GB5.Prototyp: Arado Ar 80 V1 - das Original

Begonnen von thomas, 03. Juli 2009, 18:48:02

« vorheriges - nächstes »

thomas

Inzwischen so gut wie vergessen war die Arado Ar 80 eines der vier Flugzeuge die 1934 an der Ausschreibung für das Rüstungsflugzeug IV (Jagdeinsitzer) teilnahmen.

Gewonnen hat bekanntlich die Messerschmitt Bf109, knapp vor der Heinkel He112.

Die beiden anderen Muster, die Focke Wulf Fw159 und eben die Arado Ar80 fielen von den Leistungen her klar ab. Man könnte zu diesem Vergleichstest noch einiges schreiben, hier und jetzt passt das aber weniger...

thomas

#1
Die Arado Ar 80 kämpfte mit dem Nachteil dass Arado kaum Erfahrung mit der Ganzmetallbauweise und Einziehfahrwerken hatte.
Ersteres führte zu zuviel Gewicht, zweiteres vorerst zu einem feststehende Fahrwerk da es mit dem einziehbaren Fahrwerk solche Probleme gab dass das komplett neu entwickelt werden sollte/mußte.
Nachteilig waren wohl auch die etwas kleinen Querruder die nur eine vergleichsweise kleine Rollgeschwindigkeit erlaubten.
Positiv wurden eigentlich nur die völlig problemlosen Flugeigenschaften bewertet

Im Gegensatz zu Messerschmitts Bf109 V1 und Heinkels He112 V1 hatte der erste Prototyp der Ar80 einen Jumo 210 und nicht den englischen Krestel – der Krestel kam dann erst in der V2 zum Einsatz....

Typisch für Arado war das weit hinten liegenden Höhenleitwerk dessen Höhenruder aus einem Teil bestand.
Eine Frage an die Experten: Warum machte das sonst kaum jemand so ?
-Ich sehe da erst mal nur Vorteile, einfachere Fertigung, einfachere Ansteuerung (dadurch auch weniger Gewicht) und weil so weit hinten liegend - großer Hebelarm und damit kleine Fläche ergo geringer Luftwiderstand.

Gebaut wurden drei Prototypen, der zweite hatte den Krestel Motor, der dritte, wieder mit einem Jumo 210 wurde später zur Erprobung von Hochauftriebshilfen benutzt und hatte, um Gewicht zu sparen, gerade Tragflächen - also nicht mehr diesen Knick.

Dass die Ar 80 keine geschlossene Kanzel hatte lag übrigens an den Vorgaben des Reichsluftfahrtministeriums, nur Messerschmitt war als Außenseiter, von solchen (und anderen) Zwängen befreit.

Zu erwarten war das schlechte Abschneiden der Arado anfangs übrigens nicht, galten doch Arado und Heinkel als die Favoriten, nicht zuletzt deshalb weil sie die beiden Jagdflugzeuge die nun abgelöst werden sollten, herstellten – die  Ar68 und die He51.

Weitere Infos gibt es hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arado_Ar_80

Sehr gute Bilder der drei Prototypen:
(Allerdings sind das erste und letzte Bild falsch beschriftet, dort wo V1 steht müsste V3 stehen und umgekehrt - erkennbar ist die V3 an den geraden Tragflächen - und das vorletzte Bild ist relativ sicher auch die V1 und nicht die V2)
http://www.luftarchiv.de/index.htm?/flugzeuge/arado/ar80.htm

Und nochmals Infos:
http://www.luftfahrtmuseum.com/htmd/dtf/ar80.htm

Äh, eh ichs vergesse – schaut euch beim letzten Link mal die Anfangssteigleistung an – wenn das stimmen würde hätte sie die Ausschreibung locker gewonnen...Sicher.. damals wie heute  ;) :D.

thomas