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GB5.Shark: Bell P-400 Airacobra – das Original

Begonnen von hans-juerg, 26. Dezember 2009, 23:33:10

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hans-juerg

Die Bell P-39 Airacobra und die Curtis P-40 waren beim Kriegsbeitritt der USA in 1941 die wichtigsten Kampfflugzeuge der US Army Air Force (USAAF).

Die Airacobra war ein ungewoehnliches Flugzeug, da der Rumpf um die 37 mm Oldsmobile Kanone M4 herumgebaut wurde. Daher wurde der Motor hinter das Cockpit verschoben. Die P-39 war bis etwa 3000 Meter ueber Meer ungewoehnlich schnell (605 km/h) und aeusserst beweglich. Der Prototyp XP-39 der mit einem mechanischen Kompressor ausgeruested war, erreichte ueber 400 mph (643 km/h) und das im 1939! Waehrend der Prototypen Erprobung entschied die USAAF das der Kompressor nicht noetig sei, da die Luftwaffe hauptsaechlich zur Unterstuetzung der Bodentruppen eingesetzt werden soll. Der strategische Luftkrieg sollte mit grossen 4-motorigen Bombern gefuehrt werden, die keinen Jagdschutz benoetigten. Die Migthy Eight hat dieses Konzept 1942 bis Anfangs 1944 mit einem sehr hohen Preis bezahlt.

Durch das Weglassen des Kompressors waren die P-39 in einer Hoehe von ueber 3000m ueber Meer lahme Enten. Aus diesem Grund hatten die P-39 bei den USAAF sowie der RAF einen denkbar schlechten Ruf. Im Gegensatz zu Russland welche diese Flieger im lend-lease act von 1941 in Massen erhielten. Die Russen hatten die Airacobra mit sehr grossem Erfolg als Jagdflieger eingesetzt. Mehrere sovietische Asse habe einen grossen Teil ihrer bis zu 60 Abschuesse auf der Airacobra gegen Bf-109 F und G, sowie FW-190A erzielt. Daher kann die P-39 nicht so schlecht gewesen sein wie man allgemein annimmt.

Hier findet Ihr mehr Informationen ueber die P-39 Serie: http://en.wikipedia.org/wiki/P-39_Airacobra und hier: http://www.militaryfactory.com/aircraft/detail.asp?aircraft_id=140

hans-juerg

#1
P-400 Airacobra

Frankreich hatte 1940 bei Bell 200 P-39C Airacobras bestellt. Nach der Kapitulation von Frankreich im Sommer 1940 hatten die Briten diese Bestellung uebernommen und hatten diese Order auf total 675 Flieger erhoeht. Dieser Fliegertyp wurde von den Englaendern Airacobra Mk. I genannt. Als Aenderung gegenueber den amerikanischen P-39 wurde die 37mm Kanone durch eine 20 mm Hispano-Suiza ersetzt, um mehr Munition mitzufuehren. Die amerikanischen .30 MG sollten durch britische .303 MG ersetzt werden.

Als die ersten paar Airacobra nach England geliefert wurden, reklamierten die Briten, dass die Flieger keine Kompressoren hatten und daher nicht als Abfangjaeger eingesetzt werden konnten. Aus diesem Grund annullierten sie die ganze Bestellung. 212 Airacobras dieses Batches wurden nach Russland geliefert, die waren nicht so heikel wie die Briten.

Bei Kriegsausbruch im Pazifik wurden die restlichen ex RAF Airacobras in P-400 umgetauft und in aller Hast nach Australien verschifft um die Japaner in Neu-Guinea abzuwehren. Die Kriegssituation was so prekaer, das diese P-400 ihr original RAF Tarnschema und die RAF Serien-Nummern behielten.

hans-juerg

P-400 Airacobra in der Cactus Air Force

Die erste offensive Aktion der Amerikaner war Operation Watchtower – die Invasion von Guadalcanal am 7. August 1942 durch die 1st Marine Division. Am 2. Tag wurde der halbfertige Flugplatz den Japanern abgenommen und in Henderson Field umbenannt. Cactus war der Code-Name fuer Guadalcanal und daher wurde die Fliegertruppe Cactus Air Force genannt.

