muster des Stoffs irgendwie darstellen und sie nicht einfach grau lassen. Habe aber noch keine Idee, wie...
Hier gut ersichtlich:
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ZitatAndere Ideen eurerseits?
Die Kreise am Boden könntest du wenn du den Durchmesser hast mit Alufolie darstellen. Im Durchmesser passende abgefeilte Nägel bündeln und das Muster durch die Alufolie reiben. Dann die Bahnen auf den Boden kleben, lackieren und fertig. Abkleben ist dann natürlich etwas schwierig, aber das löst du schon.
Für die Sitze vielleicht ein Stempel aus einem weichen Radiergummi? Hab vor Jahren mal ein Tapetenmuster in 1:72 so gemacht. Am schwierigsten ist es eine gleichbleibende Farbintensität hinzukriegen.
Gutes gelingen!
Grüße Hartmut
Tolles Projekt.
Finde auch die Lösung mit der aluminium Folie, wie von Hartmut beschrieben, wird sicher die überzeugendste sein!
Hoi Silas,
Potzblitz, da hast du dir aber etwas vorgenommen! :o
Den Supoort finde ich toll, unkompliziert und freundlich, so macht das Spass :D
Bei deinen Herausforderungen werde ich keine grosse Hilfe sein, da muss ich bis jetzt Ideenmässig passen :-\
Ich bleib aber gerne dran, weiterhin viel Spass und en Gruess
Mac
Sali Silas
Tolles Projekt, Schraubhubis gehen immer, schaue dir gerne zu.
Bezüglich Boden, ist vielleicht etwas hergeholt, aber vielleicht findest du ein Photetch Lochgitter, welches du als Schablone sprayen kannst?
Schönes Bauprojekt. Aber wie schon erwähnt eine zeitintensive Arbeit mit deinem Boden..
Bin gespannt wie es danach aussieht.
Viel Spass noch beim bauen.
So, ich melde mich auch wieder einmal aus der Versenkung. Komme leider im Moment nur wenig zu meinem Hobby. Vielen Dank für euren unkomplizierten Support, ich kann mich MacMeister nur anschliessen, so macht das Spass!
Das Problem mit dem Boden des Helis hat sich nun aber anderweitig gelöst: Bei einem Gespräch mit einem technisch versierten Verwandten erwähnte ich es beiläufig. Und was soll ich sagen... ein paar Tage später stand er mit einem 3D-Druck vor der Tür, ich solle es doch mal damit probieren:
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Das obere Stück ist mit UV-Licht gehärtet, das untere nicht. Ich konnte nur die nicht gehärteten verwenden, die anderen zerbrachen beim Anpassen sofort. Aber auch die nicht gehärteten sind eher spröde.
Die Platten sind 0.3mm stark. Was sich dünn anhört, war leider immer noch so dick, dass die Führungsschienen für die Bahre und Sitze in einem Tal verschwanden. Ich habe sie dann mit dem Dremel dünn wie ein Blatt Papier geschliffen, was jedoch mehrere Anläufe brauchte, da im wieder einige Stücke aus den Streifen herausbrachen. Auch beim Zuschneiden zerbrachen einige Teile. Zum Glück hatte mein geschätzter Verwandter diese Probleme vorhergesehen und genug Platten gedruckt. Heute habe ich nun den Bausatzboden geglättet, die Streifen gebrusht und mit Sekundenkleber verklebt.
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Da die Platten nicht so lang wie die benötigten Streifen sind, musste ich teils mehrere Stücke zusammenschustern. Und so sieht es nun aus:
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Ich würde sagen, es ist nicht optimal, aber es sieht viel besser aus als der glatte Boden des Bausatzes. Und viele Fugen werden unter Sitzen, Bahre und Equipment verschwinden.
Am Cockpit und den Sitzen bin ich noch dran, Bilder folgen.
Sieht top aus! Ich denke viel besser ist das nicht zu machen. Die meisten Fugen sieht man ja jetzt kaum noch, und wenn da erst der ganze Krempel drauf steht passt das schon. Tolle Lösung mit den Druckteilen.
Grüße Hartmut
Toll gelöst! Die Mühe mit dem Schneiden der Streifen und Dünnerschleifen sind immer noch ein Klacks im Vergleich zu einer Eigenbaulösung mit einzelnen Punkten.
Sieht echt gut aus.
Gruss
Günther
Super gelöst, das sieht wirklich toll aus!
Momol, sieht wirklich gut aus! Viel spass weiterhin!
Hej Silas,
Sieht doch optimal aus, die Mühe mit dem Schleifen hat sich gelohnt. Ich müsste jetzt raten wo die Trennfugen sind.
Wie schon verschiedentlich erwähnt, wenn Alles eingebaut ist sieht man es nicht mehr aber der Rest des Bodens wirkt :D
Gruess
Mac
Sieht super aus!
Wo nachher noch Fugen sichtbar wären, kannst du ja immer etwas draufsetzen oder ein wenig Dreck anbringen ;)
Das Sieht doch super aus.
Das hat sich gelohnt schaut viel besser aus.
Inzwischen ist das Cockpit bis auf die Sitze fertiggestellt. Dieses ist oob ganz ok, aber ich habe mich dennoch etwas am Eigenbau probiert.
Einige Hebel und Kippschalter sind nur als Knöpfe angedeutet. Die habe ich abgeschliffen, ein Loch gebohrt und durch ein kurzes Stück Draht ersetzt. Etwas fummelig, aber es ist den Aufwand definitiv wert.
Für die Screens liegen blau-weiss gepunktete Decals bei. Geht mal gar nicht, wie ich finde, und so habe ich lange studiert, wie ich das beheben könnte, ohne auf eine wirklich sinnvolle Idee zu kommen.
Auf dem Flohmarkt in Münsingen habe ich einen Kameraden aus meiner Militärzeit getroffen, welcher mir schliesslich einen guten Tipp gab: Regenbogenfolie aus dem Floristen- und Geschenkverpackungsbedarf. Da das Zeug extrem dünn ist und dazu noch elektrostatisch geladen, hat mich das Zuschneiden der Screens an den Rand des Wahnsinns gebracht. Und mit Sekundenkleber aufgeklebt sah es so schlecht aus, dass ich es gleich wieder weggekratzt habe. Schliesslich fand ich mit Tamiya-Klarlack einen passablen Klebstoff.
By the way: Wer Instagram hat sollte mal bei switzerlandscalemodeling vorbei schauen. Echt sehenswert!
Hier mal einige Bilder. In Realität reflektieren die Screens viel weniger und die Details sind weit weniger verwaschen. Das ist dem Runterskalieren fürs Internet geschuldet.
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Als nächstes gehts ans hintere Interieur, Bahre, Schränke, Sitze usw. Da wird viel Eigeninitiative gefragt sein. Für mich als Scratch-Neuling gerade richtig. :)
Sieh aber ganz cool aus!
Es geht halt nichts über Scratchen ;D
saubere Arbeit Silas, gefällt mir! :D
ganz toller Tipp mit der Folie!
Das Pit lässt sich sehen, kommt super!