Neutralitätswächter - Saab J-29F "Tunnan" 1/48 AZ Model

[Jan-Willem]

Hallo allerseits!

Am 25. Dezember 2021 machte Hartmut einen Vorschlag, den ich nicht anlehnen konnte
Ein Mini GB zum Thema Neutralitätswächter.
Anderthalb Jahre haben wir immer wieder darüber gesprochen und nun fangen wir an.
Wie es der Titel vermuten lässt geht es um Gerätschaften zur Verteidigung der Neuträlität. Wer sich angesprochen fühlt ist herzlich eingeladen sich uns mit einem BB anzuschließen. Start, Ausgestaltung und Dauer ist offen - macht was ihr wollt .

Mein erster Beitrag wird der 1/48 Saab J-29F "Tunnan" von AZ Model sein.
Die Bausatzvorstellung dazu:
https://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=7108.0

Meine Version wird nicht die abgebildete Österreichische Version sein, sondern voraussichtlich diese:



Dafür habe ich Schwedische Markierungen gekauft. Offen bleibt noch wie ich die beiden "J" (gelb auf der Flosse und schwarz auf der Nase) und die schwarze "15" hinbekomme aber das ist für später .
Die Orangen Markierungen sind "Dayglo" also fluoreszent und bringen etwas Leben in das NMF.

[Flpl SiSo]

Oiiiii, da muss ich mir ja überlegen, meine Lansen, Mirage oder Tiger trotzdem noch früher auszugraben als geplant. Das Gefummel mit den Werkzeugen des HLF geht mir im Moment sowieso auf die Nerven, da wäre Abwechslung willkommen... 

Auf alle Fälle freue ich mich auf die Bilder und nehme schon mal in der ersten Reihe Platz.

[Rudolf]

Interessantes Vorhaben. Mal was anderes als die amerikanischen Jets. Den habe ich auch noch nicht gekannt. Bin voll dabei. LG Ruedi

[Jan-Willem]

OK, der Tunnan braucht noch ein kleines Intro:
Der Saab J-29, aufgrund seiner Form auch "flygande tunnan" (fliegende Tonne) oder einfach "Tunnan" genannt, flog zum ersten mal am 1. September 1948, vor ziemlich genau 75 Jahren also.
Der Tunnan war der erste Westeuropäische Flieger mit Düsenantrieb mit Pfeilflügel (swept wing design) der nach WWII in Betrieb genommen wurde (und während WWII war es nur der Me-262 soviel ich weiss).

Aus Wiki: Im Frühjahr 1945 wurde ein Angestellter der Messerschmitt-Werke, der geheime Dokumente der SS mit sich führte, beim illegalen Übertritt der deutsch-schweizerischen Grenze verhaftet. Im Herbst 1945 kam Frid Wänström, Projektleiter von Saab, in die Schweiz und prüfte dort die Unterlagen. Er erkannte deren Bedeutung und begann darauf basierend die Entwicklung der Saab 29. Als Basis der Entwicklung diente das Messerschmitt-Projekt P.1101 (welches wir noch von Hartmut kennen )

Es wurden ein paar Designs vorgestellt, das Erste der R 101 "cigarren" (in der Form einer Zigarre) und das Zweite der R 1001 welches schneller und agiler war und nachher der Tunnan wurde. Auch der R 1001 hatte anfänglich noch gerade Flügel aber als Frid Wänström die Zeichnungen von Messerschmitt (P.1101, P.1110, P.1111, P.1112) sah, wurde das umgeändert in einer Pfeilflügel mit 25° Winkel (sweep).

Um die Flügel so dünn wie möglich zu machen wurde das Landegestell in den Rumpf gezogen, statt - damals üblich - in die Flügel.

Der Tunnan war der erste (und soviel ich weiss letzte) Schwedische Düsenjäger der im Kriegseinsatz war und zwar als Teil der UN Mission in Congo.

