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Japanische Flugzeugfarben im 2. Weltkrieg

Begonnen von jacqueline, 10. September 2006, 19:53:24

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jacqueline

In der neuesten Ausgabe des Heftes "Jet & Prop" ist ein interessanter Artikel über die - angeblich qualitativ schlechten - japanischen Farben erschienen.

Fazit des Artikels: Alles, was in den letzten Jahren darüber berichtet wurde, ist Quatsch und Modellbauerlatein!

Fällt vermutlich unter die gleiche Kategorie wie die schwarz eingefärbten Panel Lines.

thomas

Und woher kommen dann die Lackabplatzer ? Oder gabs die gar nicht ?
Ich gebe zu, ich kenne diese Lackschäden auch nur von Modellen - hab mich aber für die Originale nie so besonders interessiert und dementsprechend mir kaum Fotos angesehen...

thomas

michael

Wenn man sich beispielsweise diese Fotos ansieht: http://commandos.strategyplanet.gamespy.com/zero.html und dabei berücksichtigt, dass die japanische Propagenda sicherlich nicht die übelsten Maschinen abgelichtet hat, und voraussetzt, dass die Aufnahmen nicht nachträglich vom amerikanischen Marinegeheimdienst retuschiert wurden, dürfte der Artikel eher fragwürdig sein und vom Enkel eines Japaners stammen, der wenigstens in dieser Beziehung die Ehre der ehem. japanischen Streitkräfte zu rehabilitieren versucht.

Eine andere Frage ist, ob der Modellbauer in der Darstellung der Lackabplatzer vielleicht zur Übertreibung neigt; sieht ja schließlich schick aus, so ein abgelutschter Sushi-Bomber.

thomas

So nun hab ich mir mal wieder eine Jet&Prop gekauft, das mit den Japanern hat mich nun doch interessiert. :)
Zusammenfassend, für alle die sich das Heft nicht gekauft haben, folgendes:
Es scheint hier scheinbar wirklich ein Missverständnis vorzuliegen, Lackabplatzer in höherem Maß als allgemein üblich gab es wohl nur bei Heeresfliegern (Das sind die Typen, deren Bezeichnung mit ,,Ki" plus Bindestrich und  Zahl).
Und auch hier wiederum nur bei Maschinen die das Produktionswerk Naturmetallfarben verlassen haben und nachträglich feldmäßig ohne Grundierung eine Tarnbemalung bekamen.
Aber auch hier ist nicht alles Gold was glänzt, vielfach wurden hier scheinbar auch Tarnbemalungen angebracht die auf schlechten Fotos wie Lackabplatzer gedeutet werden können.
Das ganze natürlich unter der Voraussetzung das der Autor recht hat, die ,,Beweißfotos" des Berichts sind soooo eindeutig leider nicht...
Das Argument dass die Hoheitsabzeichen seltenst solche Lackschäden hatten ,,zieht" in meinen Augen nicht... :-\

thomas

michael

Ich gehe mal davon aus, dass die Japaner viele Naturfarben bei den Tarnungen verwendet haben. So war das damals auch hier üblich um petrochemische Ressourcen zu schonen. Bei beispielsweise Weiss hingegen wurde früher sehr gern unter anderem Bleioxyd verwendet und auch vor anderen leckeren Sachen wie Wolframsiuren, Quecksilber etc. hatte man keinerlei Berührungsängste.

Festzuhalten ist, dass leuchtende Farben durchweg aggressiver zusammengesetzt waren als Naturtöne wie braun oder grün in allen Nuancen. Selbstverständlich sind diese chemischen Farben auch haltbarer gewesen als ihre natürlicheren Konkurrenten der Camoflage.

Was ich allerdings nicht glaube, ist, dass die Heeresflieger damit weiniger Stress hatten als die Marineflieiger, denn insbesondere Salzwasser ist enorm aggressiv. Demzufolge müssten Trägermaschinen sehr viel mehr gelitten haben als landgestützte. Es sein denn, sie wurden öfter getrichen, was auch dem Aluminium zudem einen großen Gefallen getan hätte. Wenn da nämlich erst mal der Fraß richtig drin ist, ist schon das Starten Kamikaze.

thomas

Laut dem Bericht hing die Haltbarkeit der Farbe in erster Linie mit der Grundierung zusammen, und die Marineflieger waren durchweg ab Werk Grundiert und Lackiert (Tarnfarbe) - daher die bessere Lackqualität.
Im Gegensatz dazu waren die Heeresflieger bis ´44 oft Naturmetallfarben und wurden vor Ort provisorisch der örtlichen Umgebung angepasst, dabei ging es in erster Linie wohl darum die Flugzeuge vor Jagdbombenangriffen zu tarnen.
Und diese provisorisch angbrachte Farbe, angeblich teilweise mit Palmwedeln aufgebracht, neigte dann eher zum Abplatzen. Aber dies soll dem Bericht zu Folge viel seltener der Fall gewesen sein als man dies gemeinhin annimmt. Oft wurde die Tarnbemahlung einfach sehr fleckig aufgebracht wobei das Naturmetall die hellerer Farbe darstellte.

ZitatFestzuhalten ist, dass leuchtende Farben durchweg aggressiver zusammengesetzt waren als Naturtöne wie braun oder grün in allen Nuancen. Selbstverständlich sind diese chemischen Farben auch haltbarer gewesen als ihre natürlicheren Konkurrenten der Camoflage.
Sehe ich auch so, auch könnte ich mir vorstellen daß man unter den Bereichen der Hoheitsabzeichen grundierte da Rot generell schlecht deckt - und vermutlich wurden beschädigte Hoheitsabzeichen auch eher ausgebessert als der Rest des Flugzeugs.
Wie oben schon gesagt das Argument "So starke Lackabplatzer kann es nicht gegeben haben da die Hoheitsabzeichen meist keine Lackabplatzer hatten" halte ich deshalb für nicht sehr überzeugend.

Ansonsten klingt der Bericht schon plausibel, aber ohne beweißkräftige Fotos kann mans glauben oder auch nicht...
Leider nennt der Autor keine Quellen für sein Wissen, ich meine in Japan müsste es doch (noch) Zeitzeugen geben die das wissen müssten  - kann hier jemand japanisch  ;D ;D ;D

thomas

michael

Ich kann nicht mal mehr japanisch essen, seit mir mal ein algenumranktes ekelhaftes Sushi-Stück sprichwörtlich im Hals steckengeblieben ist.

Ich war sogar fast zwanzig Jahre lang absolut überzeugter und aktiver "Jünger" des Aikido, Kjutsu und Kendo und sonstigem Kram. Irtümlicher Weise habe ich das auf Japan generell übertragen. Als ich dann mal zwei Monate dort war und Legende von Realität trennen konnte, hat sich das rasend schnell geändert. Alles, was aus der Ferne so respaktabel und hochkulturell erschein, war letztlich nichts anderes als ein verdammter Saftladen! Da fahr ich lieber ins Fichtelgebirge oder nach Tirol und weiss, was ich habe!

Es gibt drei Länder in die man nicht reisen braucht: Japan, Südafrika und Israel! Dort ist es noch dekandenter als in den USA.