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Re: Terpentin-Ersatz

Begonnen von jacqueline, 08. September 2006, 15:33:32

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jacqueline

Terpentinersatz müsste eigentlich in allen Malerfachgeschäften und Baumärkten erhältlich sein - zumindest war das anno neunzehnhundertzwetschendingsbums noch so, als ich in dem Gewerbe gearbeitet habe.

Er wird zum Verdünnen von Kunstharzfarben verwendet. Nofalls auch zum Pinselreinigen, würde ich aber nicht empfehlen.

thomas

#1
Zitat...wie heisst er...
Na "Terpentin Ersatz" eben  ;D also Vorname:Terpentin , Nachname:Ersatz  ;D ;D ;D .... steht also wirklich so auf den Dosen (zumindest bei uns in Deutschland) anbei ein Beispiel aus einem Malergeschäft. Ob die Qualität eines solchen Produkts allerdings besser ist als ein Baumarkt-noname-Produkt bzw. ob das beim Modellbau eine Rolle spielt weiß ich nicht.

ZitatEr wird zum Verdünnen von Kunstharzfarben verwendet.
Also Enamels, Ölfarben und "washes" mit diesen Farbtypen  -   aber keine Acryllfarben !!

ZitatNofalls auch zum Pinselreinigen, würde ich aber nicht empfehlen.
Wieso "Notfalls"  ?? Ich hab noch nie was anderes genommen und meine Pinsel halten jahrelang. "Notfalls" nehm ich Nitro Verdünnung, wenn´s Terpentin mal ausgehen sollte.
Erwähnen sollte man vielleicht noch, daß sich Terpentin Ersatz nicht zum Reinigen von Pinseln eignet, mit denen Acrylfarben verarbeitet wurden.

thomas

jacqueline

ZitatWieso "Notfalls"  ??

Hab ich damals so gelernt und entspricht auch meinen Erfahrungen: Verdünnen mit Terpentinersatz, Pinsel mit Pinselreiniger auswaschen.

Inzwischen erübrigt sich das, ich arbeite ausschliesslich mit Acrylfarben.

thomas

Weshalb man das viellleicht nicht machen sollte wäre daß die Pinselhaare recht hart werden könnten - das hab ich mal gehört.
Ich verwende Enamels auch kaum noch aber wenn ich das mache, wasche ich die Terpentinrückstände nach der Pinselreinigung mittels Seife wieder aus dem Pinsel heraus - und somit bleiben die Pindselhaare schön weich  :) :)

Es könnte aber auch einen Unterschied machen ob man mit Kunstfaser oder Naturfaser Pinsel arbeitet ?  :-\ Eventuell reagiert ein Naturfaserpinsel (Rotmarder...) allergisch auf Terpentinersatz...da bräuchte man jetzt einen gelernten Maler im Forum  :D

thomas

michael

#4
Das ist richtig, aber es ist primär eine Frage der Petrochemie. Der wesentliche Unterschied in der Reaktion mit Kunstharzen ist, dass Terpentinersatz die Farbe lediglich verdünnt und der Pinselreiniger die Farbe angreift. Es gibt dort aber auch jeweils massenhaft spezifische Zusammensetzungen in Bezug auf Paraffine, aliphatische Kohlenwasserstoffe, nichtionische Tenside und jede Menge Zeugs mehr. Bei Spiritus, Benzinen und Petrolether usw. in den unterschiedlichesten Arten wird die Sache noch wesentlich komplizierter und variantenreicher.

Ich habe mal vor einigen Jahren für einen großen Farbenhersteller u.a. auch Unmengen von Handbüchern und Produktbroschüren produziert und musste mich zwangsläufig mit dem Thema auseinandersetzen, wobei ich das meiste allerdings inzwischen wieder vergessen habe.

Und der Grafiker empfiehlt für wertvolle Marderhaarpinsel definitiv Balsamterpentinlöl, weil es weder die Haare noch den Kleber angreift, verformt oder sonstiges. Das gibt es im Künstlerbedarf. Es ist zwar teurer als Terpentinersatz, schont aber die Pinsel nachhaltig.

Nachträgliches auswaschen mit klarem Wasser sollte eigentlich generell und unanhängig vom Reinigungsmittel geschehen. Seife würde ich auf keinen Fall nehmen, da insbesondere bei Echthaaren ein öliger Film sehr wichtig für das Fliessen der Farbe ist. Wenn die Oberfläche der Haare durch Lauge "stumpf" gemacht wird, bleiben die Pigmente hartnäckig hängen und auch jeder sonstige Dreck. Der Pinsel wird schnell "strohig" uns ist für feine Arbeiten kaum nicht mehr zu gebrauchen.

