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Bomber und Jägermotoren

Begonnen von thomas, 29. Dezember 2010, 22:34:20

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thomas

Eine Frage zu den deutschen Kolbenmotoren des 3. Reichs:

Es gab Motoren die als typische Bombermotor galten, vor allem die Junkers Jumo 211 teils auch der 213.
Die Daimler Motoren galten dagegen eher als Jägertriebwerke.
Ausnahmen gab es natürlich ;)

Was machte den Unterschied, warum klassifizierte man diese Motoren so ?
Wenn man sich die technischen Daten ansieht kann man keine signifikanten Unterschiede feststellen ...

Weiß da jemand mehr ?

thomas

Flpl SiSo

Bin hier auf diesen uralten Thread gestossen und die Frage hat mich ebenfalls interessiert. Habe nun einen Abend lang recherchiert und eine Antwort zusammengeschrieben, nur um dann festzustellen, dass thomas seit 2013 nicht mehr aktiv ist. ::) Es wäre aber schade, meine Recherche-Ergebnisse einfach in den Müll zu schmeissen. Deshalb schreibe ich es trotzdem mal hin, vielleicht hilft es ja jemandem weiter:
Ich bin zwar kein Experte, was die technische Ausstattung der deutschen Luftwaffe im WWII anbelangt und kann keine absolute Antwort liefern, stelle aber mal zwei Thesen resp. Denkansätze auf:

Ich vermute, die Aufteilung Jumo->Bomber, DB-> Jäger, hat sich aus folgenden Gründen fast automatisch so ergeben:
- Die Jumo-Motoren hatten, soweit ich weiss, etwas grössere Abmessungen als die Daimler-Benz-Motoren und waren auch etwas schwerer (Jumo 211: 720kg, DB-601: 610 kg). Beides Nachteile für den Einbau in einen Jäger.
- Der Jumo 211 war nicht geeignet für den Einbau einer Bordkanone, worauf aber bei der Me 109 Wert gelegt wurde, da man damit immer wieder experimentierte und schliesslich auch serienmässig umsetzte. Und da die Me 109 der Standardjäger der Luftwaffe war, dürfte die Aufteilung schon nur rein von den Produktionskapazitäten her naheliegend gewesen sein.
- Zudem produzierte Junkers mit der Ju 87 und der Ju 88 einen Grossteil der Bomberflotte des dritten Reichs. Da ist es ebenfalls naheliegend, dass die ihre eigenen (auch für Bomber geeigneten) Motoren dort einbauten, was auch für diese These sprechen würde.

Die Avia S-199 aus den Nachkriegsjahren illustriert die beiden ersten Punkte sehr gut, wie ich finde. Da der DB 605 nicht zur Verfügung stand, wurde der Jumo 211 eingebaut, allerdings musste dafür einiges umgebaut werden, die S-199 hatte auch keine Bordkanone. Die Leistungen der S-199 lagen daher auch deutlich unter denen der Me 109 G-6 bzw. G-10.

Es handelt sich hier um eine These von mir, ich kann keine Fakten oder Beweise dafür liefern. Aber ich hoffe, ich konnte damit trotzdem dem einen oder anderen weiterhelfen.

MacMesserschmitt

Hallo Flpl Siso
Besten Dank für die Infos. Deine Argumentation kann gut nach vollzogen werden. Dein Beitrag ist für mich interessant, weil ich hauptsächlich Flugzeuge aus der Zeit 1935-1945 baue und daraus mit Vorliebe die Sportflieger von Onkel Willy :-)
Ich erlaube mir zu ergänzen, dass es neben den erwähnten Triebwerken von Daimler (DBM) und Junkers ( Jumo) noch weitere Deutsche Hersteller wie BMW, Hirth, Argus, Zündapp gab.es gab immer wieder den einen oder anderen Versuch bewährte Flugzeugmuster mit anderen Triebwerken auszurüsten. ZB. ME 109 mit Sternmotor BMW 801 oder mit Jumo 213  8)
In Wikipedia gibt es eine interessante Aufstellung, die mir immer wieder half bei der Recherche zum einen oder anderen Triebwerk
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Flugzeugtriebwerken
Besten Dank für deinen Post und geniesse den Sonntag!
Gruss MacMesserschmitt

Am Bauen:

P51B Little Ambassador

MacMesserschmitt

PS und einen Tread von hartmut der das Thema Motor und BF 109 behandelt.
https://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=3072.0
;)
Am Bauen:

P51B Little Ambassador