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Mitsubishi A6M5 Zero (Tamiya 1/48) ***fertig***

Begonnen von tobias, 24. Mai 2010, 17:59:21

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hans-juerg

#45
Zitat von: tobias am 10. August 2010, 15:37:53
Hatten denn die Japaner keine Antwort auf die Flieger der Amis?

Nein! Oder die Antworten waren nicht ausreichend. Und es waren nicht nur die Flieger selber sondern die ganze Infrastruktur dahinter.

Als die Japaner Pearl Harbor angriffen, hatten die Imperial Japanese Navy vermutlich die besten Jagdflieger (Zero). Auch die Sturzkampfbomber (VAL) und die Torpedobomber (Kate) waren gute Flugzeuge. Im weiteren waren die Piloten ausgezeichnet ausgebildet und trainiert. Japan befand sich ja seit mehreren Jahren im Krieg mit China.

Der Blitzkrieg gegen Frankreich (Indochina), Holland (Indonesien), England (Burma, Singapore) und USA (Philippinen) gegen 2. – 3. Klassige Gegner gaben den Japanern ein psychologischen Vorteil. Den gleichen Effekt hatte die Deutschen Panzerwaffe waehrend des Blitzkrieges in Europa.

In dieser Phase des Krieges waren die Zero und ihr Imperial Japanese Army Bruder Nakajima Ki.43 Type 1 "Oscar" den Allierten ueberlegen. Das Anforderungsprofil der Zero verlangte einen Langstreckenjaeger mit hoher manoevrier Faehigkeiten. Um das zu erreichen wurden saemtliche Panzerung weggelassen und auch die Bewaffnung war nichts besonderes. (Die Japanischen 20 mm Kanonen hatten eine extrem langsame Schusskadenz.). Das gleiche gilt auch fuer die Oscar.

Die Luftkaempfe fanden in relativ geringer Hoehe statt und da waren die Japaner viel besser im Kurvenkampf. Im weiteren bevorzugen die Japanischen Piloten den Kampf Mann gegen Mann, d.h. kein Teamwork und die Kommunikation zwischen Japanischen Flugzeugen erfolgten meistens mittels Handzeichen. Die Funkausruestung, wo sie ueberhaupt eingebaut waren (Gewichtseinsparung), waren nicht der selbe Standart wie bei den Allierten.

Waehrend der Guadalcanal und New-Guinea Kampangen lernten die Allierten 2 wichtige Lektionen. Erstens, den Kampf nur in der Gruppe aufnehmen, d.h. mindestens 2 Flieger die sich gegenseitig schuetzen und decken konnten und zweitens den Kampf in der Vertikale fuehren, d.h. abstechen, schiessen und Hoehe gewinnen und das ganze wiederholen. Die Japaner waren sehr gut im horizontalen Raum aber sie konnten nicht so schnell abtauchen wie die F4F oder die P-40.

Im weiteren muss man bemerken, dass durch den extrem langen Flug von Bougainville die Amerikaner auf Guadalcanal immer vorgewarnt waren und dadurch genuegend Hoehe gewinnen konnten.

Die Allierten waren im Gegensatz zu den Japanern in der Lage innert kuerzester Zeit einen Flugplatz von hoher Qualitaet zu bauen. Die Japanischen Platze waren weniger gut und wurden noch pausenlos bombartiert.

Der Nachschub an japanischen Ersatzteilen war extrem eingeschraenkt und die Faehigkeit der Japaner ihre Flugzeuge im Feld zu warten und reparieren war zum Beispiel in Rabaul gleich Null. Die Japaner nutzten zuerst Zerstoerer fuer den Nachschub (welche bei der U-Boot Abwehr fehlten) und im weiteren Verlauf des Krieges kleine Holzboote. Die Beaufighter der RAAF spezialisierten sich auf das ,,Barge-Hunting".