Das ist wie bei Flecken auf Teppichböden, die mit zu scharfen Reinigern gereinigt werden und genau an diesen Stellen wesentlich schneller neu verschmutzen, was übrigens ausbleibt, wenn man Wollwaschmittel benutzt.






thomas

#5
Danke Michael für die Info, eine Frage hab ich da noch, ist hier zwar ein wenig off Topic aber irgendwie passts dann doch...

Wann empfiehlt sich ein Kunstfaserpinsel al´la "da Vinc" oder "Marabu" und wann sollte man einen Marderhaarpinsel nehmen ?
Hängt das vielleicht mit dem verwendeten Farbtyp zusammen ? (Preislich sind die glaub ich in etwa auf einem Niveau)

Ich selbst hab früher billigste Marderhaarpinsel genommen und war nicht besonders zufrieden weil wenig formstabil.
Später dann Kunstfaserpinsel hier allerdings hochwertigere (da Vinci)  die natürlich teurer waren und von mir vermutlich auch besser gepflegt wurden (bei den Kunstfaserpinseln hab ich das mit der Seife angefangen) - und mit diesen Kunstfaserpinseln bin eigentlich sehr zufrieden - die halten eigentlich ewig.
Aber so einen richtigen (objektiven) Vergleich zwischen diesen beiden Pinseltypen hatte ich eben nie, daher meine Frage.

ZitatSeife würde ich auf keinen Fall nehmen, da insbesondere bei Echthaaren ein öliger Film sehr wichtig für das Fliessen der Farbe ist. Wenn die Oberfläche der Haare durch Lauge "stumpf" gemacht wird, bleiben die Pigmente hartnäckig hängen und auch jeder sonstige Dreck. Der Pinsel wird schnell "strohig" uns ist für feine Arbeiten kaum nicht mehr zu gebrauchen.
Eigenartig, genau den Effekt (strohig) hatte ich vor der Behandlung mit Seife, danach nicht mehr. Das könnte aber auch damit zusammenhängen daß ich die Pinsel nicht mit Wasser ausgewaschen habe - damit konnte dann das Terpentin oder Nitro weiter "arbeiten" und machte die Pinselhaare dadurch vermutlich spröde bzw. laugte diese aus.

ZitatUnd der Grafiker empfiehlt für wertvolle Marderhaarpinsel definitiv Balsamterpentinlöl, weil es weder die Haare noch den Kleber angreift, verformt oder sonstiges. Das gibt es im Künstlerbedarf. Es ist zwar teurer als Terpentinersatz, schont aber die Pinsel nachhaltig.
Das dann auch bei Acrylfarben ? Also zuerst Spiritus, dann Balsamterpeninöl und dann Wasser ?

thomas



michael

#6
Zitat von: thomas am 09. September 2006, 14:17:55
Wann empfiehlt sich ein Kunstfaserpinsel al´la "da Vinc" oder "Marabu" und wann sollte man einen Marderhaarpinsel nehmen ?

Rotmarderpinsel sind meines Wissens die beste erhältliche Qualität was Malverhalten und Formstabilität betrifft, insbesondere bei ultrafeinen Arbeiten.. Es soll zwar inzwischen auch Alternativen aus Kunstfasern geben, die dem nicht nachstehen, aber das habe ich persönlich leider noch nicht getestet, Aus Sympathie für die Marder werde ich das aber tun, wenn mein Bestand aufgebraucht ist, was sehr lange dauern kann, da ich damit sehr pfleglich umgehe und viele meiner "Lieblingspinsel" schon seit meiner Lehrzeit habe. Es ist auch so, dass sich zwei scheinbar identische Pinsel niemals exakt gleich verhalten. Der eine wird schnell zum "Besen" und der andere bleibt ewig spitz.

Wichtig bei Echthaarpinseln ist übrigens noch, dass sie NIEMALS in ein Glas oder sonstiges mit den Haaren nach unten gestellt werden dürfen, weder trocken noch fecht und schon gar nicht in Reiniger welcher Art auch immer.

Zitat von: thomas am 09. September 2006, 14:17:55
Das dann auch bei Acrylfarben ? Also zuerst Spiritus, dann Balsamterpeninöl und dann Wasser ?

Wenn ich Acryl nehme, spüle ich die Farbe möglichst sofort mit Wasser aus, solange sie noch flüssig genug ist. Spiritus nehme ich eigentlich erst, wenn sie schon zu trocken ist. Da ich die Pinsel nicht nach verwendeten Farben trenne, bekommen sie früher oder später auch wieder Balsamterpentinöl ab. Ich konnte da noch keine Probleme feststellen. Da das Öl kein "Verdünner" im eigentlichen Sinne ist, vermute ich, dass es keine unangenehmen Rektionen bei Acryl hervorruft, was bei Kunstharzverdünnern der Fall ist. Aber das müsste man mal gesondert testen.