St. Stephan ist ein unscheinbares, kleines Dörfchen im Simmenthal im Berner Oberland. Zwischen den bekannten Wintersportorten Zweisimmen und Lenk gelegen, hat es auf den ersten Blick ausser Landwirtschaft und Tourismus eigentlich nichts zu bieten... wäre da nicht der 1943 errichtete und in den 90ern stillgelegte Militärflugplatz. Einmal im Jahr, jeweils Ende August, erwacht dieser kurzfristig zu neuem Leben, wenn von dort aus Hunter-Jets starten, um die umliegenden Alphütten im Tiefflug mächtig durchzuschütteln!
Das war auch dieses Jahr wieder der Fall, als am 25. August der Hunterverein Obersimmenthal zum traditionellen ,,Hunter-Fest" einlud. Es war wie immer ein eher ,,familiärer" Anlass mit ein paar hundert Zuschauern. St. Stephan ist doch ein recht abseits gelegenes Örtchen, was mir die Reisezeit wieder mal in Erinnerung gerufen hat: Statt der geplanten zwei Stunden brauchte ich ,,dank" mehrerer Staus fast deren drei...
Der schweizweit wohl bekannteste ,,St. Stephaner" ist der Papyrus-Hunter. Er befindet sich gerade im ,,Schönheitssalon", d.h. er wird für die Saison 2008 fit gemacht. Mit dem Fliegermuseum Altenrhein besteht ja ein Abkommen: Deren F.58-Hunter und der Papyrus werden abwechslungsweise betrieben, manche Teile (z.B. der Schleudersitz) untereinander ausgetauscht. Dieses Jahr wird an Airshows der Altenrheiner Hunter vorgeführt, während Papyrus eine verdiente Ruhepause gegönnt wird.
"Artgerechtes Schleppen von Hunters" - der Original-Vevey-Schlepper.
Wirklich Klasse wie in der Schweiz solche ausgemusterten Flugzeuge erhalten und sogar flugfähig gehalten werden.
Bei uns muß man schon froh sein wenn nicht alle ausgemusterten Typen verschrottet oder für einen Euro an irgendwelche (undankbaren) Nachbarländer verschenkt werden...an flugfähige Starfighter, MiG-21, Sabre oder gar Phantom ist da gar nicht zu denken...
(Na gut, eine Phantom würde von den Kosten her auch in einer anderen Liga spielen... ;))
thomas