Die Taktik der Allierten im Pazifik war daraus ausgelegt den Gegner langsam aber sicher abzunuetzen. Die Japaner, im Gegensatz zu den Allierten, hatten keine Seenotrettungsdienst. Dies bedeutete, dass ein Japanischer Pilot der abgeschossen wurde nicht mehr in die Kaempfe eingreifen konnte. Die Japanischen Piloten flogen oftmals ohne Fallschirm (Gewicht!). Aus diesem Grund verminderte sich die Anzahl der wirklich guten Japanischen Piloten extrem rasch. Was nachkam waren Anfaenger mit zuwenig Training. Im Gegensatz dazu wurde die Qualitaet der Amerikaner immer besser.

Die 2. Generation der Japanischen Jaegern waren hervorragend und konnten in der Kombination mit einem erfahrenen Piloten mit jedem allierten Jaeger aufnehmen. Die ,,George" war sogar besser als alles was die USN und USAF aufbieten konnte. Die Kawasaki Ki.61 Type 3 "Tony" hatte immer mit Motorenprobleme zu kaempfen, die Nakajima Ki.84 Type 4 "Frank" litt unter schlechter Produktionsqualitaet und die Kawanishi N1K1-J Shiden "George" kam schlicht und einfach zu spaet. Wie man sieht, hatten die Japaner gute Flieger die aber auch durch den Mangel an trainierten Piloten nicht optimal eingetzt werden konnten.

Gruss,
Hans-Juerg

MacMeister

Servus Hans Jürg, Hoi Tobias

Als Alter Pazifik-Kämpfer greife ich in das geschehen ein und gebe Dir, Hans-Jürg, bei Deinen Erläuterungen recht. Einen Punkt moniere ich denoch - die Alliierten Stützpunkte waren sicher nicht besser als die Truppen an der Heimatfront aber sicher nicht 2-3klassig. Sie waren wie die Franzosen einfach nicht koordiniert sonst hätte es in Frankreich sowohl als auch in Asien für die Angreifer anderst ausgesehen. Zudem hatte der Überraschungseffekt einen hohen Anteil am raschen Vorwärtskommen der Japaner, dies hast Du ja auch richtig bemerkt.

Ich zitiere hier meinen lieben Freund Michi 'Yamamoto' Marti, der die Worte Yamamotos des Grossen wie folgt wiedergibt: ,Wir haben die Mittel um ein halbes Jahr um uns zu schlagen, schaffen wir es in dieser Zeit nicht, so ist der Krieg verloren' oder wie es im Holywoodstreifen Tora Tora Tora hies: 'Wir haben einen Riesen geweckt' - genau so war es und Yamamotos Progonose sollte zutreffen.

Was mir in Deinen Erläuterungen zuwenig herüberkam war die Einstellung der Japaner - das denken war von den Samurai-Krieger beeinflusst und beruhte auf Ehre und die Wahrung des Gesichtes. Ich empfehle Jedem die Biographie von Saburo Sakai zu lesen. Er beschreibt hervorragend wie hart der Weg zu einem Marineflieger war - und befördert wurde man generell nur posthum also keine Karriereaussichten  :D

Das Ehredenken mag ja schön und gut sein aber in einem Konflikt ist das, man möge mir verzeihen, einen Scheiss wert - nur das Resultat zählt - Du oder ich. Dieses Ehredenken zieht sich wie ein roter Faden durch den Pazifikkonflikt. Lieber starb man als sich gefangen nehmen zu lassen.

Was die Ressourcen für die Industrie angeht, hier ist Amerika nicht ganz unschuldig - im Vorfeld des Konfliktes wurde Japan immer mehr isoliert. Aus heutiger Sicht würde man dies vermutlich als einen Wirtschaftskonflikt mit schlechtem Ausgang bezeichnen.  Aber so war es , die Rohstoffe konnte Japan auf dem Markt nicht mehr kaufen also holte man sie sich. Ich sehe dies immer auch als die andere Seite der Medaille - keine Reaktion ohne vorherige Aktion  8)

Das es Japan mit der Kriegsmaschinerie Amerika niemals aufnehmen konnte war Yamamoto schon zu Beginn klar - nur der rasche Erfolg blendet und macht  die Führung selbstsicher - den Rest kennen wir ja alle....

