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P-47 Zweisitzer: Originalfotos gesucht

Begonnen von jacqueline, 16. Mai 2006, 15:33:24

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jacqueline

Hier eine der erwähnten, auf zweisitzig umgebauten Mustangs, eine P-51B. Wäre auch ein Modellbauprojekt, lasse gerne jemandem den Vortritt...

thomas

ZitatWäre auch ein Modellbauprojekt, lasse gerne jemandem den Vortritt...

In der "Flugzeug Classic" Ausgabe 4/2005 gäbe es einen Bericht mit tollen Bildern zur TP-51 C... ;D ;D ;D ;D

Falls jemand sich das antun will, scanne ich den Bericht gerne ein...

Ich selber würde sowas ja unglaublich gerne auch mal bauen, habe aber die nächsten 20 Jahre leider keine Zeit  ;D

thomas

jacqueline

Ich habe Gaston nochmals wegen "Category E" kontaktiert, weil mir der Verdacht aufkam, dass an der Maschine möglicherweise 2 verschiedene Canopy-Arten ausprobiert wurden. Hier seine Antwort:

The book Thunderbolt by Ernie McDowel SS  #6076 shows, on page 6, the way that the canopy opened in Cat E. Yes, it slides and opens "a la 109".

Jetzt wird's spannend...

jacqueline

Ich habe in meinem Archiv noch ein Foto aufgestöbert!

Quelle: "The P-47 Thunderbolt" von Len Morgan von 1963 (!)

Der ominöse Fleck unter der Cockpithaube ist wieder zu sehen, scheint aber nicht mehr blank, sondern mit der dunkleren Rumpffarbe übermalt zu sein.

thomas

@jacqueline
Dein ,,Archiv" ist wohl gleichzeitig die städtische Bibliothek, ach was red ich, die Landes-Bibliothek des Aargaus ;) ;D. In meinem Archiv (das den Namen vermutlich gar nicht verdient hat), gibt's vermutlich nicht mal einen Hinweis auf die Existenz dieser Maschine geschweige denn ein Foto... Gott sei Dank sag ich da nur  :D

Aber im Ernst:

Also für mich sieht das jetzt nicht mehr wie eine Scheibe aus...

Ich kann mich natürlich täuschen aber mir scheint es so als sei das was man jetzt sieht was anderes, wie wenn man was über den Rumpf gelegt, geklebt, genietet hätte.
Denn der Fleck des ersten diesbezüglichen Bildes ging nicht bis zur Oberkante des Rumpfes, während dieser hier jetzt scheinbar über den Rumpf von der linken Seite zur rechten Seite geht. Siehe auch die Stufe (roter Pfeil)
Das ,,dunkle" im oberen Bereich halte ich für eine Schattenwurf der aufgeschobenen Kanzel (blauer Pfeil)
Allerdings fällt mir da jetzt spontan kein vernünftiger Grund für so eine Abdeckung ein.

thomas

michael

Ich denke auch, dass da ein Blech aufgenietet wurde. Vielleicht hat die Kanzel nicht richtig dicht geschlossen und es musste nachgebessert werden. Irgendwas in der Art...

Bei solchen Improvisationen ging es ja nicht darum Designpreise* zu gewinnen, sondern dass es zuverlässig funktioniert.


*Hätte die Thunderbolt wohl eh nie gewonnen...

jacqueline

Geschafft, ich habe ein Bild auftreiben können!

Quelle: Osprey Publishing, 56th Fighter Group von Roger A. Freeman

Ob es wirklich nötig war, ein so kompliziertes Öffnungssystem zu basteln? Vermutlich hatten die Jungs von der 41st Service Squadron viel Spass an ihrer aufwendigen Arbeit.

Man sieht im Vergleich zu den vorherigen Bildern auch sehr schön den unterschiedlichen Tarnverlauf. Es scheint also tatsächlich so gewesen zu sein, dass "Category E" zwischendurch einen neuen Anstrich erhalten hat.

So, jetzt muss nur noch ein Bild von Thomas' Razorback her. Muss doch irgendwo zu finden sein, das Luder, das damische!

michael

Denkst Du wirklich, das ist die selbe Maschine? Warum sollte sie neu lackiert worden sein?

thomas

#38
Je länger ich mir das Foto ansehe desto genialer erscheint mir diese Lösung, vermutlich mussten die Original Führungsschienen gar nicht groß verändert werden – vom Umbauaufwand her also vermutlich die einfachste Lösung.
Hätte man seitliche Scharniere a´la  Bf-109 eingearbeitet oder die Führungsschienen der Schiebehaube entsprechend nach hinten verlängert, wäre das bestimmt strukturell aufwendiger gewesen...

Andererseits, hätte jemand von uns so eine Lösung aufgrund der ersten Fotos vorgeschlagen, hätte es vermutlich "rollende Augen" gegeben  ::) ::) ::)

;D ;D
thomas

jacqueline

Zitat von: michael am 21. Juni 2006, 01:08:54
Denkst Du wirklich, das ist die selbe Maschine? Warum sollte sie neu lackiert worden sein?

Es ist definitiv die selbe Maschine. Es wird schon seine Gründe gegeben haben, weshalb ein neuer Anstrich angebracht wurde. Die 56 FG war ja ein relativ bunter Haufen mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Anstrichen. Vielleicht hat man an der "Category E" neue Farben ausprobiert, bevor sie an Einsatzmaschinen angebracht wurden.

