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Mikro-Mir 1/48 Fokker G-1A

Begonnen von Jan-Willem, 24. Januar 2022, 12:45:03

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Jan-Willem

Hallo zusammen,

nachdem ich den Bausatz schon ein paar mal erwähnt habe werde ich den euch hier auch mal vorstellen. Mit dem Bau werde ich aber aus verschiedenen Gründen noch ein wenig zuwarten.

Intro:
Niederlande steht international nicht wirklich bekannt um seine furchteinflösenden Kampfjäger/Jagdflugzeuge.
Der Fokker G.1, der in 1936 am Pariser Air Show gezeigt wurde und schon schnell den Übernamen "le faucheur" (der Mäher) bekam, mag da wohl eine Ausnahme gewesen sein.
Der G.1 war in seiner Zeit eine Sensation und die Konstruktion mit doppelten Seitenleitwerk an zwei Leitwerksträgern und zentraler Rumpfgondel galt damals als revolutionär.

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Der G.1 war als in erster Linie als Zerstörer oder "Jagdkreuzer" (jachtkruiser) gedacht, konnte aber auch andere Rollen erfüllen.
Im Krieg kam er nur kurz zum Einsatz, nachdem die meisten Flieger schon am Boden zerstört wurden. Eingesetzt wurden sie vor dem Krieg als Neutralitätswächter und im Krieg vor allem in Bodenangriffsmissionen gegen die vorrückenden Deutschen Armee und teilweise auch gegen die Bombengeschwader der Deutschen. Die wenigen Maschinen die nach 5 Tagen noch übrig waren wurden von Deutschland erbeutet und als Trainer eingesetzt. Einer davon hat es während des Krieges noch nach England geschafft.

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Auf ein Modell vom G.1 in 1/48 habe ich Jahre gewartet. Als ich das Modell von Mikro-Mir gesehen habe, habe ich es sofort gekauft. Ich kannte Mikro-Mir bisher nicht, aber wer so einen Bausatz produziert verdient sich schnell viele Punkte bei mir  ;D.
Im Internet lese ich so Sachen wie: "Mikro Mir ist ein Hersteller für einzigartige Plastikbausätze. Die Passgenauigkeit ist mittelmäßig. Dafür erhält man Bausätze für Modelle, die es so meist auch in Resin oder Vacu nicht gibt." (Website von Panzerfuchs).
Wir werden es sehen  ;)

Eine Übersicht des Bausatzes im nächsten Post.
't ain't a hobby if you hurry...

markus

Interessantes Modell; kannte ich gar nicht. Besonders die Frontansicht auf Bild 3 ist imposant.


Jan-Willem

Der Bausatz:
wie geschrieben: Mikro-Mir kannt ich noch nicht, das ist mein erster und einziger Bausatz von Mikro-Mir.

Box Art:
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Es sieht danach aus, dass die Firma klein ist und der Kit ein Short-Run Kit. Das erklärt auch (denke ich) wieso die Passgenauigkeit nicht immer als 100% wahrgenommen wird.
Auf dem ersten Blick hinterlässt die ganze Sache aber einen guten Eindruck.
In der Schachtel befinden sich 11 Gussäste in Mittelgrau, 2 Gussäste in Transparent plus ein Teil das abgefallen zu sein scheint und in einer separaten Tüte verpackt wurde, PE Teile, ein Bogen mit gefühlt 180 Maskenteile  ;), 2 Decalbögen für verschiedene Markierungen und eine Bauanleitung in gefalztem A4 die aus dem Tintenstrahldrucker kommt. Interessant hier ist, dass die Anleitung vermerkt, dass Mikro-Mir seinen Dank ausspricht an Edwin Hoogschagen von der Stiftung Fokker G-1. Das vermittelt Vertrauen, dass hier solide gearbeitet wurde. Die Stiftung hat auch eine 1:1 Replika für das Nationale Militär Museum in Niederlande gebaut.

