Meine Birdcage Corsair wird eine frühe F4U-1 darstellen der VMF-213 Hell Hawks von Henderson Field/Guadalcanal und Munda. Zur dieser frühen Zeit waren die Corsair noch nicht sonderlich erfolgreich, bei ihren ersten Einsätzen gegen die japanischen Luftstreitkräfte. Die ersten Corsairs holten sich die ersten Wochen der Einsätze mehr blutige Nasen als sie selbst austeilten. Die Verluste waren unnötig hoch und der Effekt beim Gegner eher Null. Erst mit der wachsenden Erfahrung nach den ersten Einsätzen liess sich das Blatt wenden.
Nach den anfänglichen Misserfolgen zeigte sich sehr bald, dass die Corsair eine wirklich neue Generation Flugzeug darstellte, verglichen mit den Flugzeugen mit denen die Einheiten der Cactus-Airforce sonst ausgerüstet waren.
Die F4U-1 kam übereilig und überstürzt in die Verbände der USN und USMC. Es gibt wohl wenige Baumuster, an denen so herumgedoktert wurden in den 3 Jahren Kriegseinsatz, wie an der Corsair. War bei der Hellcat der R-2800-10W von Anfang an verbaut (W steht für Water und bedeutet MW-Einspritzung), so war die ganze Baureihe F4U-1 Birdcage mit dem R-2800-8, ohne Wasser-Methanol verbaut, und erst die 1551 Maschine im Baulos F4U-1A führte den R-2800-8W mit dieser technischen Notwenigkeit ein.
Die Liste an Beanstandungen der Frontverbände aus den Einsätzen führte teilweise zum Rückrüsten zum vorigen Baumuster, wie F4F-4 Wildcat, oder zum hastigen Umrüsten zur F6F-3. Die US Navy ging sogar soweit und lehnte die Corsair für die Trägerzulassung ab. Die abgebildete Maschine auf der Bausastzpackung gehörte zur VF-17, die zusammen mit VF-12 auf die F4U-1Corsairs umrüstete und zur Trägerschulung transferierte wurde. VF-17 erhielt bei den Trials keine Trägerzulassung auf USS Charger und VF-12 gab ihre F4U-1 Corsair wieder ab und schulte auf F6F-3 um.
VF-17 des Trägers verbannt, gesellte sich zu den USMC Einheiten auf Henderson Field und Munda und operierte von da weg, bis zum Ende der Salomonen von Landbasen aus, wie die meisten Corsair-Einheiten auch.
Dennoch, mit der Corsair erhielten die USN/USMC erstmals ein Flugzeug in die Hand, mit dem sich der Kampf bestimmen ließ und auch nach Wunsch abbrechen, wenn nötig. 90km/h schneller, als der schnellste Gegner auf den Salomonen, der Ki-61 Hien und mit eine Verdoppelung der Reichweite, verglichen zur F4F-4 Wildcat, brachte die Corsair das entscheidete Werkzeug den alliierten Piloten in die Hand, die Initiative zu ergreifen mit genügend Reserve und Kampfzeit nach Rabaul vorstossen zu können.
Birdcages der VMF-222 auf Vella Lavella
Hoi Urs,
Danke für die Historie ;)
en Gruess vom RDM
Hoi Urs
Interessant! Danke für die Zusammenfassung!
Tschüss
Claudio
Hallo Urs
Interessante Einsichten gibst Du uns da - tolle Sache!
Gruss
ThomasP
danke für die Einführung.
Eine Frage zum Bild, die Motorabdeckung bei der vorderen Maschine ist unregelmässig weiss und blau. Ist das so lackiert oder ist das Verschmutzung?
tobias
@Tobias. Eigentlich sind USMC Maschinen zu der Zeit entweder in 2-tone Scheme oder selten in 3-tone Scheme gehalten. Also entweder eine total versiffte 2-tone oder eine Standard 3-tone Scheme (evtl. überlassene Cors aus USN Einheiten. USN war standard 3-tone Scheme/USMC 2-tone Scheme)
Also Weiss/Intermediate Blue/NS Sea Blue der Navy.
Super Zusammenfassung! Danke!
Ich denke, dass es die 3-Ton Bemalung ist! Die Unterseite der Flügel bis zum Klappmechanismus und der Unterrumpf sind meiner Meinung nach weiss, der äussere Teil der Flügel sind dagegen dunkler. Dies damit die Flügel hochgeklappt nicht weiss "leuchten"!
Die 2-Ton ist unten total grau.
Ich denke auch, dass es eher eine 3-tone Scheme sein könnte. Ich kenne das Foto auch in s/w. Ich weiss daher nicht, ob das koloriert wurde und verfälscht, oder wirklich so.
Merci für eure Einschätzung. Dein Projekt macht Lust gleich selber eine Corsair zu bauen.
tobias
Hoi Urs
Danke für die Hintergrundinfos! Sehr interessant!