Die Amerikaner setzten US Navy und US Marine Corps Wildcats, SBD Dauntless Sturzkampfbomber und TBF Avenger Torbedobomber auf Henderson Field ein. Die USAAF war mit der 67th Figther Squadron der 347th Fighter Group die mit P-400 Aircobras ausgeruestet waren im Einsatz.

Die P-400 waren mit einer britischen Sauerstoff-Anlage ausgeruestet die nicht durch die amerikanischen Geraete in Henderson Field aufgefuellt werden konnten. Daher war es den Piloten der Airacobra nicht moeglich in Kaempfe ueber 2500 – 3000 Meter teilzunehmen. Daher war sie auch im Nachteil gegen die Zeros die ihren Hoehenvorteil ausnutzen konnten. Die Airacobra war zwar nicht ganz so beweglich wie die Zeros dafuer aber schneller. Wehe der Zero, die einer Aircobra vor die Laeufe ihrer 20mm Kanone, der 2 schweren .50 MG und der vier .30 MG kam!

Trotz der obenerwaehnten Nachteile erzielten die unerfahrenen Airacobra Piloten gegen die Zeros, die von den besten japanischen Piloten geflogen wurde, ein Kill-Ratio von 1:1. Auch hier zeigt sich, dass die P-400/P-39 nicht so schlecht gewesen sein kann.

Die P-400 / P-39 wurde meistens zur Unterstuetzung der Bodentruppen sowie zur Schiffsbekaempfung eingesetzt. Hier war ihre sehr starke Bewaffnung sowie die Moeglichkeit eine 500 Pfund Bombe zu tragen ein wichtiger Grund, dass die japanischen Bodentruppen geschlagen wurden.

Hier ist ein Link fuer weiterfuehrende Information ueber die Cactus Air Force: http://www.daveswarbirds.com/cactus/

Hier eine "kurze" 8) Einfuehrung in Operation Watchtower: http://www.ibiblio.org/hyperwar/USMC/USMC-C-Guadalcanal.html

Viel Vergnuegen wuenscht Euch
Hans-Juerg

MacMeister

Servus Hans Jürg

Ein guter Einführungsartikel, Kompliment.

En Gruess vom
RDM
whatever!

thomas

Stimme RenéM zu, wirklich sehr schön gemacht und informativ !

Ich dachte bis jetzt auch immer dass die P-39/400 ein nicht besonders glücklicher Entwurf war, den man nur den Russen andrehen konnte  :D


thomas

urs

#5
Zitat von: thomas am 27. Dezember 2009, 13:27:19
Ich dachte bis jetzt auch immer dass die P-39/400 ein nicht besonders glücklicher Entwurf war, den man nur den Russen andrehen konnte  :D

War sie auch nicht. Die P-400 hiess bei den US-Piloten "P-40 mit einer Zero (0) am Heck". Nach US-Kampfberichten zu Folge war die Airacobra
nicht wirklich geeignet der Zero 21 oder späteren Zero-Typen Paroli zu bieten. Der einzige Vorteil den die P-400 hatte, war ein leichtester Vmax-Vorteil@SL.
Die US-Tests von San Diego an einer Zero wiegelten die US-Piloten in falscher Sicherheit. Bid auf Höhe 6000ft blieb die vmax der Airacobra nahezu konstant, anstatt anzusteigen. Durch die Abwesenheit der 2.Laderstufe derart mies, dass Kämpfe in den Höhegrundsätzlich vermieden wurden. Ab ca.12-13kft knickt die P-39D dann komplett ein.

Was zum Amusement aus der Zeit um Guadalcanal:

Don't give me a P-39
With an engine that's mounted behind
It will tumble and roll
And dig a big hole
Don't give me a P-39

Don't give me a P-39
It will tumble and spin
And soon auger in
Don't give me a P-39

MacMeister

#6
Danke Urs für die Zusatzinfos

Die Melodie der Parodie dürfte wohl aus der Countryszene stammen. ich weiss leider den Titel nicht mehr aber im Text gab es doch eine Passage: Oh give me land lots of land under the starry starry night - don't fence me in' Tja ich glaub die Melodie könnte ich noch dazu pfeifen  ;D

En Gruess vom
RDM
whatever!

claudio

Hallo hans-juerg

Danke für die interessante Einführung!

Tschüss
Claudio