Nun wird mir auch langsam klar, weshalb Aeromaster auf seinem Decalbogen für die Oberseite 2 unterschiedliche Farbschemen vorschlägt, nämlich grün-grau oder 2 verschiedene Blautöne, wie hier im ersten Eintrag abgebildet.

jacqueline

Hier noch zwei interessante Textpassagen aus dem genannten Buch:

Following P-47D 42-75276/LM-M's retirement as war weary in August 1944, 56th FG groundcrews modified the fighter so that a passenger could be carried behind the pilot. The work involved in re-positioning the radio and oxygen equipment, cutting into the fuselage, adding stress members and fashioning a sliding canopy that would give access to both crew positions was largely carried out by S/Sgts Thurman Schreel and Charles Taylor of the 41st Service Squadron. Their creation was unofficially known as the "Doublebolt" within the 56th, an it made its first post-modification flight on 10th September 1944. The aircraft was subsequently used primarily in the liaison role, although groundcrews occasionally got a ride in it, too. In April 1945, following fitment of Rosebud search radar, 42-75276 participated in a further four combat missions.

P-47D-11 42-75276/"Category E" of the 63rd FS, Boxted, September 1944
This two-seat-conversion P-47 had originally served as a single-seater within the 62nd FS as LM-M, completing 257 operational hours before retirement in August 1944. Delivered to the 56th FG in factory Olive Drab and Neutral Grey, the paint was removed from the airplane and a disruptive pattern of green and grey  substituted in its place. The slogan "Category E" (which meant salvage status) was painted on the forward fuselage, although the aircraft was referred to as the "Doublebolt" within the 56th. It was not written off as salvage until VE-Day.

michael

#41
Erstaunlich, welche Faxen sich die Amis in dieser heißen Phase des Krieges haben einfallen lassen. In dieser Unit scheint man eine besonders ruihige Kugel geschoben zu haben... Etappenhengste!!!

Bleibt die Frage: Warum haben die nicht einfach werksmäßige 2-Sitzer genommen? Um die Produktion der Jäger nicht zu behindern? Bei dem Riesensortiment der US-Flugzeugtypen hätte man doch sicherlich viele Alternativen "von der Stange" für diese Rolle gehabt. Scheinbar ist der Kommandierende dieser Einheit begeisterte Heimwerker gewesen, oder jemand der sein Ingenieurstudium nicht geschafft hat und auf diese Weise Satisfaction wollte.

jacqueline

ZitatBleibt die Frage: Warum haben die nicht einfach werksmäßige 2-Sitzer genommen?

Weil es kaum welche gab. Und es gab kaum welche, weil an entscheidender Stelle niemand welche haben wollte.

Von Herstellerseite gab es immer mal wieder Vorstösse, serienmässig Doppelsitzer herzustellen, z.b. TP-40, TP-39 (die sahen vielleicht ulkig aus!), TP-47 (nur 2 gebaut), ohne grosse Erfolge. Anscheinend war es billiger, hin und wieder einen Jungpiloten zu verheizen anstatt Schuldoppelsitzer der Einsatzmaschinen zu bauen.

Eine Tradition, die noch lange weitergeführt wurde, auch noch bei den frühen Jets. Entweder gab es gar keine Doppelsitzer (z.B. F-86, F-8 etc.) oder erst mit jahrelanger Verzögerung (z.B. Vampire).

thomas

ZitatWeil es kaum welche gab. Und es gab kaum welche, weil an entscheidender Stelle niemand welche haben wollte.

ZitatAnscheinend war es billiger, hin und wieder einen Jungpiloten zu verheizen anstatt Schuldoppelsitzer der Einsatzmaschinen zu bauen.

Man scheint dies damals überhaupt und überall ganz ähnlich gesehen zu haben, die Bf-109 G12 kam ja auch recht spät, von den B-F´s gabs meines Wissen´s gar keine Trainer - also auch zu Zeiten wo man sich das noch leichter hätte leisten können.
Und gerade bei der 109 wär so ein Trainer bestimmt nicht falsch gewesen.
Auch den englischen Modellen sah das wohl ganz ähnlich aus. Ich meine von den Jägern gabs nur bei der Spitfire eine Trainerversion - und die ist gemessen an den eingesetzen Maschinen auch recht selten.

thomas

michael

Insbesondere bei den deutschen Jägern war ja in der Endphase auch das primäre Problem, dass es keine qualifizierten und erfahrenen Piloten gab. Die waren ab Anfang 44 wesentlich "wertvoller" als die Maschinen, die es in ausreichender Zahl gab.

In dieser Zeit sind ja letzlich auch keine nennenswerten "Asse" mehr aufgetaucht, wie Galland, Marseille, Hartmann oder Mölders, die in dieser Zeit ja keinerlei Konkurrenz auf Feindesseite hatten. Die Masse der letzten Piloten stammten aus der HJ- Segelflugausbildung mit ein paar Stunden Praxis auf Bücker-Schulmaschinen und wurden mit wenigen Stunden in Bf 109 oder FW 190 gesetzt und auf Feindflud geschickt worden. "Landen lernen" war da ja nicht mehr das wesentliche am Fliegen.

Letztlich ist ja auch der ganze Rammjagd-Wahnsinn nur eine schizophrene Verzweiflungstat gewesen, die aus dem Mangel an guten Piloten entstand.