GB5.Prototyp: Curtiss YP-37 - das Original

Begonnen von jacqueline, 27. Juni 2009, 17:53:19

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jacqueline

Ich greife hier den zeitlichen Tatsachen zwar etwas vor, da aber Hartmut das Prototypen-Thema  hier tapfer, aber ganz alleine bestreitet, will ich ihn unterstützen und wenigstens den Eindruck erwecken, dass noch andere Projekte in der Warteschleife stehen... ::)



Was hier so aussieht wie eine ,,Pinocchio-P-40", ist eigentlich keine.  Eine sehr nahe Verwandtschaft lässt sich trotzdem nicht abstreiten, denn beide hatten die Curtiss P-36 als gemeinsame Vorfahrin. Diese war mit einem aerodynamisch höchst unvorteilhaften Sternmotor gestraft, was unmittelbar zur Entwicklung der mit Reihenmotor ausgerüsteten P-37 (und etwas später auch zur P-40) führte. Zudem erhielt  die P-37 einen Turbolader, um auch auf grösseren Einsatzhöhen gute Motorleistungen zu erbringen. Bei den meisten US-Jägern wurde Ende der Dreissiger Jahre auf Turbolader verzichtet – was sich in den ersten Kriegsjahren auf fatale Weise rächen sollte.

Das Cockpit der P-37 wurde weit nach hinten verlegt, einerseits aus Schwerpunktgründen, aber auch um Platz für die Luftansauger und den Turbolader zu schaffen.


Prototyp XP-37

Der Erstflug des XP-37-Prototyps erfolgte im April 1937. Die erreichte Höchstgeschwindigkeit lag bei 547 km/h, was für die damalige Zeit ganz schön heftig war und allgemeine Begeisterung auslöste. Es wurde deshalb eine Vorserie von 13 YP-37 bestellt. Dass die Piloten beim Rollen, Starten und Landen nach vorne ausser viereinhalb Meter Flugzeugnase und dem unendlichen Universum kaum etwas sehen konnten, war anscheinend ein vernachlässigbares Problem.

Der brandneue Allison V-1710-Motor und sein Turbolader hatten jede Menge Kinderkrankheiten, die nie ganz behoben werden konnten  (zumindest nicht in Kombination mit der P-37; der V-1710 sollte später in anderen Typen eingebaut einer der zuverlässigsten und meistverbreiteten US-Flugzeugmotoren werden). Das Projekt wurde deshalb noch vor Kriegsbeginn zu Gunsten der Curtiss P-40 aufgegeben. Einige YP-37 wurden für Tests weiterverwendet, die meisten aber als Übungsobjekte an Mechanikerschulen abgegeben. Die letzte soll 1945 im Schmelzofen gelandet sein.

1940/41 wurden einige YP-37 für Kältetests nach Ladd Field in Alaska verlegt. Das waaahnsinnig überraschende Fazit dieser Tests war, dass die Flugzeuge auch bei -40 Grad durchaus funktionierten, die eigentliche Schwachstelle aber die Bodenmannschaft war, die verständlicherweise etliche Mühe hatte, bei diesen eisigen Temperaturen ihre Arbeit zu verrichten.


YP-37 auf Ladd Field, Alaska

Diese kleine Episode führt direkt zu meinem Bauprojekt: Mein Modell soll dereinst eine der damals in Alaska stationierten YP-37 darstellen.

* * *   P R O J E K T   E I  N G E S T E L L T   * * *

hartmut

Hallo Jacqueline,

du hast echt ein Händchen für schöne und interressante Flugzeuge.

Grüße Hartmut
Stress haben andere...

thomas

ZitatIch greife hier den zeitlichen Tatsachen zwar etwas vor, da aber Hartmut das Prototypen-Thema  hier tapfer, aber ganz alleine bestreitet, will ich ihn unterstützen und wenigstens den Eindruck erwecken, dass noch andere Projekte in der Warteschleife stehen... Roll Eyes
Da kommt schon noch mehr... ;)

Interessantes Vorbild, kannte ich noch gar nicht geschweige denn dessen Geschichte....

thomas

MacMeister

coool im wahrsten Sinne des Wortes - bin sehr gespannt auf das Endergebnis - good luck  ;)

En Gruess vom RDM
whatever!