Die Anleitung ist eine die ich unter den "etwas komplizierteren" einstufen würde: http://www.mikro-mir.com/images/phocagallery/Avia/avia-48/fokker-G1/instr.pdf
Es gibt viele kleine Teile und die sind am Ast nicht nummeriert, sondern nur in der Anleitung. Gut auspassen ist also angesagt ;)


't ain't a hobby if you hurry...

Jan-Willem

Der Inhalt:
Der Box ist ziemlich gut gefüllt:

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Es sind zwei Tüten drin, eine mit den grauen Teilen und 1 mit allem Anderen.

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Wie erwähnt gibt es 11 Gussäste in Mittelgrau:

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Es gibt keinen Flash und Auswurfsmarkierungen habe ich auch keine gesehen. Die Details sind klar und schön.

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Die Panellines sind vertieft, sind aber nicht zahlreich. Nieten gibt es aber leider keine. Die hätten das Modell noch ziemlich aufgewertet meiner Meinung nach.
Auf grösseren Flächen hat das Plastik eine leichte Struktur:

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Nicht überall ist der Guss 100% gelungen. Am deutlichsten wird das am Flügel sichtbar:

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't ain't a hobby if you hurry...

Jan-Willem

Die transparente Gussäste sehen gut aus. Ein Teil war vermutlich abgefallen und wurde separat verpackt. So gut wie der ganze Rumpf ist transparent ausgeführt wegen den vieeelen Fenstern:

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Darum gibt es auch viel abzukleben. Da bin ich froh, dass ich das nicht alles selbst aus Tamiya Tape schneiden muss...

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Die Sitze (wieso auch immer) und ein paar Bodenteile sind aus Messing, wie die Gurte und die Pedalen.

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...und die Decals von Deocgraph für 3 verschiedene Flieger:

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Alles in Allem sieht es schön versorgt und nach viel Bastelspass aus. Entscheidend wird nachher natürlich die Qualität sein.

't ain't a hobby if you hurry...

Rudolf

Vielen Dank, wieder mal eine allumfassende Präsentation von dir inklusive des geschichtlichen Hintergrundes die nichts zu wünschen übriglässt. Interessant, dass in den Niederlande Flugzeuge gebaut wurden, und dass Fokker die Fabrikation von Schwerin in die Niederlande verlegt hatte habe ich nicht gewusst. Welche Motoren hatte man für die Fokker G1-A verwendet? Da hast du dir einen schweren Brocken vorgenommen, den du nicht von heute auf morgen bauen kannst. Mein Interesse hast du. Das ergibt ein paar Bauetappen. LG Ruedi
Wenn einer der mit Mühe kaum gekrochen ist auf einen Baum, schon meint dass er ein Vogel wär, so irrt sich der (W. Busch)

Jan-Willem

Ja Anthony Fokker war Niederländer, der sein erstes Flugzeug baute als er in Deutschland studierte (um zu seine Familie fliegen zu können). Seine Fabrik gründete er in Schwerin.
Er verlegte 1919 seine Fabrik über Nacht per Zug in die Niederlanden und hatte vor alle in der Zivile Luftfahrt grosser Erfolg.

Die G.1 wurde mit Hispano-Suiza 14AB-02/03 Motoren (650 PS) entworfen, die waren aber zu schwach. Nachdem beim Jungfernflug ein Turbolader aufgeblasen war wurden sie sofort ersetzt durch Pratt & Whitney SB4-G Twin Wasp Junior Motoren mit 750 PS. Die waren für den Export. Die Niederländer flogen den G.1 mit Bristol Mercury VIII Motoren (825 PS). Das ist die Version im Bausatz.

Du hast Recht, das wird ein ziemlicher Brocken und ich werde noch nicht gleich anfangen. Ich werde zuerst noch etwas üben an anderen Modellen ;)
Habe noch 4 P-38s liegen, die sind recht ähnlich ;D
't ain't a hobby if you hurry...