En Gruessa vom RDM
whatever!

tobias

Zitat von: hans-juerg am 10. August 2010, 19:36:48
...und die Kawanishi N1K1-J Shiden "George" kam schlicht und einfach zu spaet.

wie schon gesagt habe ich vor weitere Japaner zu bauen. Auch eine George ist bestellt, seit vielen Wochen schon, die kommt wirklich sehr spät  ;D.
Herzlichen Dank für deine umfangreiche, informative und interessante Ausführung zu meiner Frage .

@ RDM... auch dir RDM ein Dankeschön für deinen Beitrag  ;).

tobias

Nakajima Sakae, 14 Zylinder, 859 kW  ;)

tobias

Momentan maskiere ich die Klarsichtteile. Tamiya legt da einen extra Maskierbogen bei, allerdings muss man die Masken selber ausschneiden was für mich zu schwierig ist mit den kleinen Radien. Also bastle ich die Masken selber. Für die Rundungen in den Ecken habe ich eine Kanüle angeschliffen und stanze so kleine Kreise aus. Der Rest mache ich dann mit rechteckigen Schnipsel. Nicht schwierig das ganze, aber eine Fleissarbeit.

hartmut

Eine gute Idee mit der Kanüle. Der Motor ist schick 8)

Grüße Hartmut
Stress haben andere...

claudio

Hoi Tobias

Mir gefällt der Motor auch sehr, gratuliere. Die Idee mit dem Maskieren ist wirklich gut, muss ich mir merken!

Tschüss
Claudio

tobias

@ Hartmut und Claudio, merci, viel wird vom Motor dann nicht mehr zu sehen sein.

So nach 2 Nächten "Bastelspass" sind die Klarsichtteile maskiert.

urs

Hmm, irgendwie habe ich was verpeilt!  ;D ;D Vorgedruckte Maskierbögen sind zu schwierig auszuschneiden
aber Kanülen anschleifen und diese als Löcher zu verwenden ist einfacher............?  :o :o :o

BTW schön maskiert. :D

urs

#54
Die "Erzählungen" und das vermeindliche Tagebuch Saburo Sakai's kann nur bedingt geschichtlich als Referenz herhalten.
Martin Caiden, der das Buch über Sakai schrieb, hat simpel einige "Erinnerungen" Sakais erfunden, die so gar nie stattgefunden haben.
Dies hat Saburo Sakai selbst in einem Interview, kurz vor seinem Tod, erzählt.

Das Thema Fallschirme und angebliches Ehrverhalten ist auch so ein Thema, welches schön geredet wird. Einige Top-Piloten verzichteten
auf die Schirme einfach aus dem Grund, weil das Gurtzeug der Schirme auf den langen störte und die Schirme einfach unbequem waren.
Allerdings gab es auch einige Kokutai-Kdr. die Schirme verbieten liessen, aus dem von dir genannten Grund. Grundlegend kam der Schirmverzicht
nicht von den Piloten selbst, ausser bei den o.g. Toppiloten. Es gibt genügend Ausführungen japanischer Piloten, die die Abwesenheit von
Schirmen mehr als echtes Manko als als ehrerhaltend bewerteten.

Es ist durchaus interessant, dass die japanische Industrie selbst bei der 3. Generation von Flugzeugen (Ki-84/Ki-100+N1K2-J und J2M3/5) es nicht fertig
brachte, wirklichen Anschluss an die US-Muster zu knüpfen. Alle 4 Muster reichen bestenfalls deutlich unter die Standard-US-Muster der USN/USAAF heran, übertreffen
diese aber in keinster Weise(ausser Kurvenradius). Die hochgelobte und per se neue Standardjäger der IJN, die N1K2-J, besass ausser einem gepanzertem Cockpitglas immer noch keinen Panzerschutz für den Piloten. Zuverlässige Funkausrüstung ist in der IJN selbst 1945 noch eher die Ausnahme. Keines der eingeführten Flugis besitzt einen 2-Gang/2-Stufen Lader für den eh schon unzuverlässigen Ha-45 Motor, der es ermöglicht hätte den Alliierten Flugis über 5000m mehr als nur ein Lächeln hervorzuzaubern.