Hier geht es um die letzte Version der Tunnan, der Saab J-29 F, ein Jagdflugzeug (umgerüstete Saab J-29B mit schwedischem Nachbrenner)

[Jan-Willem]

Habe letzte Woche die Decals bekommen auch Tschechien:



Und habe angefangen zu bauen.
Und vor allem die Teile von den Angüssen zu lösen, zu schleifen und trocken zu passen. Und zu malen.
Es stellt sich als schwierig heraus die Teile richtig einzupassen. Erstens, weil es keine Hilfen gibt wie Löcher, Rillen, usw. Manchmal habe ich einfach keine Ahnung wo genau das Teil kommt. Die Zeichnungen helfen da nicht denn die sind sehr klein und zeigen nicht alles (Teile werden weggelassen). Und, da die Passform so miserabel ist, weiss man nie so recht ob man richtig ist.   

Auch sind die Teile etwas komisch gestaltet (im Vergleich zu anderen Kits welche in Bauberichte beschrieben werden.
Zum Beispiel die Pedale die "irgendwo" an der Hinterseite des Armaturenbrett befestigt werden müssen.



Der Stuhl ist nicht State-of-the-Art wenn man bedenkt, dass es Resin ist, aber der kommt gut genug. Hier noch nicht fertig bemalt. Das Aluminium ist "Faded Aluminum" von Mission Models. Handbemalt und meine Erkenntnis ist, dass diese Farbe sehr interessant aussieht und wahrscheinlich mit dem AB sehr schön kommt. Für mit der Pinsel ist es aber nicht so. Ich hatte hier aber keine Wahl weil mein Alu von Vallejo war ausgetrocknet 



Recht zufrieden bin ich mit dem Armaturenbrett. Die Lösung Hintergrund + Film + PE hat sehr gut funktioniert finde ich.



Laut Anleitung ist der Hintergrund Grau (wie das ganze Cockpit), ich habe aber weiss genommen, da man dann die Armaturen gut sieht. Übrigens ist das Cockpit grün, nicht grau. Vielleicht ist das der Unterschied zwischen Schwedische und Österreichische Versionen. Laut einem Blog ist in Schwedischen Cockpits jede Grünton zu finden. Ich habe aber hauptsächlich das etwas bläuliche IJN Deep Dark Green verwendet und etwas IJN Black Green und ganz wenig British Dark Green.
Ich denke für das Zusammenbauen der Teile im Rumpf werde ich einen ordentlichen Klecks 2K Epoxy brauchen. Und ein paar M10 Mutter für etwas Gewicht.

[hartmut]

Schöner Start Jan-Willem!

Grüße Hartmut

[Jan-Willem]

So das Cockpit ist fertig bemalt und fast zusammengebaut. Es fehlen noch die Seitenteile.
Ich habe aber nach wie vor keine Anhaltspunkte wo ich es in den Rumpf einkleben soll.



 

[Jan-Willem]

Jetzt geht's ans Eingemachte.
Früher oder später muss ich die vorbereiteten Teile (Fahrwerkschachte, Cockpit, Lufteinlass, Blenden vor und hinter dem Cockpit, Düse) in den Rumpf einbauen. Und jetzt bin ich an dem Punkt, dass ich kaum noch weiter kann ohne genau das anzugehen.
Normalerweise ist das eine Freude. Man kann den Rumpf schliessen und sich an das Tarnschema machen...
Hier jedoch ist das leider anders. Es gibt nur vage und widersprüchige Hinweise darauf, wo alles hinzukleben ist.



Abbildung 5 lässt sehen wo ungefähr das Cockpit kommt. Grad bevor der Fahrwerkschacht und (Abb. 6) eher zwischen Fahrwerkschacht und Lufteinlass eingepfercht (stellt euch das in echt mal vor, wo ist denn der Durchgang zum Motor??? Da stimmt etwas mit den Dimensionen nicht). Dies wird von Abb. 9 bestätigt.
Aber...
Soweit hinten kann der Cockpit gar nicht, als dass er beim Fahrwerkschacht wäre.

Hier die Position wovon ich vermute, dass die in etwa richtig ist:



Leider kann man auch nicht mal eben die Rumpfhälfte aneinanderhalten um zu probieren und mal die Abdeckungen vorne und hinten einzupassen. Da sie keine Positionshilfen haben gleiten die Hälften immer wieder weg. Denn krumm sind sie auch und es ist unmöglich vorne und hinten zugleich zu schliessen 

Also habe ich es mit Tamiya Tape versucht. Das geht einigermassen.
Da sieht man dass das anti-glare Panel viel zu klein ist. Keine Ahnung wie man das herein bekommt. Da muss zuerst eine Unterkonstruktion hin...