MacMeister

Danke für die Vorstellung Jan-Willem  :D

Wirklich ein interessanter Flieger und so auf's Erste muss ich sagen, tolle Teile, sauberer Guss. Der Rest wird sich dann bei der Montage zeigen  ;)

Ich bin dann gerne dabei und schau dir über die Schulter  :D

Gruess
Mac
whatever!

thomasW

Nicht alltäglich und intetessant!
Danke fürs zeigen
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten ;)

Rudolf

ZitatAnthony Fokker war Niederländer

Jetzt versteh ich wieso dir die G1-A so nahe steht und du sie unter allen Umständen haben musstest. Sie war ja erfolgreicher als unser unglücklicher Versuch mit der FFA P16.  LG Ruedi
Wenn einer der mit Mühe kaum gekrochen ist auf einen Baum, schon meint dass er ein Vogel wär, so irrt sich der (W. Busch)

Jan-Willem

#10
Zitat von: Rudolf am 25. Januar 2022, 08:46:29
ZitatAnthony Fokker war Niederländer

Jetzt versteh ich wieso dir die G1-A so nahe steht und du sie unter allen Umständen haben musstest. Sie war ja erfolgreicher als unser unglücklicher Versuch mit der FFA P16.  LG Ruedi

Naja eigentlich bin ich nicht der Typ der im Ausland "automatisch" mit allen Niederländern befreundet ist nur weil sie Niederländer sind. Eher das Gegenteil  ;D
Und beim Bauen ist das auch so: ich baue primär was ich schön finde. Ausnahmen mache ich nur für etwas was ich interessant finde.
Bei den Flugzeugen gibt es bei mir kaum Modelle von vor 1935 oder nach 1960 die ich schön finde. Und in dieser Periode finde ich auch längst nicht alle Flieger schön.
Ich finde aber oft zweimotorige Jäger schön (meist mit Motoren in den Flügeln aber für den EE Lightning mache ich eine Ausnahme ;)). So finde ich auch den G.1 einfach ein schönes Flugzeug. Mir gefallen auch die Tarnfarben (heute: Grau mit Grau, wie in der CH) und die orangen Dreiecke als Hoheitszeichen: wer hat sowas?
Aber du hast auch Recht, ich finde den G.1 nicht nur schön, sondern auch interessant, weil es der einzige wirklich potente Jäger ist, der die Niederlande produziert hat (der D.VII wurd ja noch in Deutschland produziert) und weil die Geschichte recht tragisch ist. Wäre das Flugzeug in Deutschland oder USA entstanden hätte es eine ganz andere Rolle gespielt.

Und zu letzt: wer sagt nein zu 8 MGs?  ;D

(Eigentlich sind es ja neun: 1 feuert nach hinten. Welcher Jäger der 1930er hat 9 MGs an Bord?  :o )
't ain't a hobby if you hurry...

MarcelW

Da hast du dir ein schönes Modell ausgesucht, hoffe die Flieger sind besse als die U-Boot Modelle;-)

Jan-Willem

Zitat von: MarcelW am 25. Januar 2022, 11:49:35
Da hast du dir ein schönes Modell ausgesucht, hoffe die Flieger sind besse als die U-Boot Modelle;-)

Ich habe schon sehr positive Berichte gelesen bezüglich der Passgeauigkeit, es gibt also Hoffnung!
't ain't a hobby if you hurry...

Jan-Willem

Zitat von: Rudolf am 25. Januar 2022, 08:46:29
ZitatAnthony Fokker war Niederländer
Sie war ja erfolgreicher als unser unglücklicher Versuch mit der FFA P16.  LG Ruedi

Die FFA P16 würde ich also auch noch bauen, finde ich auch noch schön in weiss/rot. Schaut ein wenig wie ein kleiner Hunter aus so auf dem ersten Blick.
't ain't a hobby if you hurry...

hartmut

Auf den BB freue ich mich auch schon. Die Fokker G-1 von MPM hielt ich auch schon mal in meinen Händen, hab mich dann aber nicht getraut das Ding zu bauen. Was hat es bei den oranje Fliegern eigentlich mit der braunen Unterseite auf sich?

Grüße Hartmut
Stress haben andere...