tobias

Zitat von: urs am 14. Dezember 2010, 08:15:23
Hmm, irgendwie habe ich was verpeilt!  ;D ;D Vorgedruckte Maskierbögen sind zu schwierig auszuschneiden
aber Kanülen anschleifen und diese als Löcher zu verwenden ist einfacher............?  :o :o :o

:D
...mir geht das halt viel leichter von der Hand als die Maskierbögen auszuschneiden, es ist nur Fleissarbeit und braucht sonst keine Fertigkeiten, kommt mir also entgegen  ;D.
Um aus der Kanüle ein Stanzwerkzeug zu machen, habe ich sie vorne schön gerade geschliffen, dann mit groben Schleiffpapier aussen leicht geschliffen und zum Schluss eine alte Bastelklinge in das Loch der Kanüle gedrückt und diese nun gedreht bis das Teil einigermassen scharf war.

Merci für deinen interessanten Beitrag.

en gruess tobias

thomas

Die Idee mit den Kanülen gefällt mir sehr gut !!! (Vorgedruckte Masken ausschneiden ist was für den Kindegarten oder Kinderbastelnachmittage  :D )

Ich brauch sowas für die B-17 auch und wollte die Ecken nach dem Abkleben der geraden Flächen mit einem Tupfer Color Stop abdecken  - was auf jeden Fall funktioniert, hab das schon mehrfach so gemacht...

...aber die Kanülen Methode a´la Tobias gefällt mir fast noch besser ;)

Bis zum welchem Mindestdurchmesser denkst du, Tobias, kann man das machen ? (Ich bau hier ja im Edelmaßstab wo das alles noch ne Spur kleiner ist  ;D ;D )

Der Motor sieht wirklich fantastisch aus, hoffentlich sieht man am Ende noch etwas von der Mühe...

thomas

tobias

#57
Zitat von: thomas am 14. Dezember 2010, 21:46:48
Bis zum welchem Mindestdurchmesser denkst du, Tobias, kann man das machen ? (Ich bau hier ja im Edelmaßstab wo das alles noch ne Spur kleiner ist  ;D ;D )

keine Ahnung.... ich muss ja in meinem Massstab nicht so an die Grenzen des möglich machbaren gehen ;).

Problemlos geht es mit 1,2 mm Kanüle, der Durchmesser der Maske ist dort höchstens 1 mm. Damit habe ich die meisten Ecken gemacht (ca 176 innen und aussen).
An der Frontscheibe habe ich wenige Ecken mit der 0,9 mm Kanüle gemacht, damit gibt es einen Durchmesser der Masken von vielleicht 0,7 mm oder 0,8 mm.
Kleiner geht vielleicht auch, allerdings wird die Handhabung der Masken nach dem ausstanzen immer mühsamer. 176 Ecken mit den kleineren wären für mich schon nervig, mit den grösseren macht man das locker.

tobias

Für ein Foto habe ich ein Teil des Fahrwerks und Motor mit Abdeckung und Propeller montiert. Die Teile sind nur gesteckt und werden für die Lackierarbeiten wieder demontiert. Jetzt habt ihr einen Eindruck wieviel man schlussendlich vom Motor noch sieht, allzu viel ist es nicht.

Die Klarsichtteile sind innen mit der dunklelgrünen Tarnfarbe gespritz und mit dünnflüssigem Plastikkleber mittels Kapilarwirkung geklebt. Die Teile passen einfach perfekt, i love Tamiya . Die Kontakflächen habe ich selbstverständlich von der Farbe befreit, ich denke das hat gut geklappt, ganz sicher bin ich aber erst wenn die letzten Masken fallen.

claudio

Hoi Tobias

Wie immer eine absolute Augenweide! Zum Glück sieht man noch etwas vom Motor, wäre schade wenn der ganz verschwunden wäre!
Tschüss
Claudio