 


Da dachte ich, es wäre vielleicht Gescheid, das anti-glare Panel in die Haube hereinzukleben und dies als Baugruppe auf den Rumpf zu kleben.

Aber:
Die Haube will auch nicht so richtig passen.



Und, wenn man das Panel in die Haube legt, sehe ich, dass diese Methode nix wird. Das ist alles so krumm wie ne Banane. Ich habe mir für das Bild echt viel Mühe gegeben, dass es einigermassen passt...




Kurz herum, das wird was für nach meinen Ferien. Davor löse ich das nicht mehr..

[Zolli]

Das ist eben noch Modellbau! Es ist zwar immer ärgerlich aber du wirst das schon hinkriegen.

[Jan-Willem]

Ja Zolli das habe ich mir auch überlegt. Und es macht ja auch Spass. Es macht mir aber meist mehr Spass von Scratch zusätzliche Details zu bauen als Fehler auszubüglen
Für die Flügel werde ich mir auch etwas mit Stifte oder ähnlich ausdenken müssen. Da gibt es auch nichts und die bleiben sicher nicht freiwillig an so eine schmale Klebefläche haften 

[hartmut]

Ui, den Bau hatte ich mir entspannter vorgestellt.
Die Position des Interieurs würde ich anhand von Bildern aus einem walk around festlegen. Am heimischen Rechner hatte ich mal einen Link gespeichert....
Das  das zu kleine anti-glare Panel kannst du beheben wenn du ein neues vacuformst. Das sollte dann ja um die Materialstärke größer sein, was evtl. schon ausreicht. Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.

Grüße Hartmut   

[Rudolf]

Ja das Armaturenbrett ist der Hammer. Ansonsten so scheints erscheinen immer wieder ein paar nicht vorhergesehene Überraschungen, aber was ich bis anhin erblicke meisterst du das bestens. LG Ruedi

[Jan-Willem]

Momentan geht es laaaangsam gemütlich voran, ganz nach Berner Tradition.
Leider stellt der Kit mich auf die Probe. Nicht, dass ich nicht gerne eine Herausforderung habe. Normalerweise aber eher im Bereich "zusätzliche Detaillierungen", und eher nicht im Bereich "passend machen was nicht pass und vielleicht nie gemacht war um zu passen".
Naja wie schon angekündigt habe ich Herausforderungen bei der Platzierung des Cockpits und des Fahrwerks. Es gibt keine Positionshilfen und der Passform ist schlecht. Die Zeichnungen sind auch schlecht und zweideutig, somit kann man sich daran auch nicht halten. Und immer wenn ich etwas eingepasst habe und versuchen wollte wie das aus einem anderen Winkel oder in Kombination mit einem anderen Teil aussieht ist die Sache wieder verrutscht 
Also habe ich BluTack genommen und die Teile damit fixiert, mit dem Gedanken sie nachher mit Extrathin oder Epoxy endgültig zu fixieren. Dann habe ich einfach probiert wie es am logischten aussah, die zweite Rumpfhälfte drangehalten (auch wieder ohne Positionshilfen, dafür aber mit schlechter Passform). Dann versucht alles ein wenig zu richten und nach ein paar (Dutzend) Mal versuchen dann mit Epoxy fixiert.
Habe gesehen, dass man an den Pedalen vorbei noch der Innenwand des Rumpfes sah (auch wenn geschlossen und mit Haube) also habe ich dort noch eine Wand mit Dokumententaschen eingebaut (aus Karton und Tamiya Tape).
Man sieht auf den Bildern auch, dass etwas nicht stimmt mit den Grössen. Das Cockpit ist derart gross, dass der Einlass vom Motor nicht vorbei mag. 





   

[Rudolf]

Man muss sich zu Helfen wissen. Epoxy ist zwar nicht der übliche Kleber für Polystyrol aber ich musste auch schon zu dieser Notlösung greifen. Es schein du kommst voran. LG Ruedi

[hartmut]

Das sieht doch ansprechend aus. Kommt noch eine Hutablage hinter den Sitz?

Grüße Hartmut