Panzerkampfwagen Mk III 749(e) - Miniart 1:35 ***fertig***

[Dominik]

Servus Leute,

Ich werde Euch hier mal meinen Baubericht zum Panzerkampfwagen Mk III 749(e) von Miniart in 1:35 nachreichen, auch wenn ich nicht allzuviele Fotos mehr gefunden.
Bauberichte schreiben ist eigentlich nicht so meins, aber ich versuche es mal.

Als erstes habe ich den Panzer zusammen gebaut. Klingt nicht sehr spektakulär, aber ich mach das anders als viele andere, vor alem als die ganzen Profis. Ich baue den komplett zusammen. Das heißt, alles. Chassis, Laufwerk, Aufbau, Turm und Kette baue ich zusammen und habe dann den fertigen Panzer vor mir. Ich persönlich hab nicht die große Lust, den Panzern in vielen kleinen Teilen zu bauen und dann jedes Teil einzeln zu lackieren. Da fehlt mir die Muße zu. Viele werden mich jetzt geißeln, "Wie kannt du nur?!" "Das Fahrwerk ist dann ja teilweise unbemalt!" "Blablabla".
Na ja, sieht am Ende eh keiner mehr und mein Gewissen fühlt sich auch so gut.

Also, ich hab den Valentine out of the box gebaut. Nur die "Ladung" hab ich mir zusammen gesucht, doch dazu später.

Nach dem Zusammenbau, Achtung, es folgt wieder ein Geißelung, hab ich den Panzer lackiert. Aber nicht mit Primer und Schatten und hier und da mehr und weniger...nö.
Tamiya XF-59 "Wütengelb" verdünnt, ab in die Airbrush und rauf aufs Modell.
Nach dem Trocknen kommen die Decals, ebenfalls aus der Box aufs Modell.
Im Anschluss folgt die Versiegelung mit Bodenglanz, eignet sich auch sehr gut für Fliesen und Laminat und gibt dem Modell einen sanften Duft von Zitrus.
Das Modell glänzt dann auch richtig schön, wie eine Speckschwarte.

Nachdem nun wieder alles getrocknet war, kam von Tamiya der "Panel Line Accent Color" in schwarz zum Einsatz. Bin ich hoch zufrieden mit und eht schön einfach. Damit habe ich dann das ganze Modell "getränkt" und die gröbsten dunklen Fläschen mit nem Einmaltuch wieder entfernt. Darauf folgt wieder das trocknen lassen.

Dann habe ich die Werkuzeug mit Tamiya X-56 "metallic grey" bemalt. Da die Werkzeuge hier keinen Holzbesatz haben, blieb das aus. Ebenfalls wurde der Gummibesatz der Laufrollen mit Tamiya XF-85 "Rubber" gummiert.

Darauf anschließen, und jetzt kommen endlich die ersten Fotos, hab ich meiner Grabbelkiste eine Beladung zusammengesucht. Panzer beim Afrika Korps sind für mich immer mit Zeug und Krempel beladen, da die Männer ja alles mitführen mussten, so bekam der Valentine auch eine Beladung aus allem möglichen.





Ein Treibstofffass, Wasserkanister, Helme, Decken, Rucksäcke, Säcke, Wasserflaschen, Holzkiste, PickPot, Planen und was man da nicht noch alles sieht. Das wertet meiner Meinung nach das Modell extrem auf.
Nachdem die Ausrüstung plaziert und auch schon festgeklebt wurde, ging es ans bemalden der einzelnen Stücke. Dabei kamen mehrere Farben, ebenfalls von Tamiya zum Einsatz. Braun, rotbraun, grün, feldgrau, grau, weiß, schwarz, sandfarben. Dann sehen nicht alle Teile gleich aus von der Farbe und das Modell an sich bekommt etwas mehr Farbe, was ich persönlich sehr ansprechend finde.





Über die Beladung kommt nun der gleiche Wash von Tamiya um die Verftiefungen zu zeigen, hier aber nicht schwarz, sonder braun und dunkelbraun.

Da der Panzer nicht einfach so fährt, braucht es auch eine Besatzung. Ich habe nur einen Mann der im Turm steht. Dieser hat dann Tamiya XF-60 Sandfarbe als Uniformfarbe erhalten, Tamiya XF-15 als Hautfarbe und dann mit dem Tamiya Wash hellbraun die Vertiefungen im Gesicht, Händen und Uniform. Dann Augen, Dienstgradabzeichen, Gürtel, Orden, alles mit dem Pinsel. Danach dann mal Probestellen, ob der Kommandant immernoch gut aussieht.



Soweit, so gut. Wäre er ja fertig. Aber da der Panzer in Afrika unterwegs ist, braucht es Sand.



Also Sandpigmente von MIG genommen und großzügig auf dem Panzer verteilt.