Genau so muss eine Birdcage lackiert sein! 8)
Gruass Carlo
Hoi zaeme,
Nachdem ich das original Foto (s/w) und meine F4U Referrenzen studiert habe ;), komme ich zum Schluss, dass das ein 2-tone Schema ist. Oben Non-Specular Blue Grey (FS 35189) und Unten Non-Specluar Light Grey (FS 36440). Da die meisten F4U-1 in diesem Farbschema ausgeliefert wurden - nur ein paar Dash 1 wurden am Ende dieser Serie in dem 3 farbigen Schema bemalt. Man muesste die BuNo wissen um den original Farbton mit Bestimmtheit zuteilen zu koennen. Das wuerde aber immer noch nicht ausschliessen, dass an diesem Flieger im Feld rumgepinselt wurde.
Gruss,
Hans-Juerg
Ich wage mich aufs Eis und glaube, dass Anhand kolorierter Fotos, oder Anhand ausgebleichter Farbe bei mittelmässiger Fotoqualität es eher schwer auszumachen ist, eine 2-tone Scheme von einem 3-tone Scheme zu unterscheiden.
Diese Birdcage auf diesem Farbfoto hat Hoheitszeichen mit Star'n'Bars - mit dunkelblauer Umrandung. Es finden sich aber keine 2-tone Scheme mit dieser Art Hoheitszeichen. Es finden sich 2-tone Scheme mit Fieldmod-Bars, aber ohne Umrandung.
Jede mit der änfanglich, roten Unrandung (Juli/Aug. 43) - und späteren dunkelblauen Hoheitszeichen trägt auch 3-tone.
Hier im Bild Major Owens "Spirit of 76", in 3-tone Camo beim Start. Ich wage nicht herauszusehen, ob es sich hier um eine gewaschene 2-tone oder 3-tone handelt. Einzig das Hoheitszeichen erlaubt mir zu behaupten, dass es eine 3-tone sein muss.
Beschussschaden hinter dem Cockpit und ausgehängte Landeklappe.
"Spirit of 76" der VMF-215 auf Munda Point, gelfogen von Robert Owens.
Viel Platz für Interpretation der Hoheitszechenumrandung. Viele Quellen geben Rot an, andere Hellblau. Auf jeden Fall eine, die ich ganz sicher in Angriff nehme.
Major Gregory Weissenberger, der VMF-213, wird mit dem Chute-Harness geholfen.
Hier noch eine lecker Farbaufnahme, eventuell Werksaufnahme. Schön sieht man unten die drei Flöten.
Danke Urs :D
Das Foto ist sicher koloriert oder hängt das mit der Qualität zusammen, weil die Farbe da schön ins Blaugrün rutscht :o
en Gruess vom RDM
Bis Ende 1943, die Farben bei den Hersteller und Einheiten nicht Federal Standard. Die Farben bis wurden bis dahin bloss mit Klartext-Namen angegeben. Nuancen und Abweichungen dürften in den Losen wahrscheinlich vorhanden gewesen sein.
Hi Urs
Danke für die Fotos, tolle Aufnahmen!
Tschüss
Claudio
Flakschaden
Tolle Bilder. Beeindruckend das trotz des Flakschadens eine Rückkehr zum Stützpunkt möglich war.
Grüße Hartmut
Das Problem der Sternmotoren, das obere Halbrund der Zylinder knochentrocken, die untere ersäuft im Oel, beim Stehen.
Hier versucht der Wart durch Drehen die oberen Zylinder zu schmieren, bevor der Motor anläuft.
Hier ne F4U-2, die Nachtjägerversion der F4U-1. Beachte das längere Spornrad zur Vermeidung des Stempelns beim Landen und die Zusatzpanzerung der Schiebehaube.
Mit Spritzwasser versiffte "weisse 93", mit rotumrandeten Hoheitszeichen.
Edit. Die Maschine wurde von Capt. Edwin Olander von der VMF-214 geflogen worden.
Hoi Urs,
Danke für die Bilder! Das muss ja dann ordentlich gequalmt haben, wenn der Motor anlief :P
Besonders gut gefällt mir die versiffte Weisse 93 :)
en Gruess vom RDM
Hier als Seitenriss, René. Farblich ist die schon sexy. Capt. Edwin Olander,VMF-214.
Danke Urs :)
Klasse Bilder Urs, vielen Dank!
Da bekommt man mächtig Lust, auch eine Corsair zu bauen... :-\
Tschüss
Claudio
Die "93" ist schon geil! Und erst noch von den schwarzen Schafen! Der "schmutz", ist das feuchter Sand der aufgewirbelt wurde?
Nochmals ein farbiges Werksfoto. Zöhn?....und obszön is....
Schöön - das neben der Birdcage könnte glatt Max mit seinem Rollator sein *duckundwech..... ;D ;D ;D
Danke für das Foto Urs
en Gruess vom RDM