Dadurch verschwinden dunkle Stellen, welche nicht entfernt wurden unter dem Sand und er wirkt für mich noch realistischer.
Nach diesen Schritten war er dann fertig und kann hier als fertiges Modell betrachtet werden.
Panzerkampfwagen Mk III 749(e)




Nebenbei bemerkt, ich habe eine Seite der Luke verloren. Keine Ahnung wo die hin ist. Da hab ich mir ein Sheet genommen, die andere Luke raufgelegt, nachgezeichnet, ausgeschnitte, lackiert und angeklebt. Fast nicht zu erkennen, wenn man es nicht weiß.

[Flpl SiSo]

Sieht cool aus. Und man muss es ja nicht immer wie alle anderen machen, das Resultat spricht ja für sich. 

Hast du die Sand-Pigmente noch irgendwie fixiert oder hast du sandfarbene Finger, sobald du das Modell berührst?

[Jan-Willem]

Sehe ich auch so, du machst es wie es dir passt und wie du es für richtig hältst. Nicht für nichts heisst es hier: wir bauen was wir wollen. Ich denke da wird niemand hier etwas dagegen sagen wenn man dazu denkt "und wie ir wollen". Und das Resultat spricht für sich. Übrigens habe ich vor Kurzem hier im Forum gelernt, dass dieser Praxis (erst zusammenbauen und dann malen) für Fahrzeuge ganz normal ist und für so manche Kollegen ein Grund wieso sie von Flugzeuge auf Fahrzeuge ungestiegen sind.
Ich finde dein Panzer sehr gelungen! Einzige kleine Bemerkung wäre, dass man an dem Fahrer die Nähte noch sieht.. --> einfach nicht solche Close-ups machen

Danke für dein Kurzbericht!

[markus]

Interessanter Tip - Tamiya Panel Liner als Wash verwenden. Hätte den jetzt Flugzeugmodellen zugeordnet.

Nur damit ich das richtig verstehe- du baust das Modell inklusive Laufwerk und Kette und lackierst dann alles auf einmal? Ich finde Laufrollen bemalen immer etwas mühsam, ganz zu Schweigen wenn die schon verbaut sind.

PS - offensichtlich hast du auch eine Radkappe verloren 

[Dominik]

@markus, Japp, ich baue alles zusammen und dann lackiere ich.
Und ja, zu meiner Schande ist auch eine Radkappen abhanden gekommen, na ja, krieg halt.
Aber warum den panel liner nur zu Flugzeugen? Damit kann man Vertiefungen echt gut nachmachen. Vor allem braun nutze ich sehr gern für Gesichter.

Danke für eure Meinungen dazu!
Dann kann ich demnächst ja mal öfter den ein oder anderen Bericht schreiben.

Und da nke für den Tipp mit den closeups. Ja, manchmal will ich ihm fertig bekommen und vergesse hier und da etwas.

[hartmut]

Sehr gelungen Dominik! Der Panzer hat durch den Staub sehr gewonnen - kommt gut.
Mich würde auch noch interessieren wie die Pigmente fixiert sind. Ich tue mich immr etwas schwer damit. Tupfend mit dem Pinsel bleibt nicht immer alles da wo es bleiben sollte....

Grüße Hartmut

[Rudolf]

Hei Dominik, da haben wir all die Zeit was verpasst. Von wegen Bauberichte schreiben sei nicht so dein Ding. Er ist elementar, informativ und mit einer Prise Humor gewürzt, also alles was man sich von einem Text wünscht. Die Spannung hat vom Anfang bis zum Ende nicht abgenommen und ich werde ihn noch ein zweites Mal lesen.

Also ich hätte gewettet du hättest das ganz Brimbamborium von Miguel Jimenez angewendet und muss mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass du deine eigenen Wege gehst. Das setzt natürlich ein Auge und eine kreative Ader voraus (und durchaus sicher viel Erfahrung) um so individuell vorzugehen.

Der ganze Krempel den du raufgepackt hast, passt und ist sehr harmonisch in den Farben. Der Kommandant bis ins Detail ausgearbeitet, die Helme mit einem Wappen versehen. Es ist an alles bis in Detail gedacht. Vielen Dank für deinen Einblick und die Mühe die du dir genommen hast.

Dann kann ich demnächst ja mal öfter den ein oder anderen Bericht schreiben.

Wir bitten darum und freuen uns auf deinen nächsten Bericht. LG Ruedi   

[Dominik]

@Rudolf, sehr gern!

@hartmut, ich hab die Pigmente in nem Behälter drin, nehme einen Pinsel und tunke den da ein. Dann etwas abklopfen, noch im Behälter, und dann aufs Modell. Erst tupfe ich, dann verstreiche ich, als ob ich malen würde. Kleben tu ich da nix. Ja klar geht da mal n bissl ab, wenn ich den anfasse, aber ich versuche die Fahrzeuge immer an den Ketten zu berühren, da merkt man das nicht so.