Neuigkeiten:

Nächster Höck 17. Mai 2024, ab 19:00 Uhr im Restaurant Löwen Hausen am Albis

Main Menu

Takelage an Schlachtschiffen/Kreuzern etc.

Begonnen von thomas, 21. Januar 2012, 21:43:08

« vorheriges - nächstes »

thomas

Weiß jemand von euch wofür die Tagelage an Schiffen wie beispielsweise der Scharnhorst gut war ?

Nur für das Abstützen diverser Masten und Aufbauten erscheint mir da an manchen Schiffen erheblich zuviel Tagelage verwendet zu sein - zum Beispiel bei den Japanern.
Auch als Antennen scheinen mir die Drähte/Stahlseile zu zahlreich zu sein...
Die "H.M.S. Duke of York" hatte beispielsweise zwischen den beiden Masten 4 horizontale Stahlseile, sieht aus wie "zum Wäsche aufhängen"...aber dafür wirds wohl auch nicht gewesen sein  ;D ;D

Klärt mich bitte auf ;)

thomas

MacMeister

Für eine detaillierte Antwort nehme ich den Telefonjoker und melde mich dann mit einer detaillierten Aussage über Bienchen & Blümchen, äh Drähte & Taue  ;D

En Gruess vom RDM
whatever!

claudio

Interessante Frage! Na dann sind wir mal gespannt  ;) ;D

thomas

Ich hab den leisen Verdacht dass die Herrn Schiffsmodellbauer da seit Jahren (bei RenéM Jahrzehnte  ;D)  Dinge verbauen wovon sie gar nicht wissen wofür die gut waren ?   ;D ;D

thomas

hartmut

Zitat....Dinge verbauen wovon sie gar nicht wissen wofür die gut waren ?   ;D ;D
Ist das nicht in allen Sparten so?

Grüße Hartmut
Stress haben andere...

thomas

NEIN, wir Flugzeugmodelbauer, zumindest die 72´er, wissen über ALLES was wir da so verbauen genauestens Bescheid *hüstl*  ;D
Die 48ér...  :-\   .... nagut, wer weiß ....  ;D  *duckundweg*

thomas

MacMeister

#6
Guten Morgen

Nachdem mir mein Telefonjoker meine Gedanken leider noch nicht bestätigt hat, möchte ich Thomas und auch die anderen Mitleser nicht länger warten lassen und gebe folgendes zu Protokoll:

Seeleute lieben Garn, Seile und Taue jeder Art - je mehr desto besser  ;D und glaubt mir, die haben manchmal selbst keine Ahnung wofür sie das ganze Tauwerk überhaupt haben  :P  :o  ;D

So jetzt aber zur Abhandlung obwohl meines Wissens darüber noch keine geschrieben wurde  ;):

Da jede Nation ihren Baustil und die dazugehörigen Eigenheiten hatte, ist es für mich auch schwer eine generelle Antwort zu geben. Ich möchte deshalb die Komponenten etwas auseinandernehemen.

Nebst den Morselampen waren die Wimpel ein weitverbreitetes Kommunikationsmittel. Da kommen wir zu den Senkrechten Verspannungen die in etwa vor, neben oder kurz nach der Brücke, in nähe des Hauptmastes waren.

Dazu kommen vereinzelt auch noch konstruktionsbedingte Spanndrähte, das war dann auch schon der einfache Teil, jetzt wird es schwierig da ich weder Funktechniker noch in einem Marineministerium arbeite  :) Ich versuche mich möglichst einfach auszudrücken und erhebe keinerelei Anspruch auf absolute Richtigkeit.

Ich habe herausgefunden, dass die Japaner auf ihren Schiffen enorm viele Empfänger hatten (bei der Yamato sollen es mehr als 4O Stück gewesen sein). Die Japaner hatten die Eigenheit, feindlichen Funkverkehr auf den Schiffen selbst zu analysieren und dazu mussten sie möglichst viele Frequenzen gleichzeitig abhören, dies erklärt dann auch den Antennenwald.

Wenn ich jetzt nicht komplett danebenliege, so diente der Funkverkehr bei der Deutschen, Englischen und Amerikanischen Marine in erster Linie der Kommunikation. Mir ist da nicht bekannt, dass auf dieser Seite ein solch exzessives Abhören und Analysieren auf den Schiffen selbst betrieben wurde, das war dann Sache des jeweiligen Stabes wo auch immer der war. Durch diese Doktrin braucht es auf den Schiffen auch weniger Antennen und von der Baukonstruktion her waren ja auch praktisch keine Verspannungen nötig.

Ich bin auch dankbar für weitere Inputs in dieser Sache und hoffe, dass ich etwas Licht in den Drahtverhau bringen konnte  ;)  :D

En Gruess vom RDM
whatever!

cipi

Danke Renė, für die ausführliche Theorie!
Ich bleib dann mal bei den Nicht-Japanern! ;)
Auch wenn die neue Tamiya-Yamato megagluschtig ausschaut! ::)


Gruass Carlo
Leidest du an Lackdoseintoleranz?! Benutze einfach die Airbrush!

MacMeister

whatever!

claudio

@René
Danke für die Erklärung, das macht irgendwie Sinn...  ;) ;D Da kann ich mich Carlo nur anschliessen, Finger weg von den Japanern  ;) ;D ;D

Tschüss
Claudio

cipi

Zitat von: renéM am 28. Januar 2012, 09:48:55
Carlo, auch der Preis ist Mega  :o  :P

Ja, habe erst gedacht, dass es ein Druckfehler sei!
Die haben doch ein Ei am wandern!!! :o >:( :'(


Gruass Carlo
Leidest du an Lackdoseintoleranz?! Benutze einfach die Airbrush!

MacMeister

Ja Carlo, der VP in Japan ist ca. 230.- Franken, dazu kommt dann Porto und Zoll und und und.....  :P
Zum richtigen Bau, gibt es von Tamiya auch ein How to Build Buch für 40 Franken und für die diversen Detail Parts wie, Reelings, Holzdeck, Geschützrohre und Ähnliches kommen dann auch noch mal ca. 4-500 Franken - Grosszügig aufgerundet 'en Tusiger'  :o ;D

En Gruess vom RDM

@ Claudio, alles nur halb so schlimm, da gewöhnt man sich daran, so wegen den Fäden ziehen und so  ;) :D
whatever!

claudio

Zitatso wegen den Fäden ziehen und so 

;D Das Ziehen ist ja das eine, das wissen wo die Dinger genau hinkommen das andere  ;) ;D ;D ;D

Tschüss
Claudio

max

SAli René
Vilenen Dank für die ausführliche Info, dachte immer das sei zum aufhängen der wäsche  :o
Ja echt bei soooo vielen Männern auf einem Schiff  8) ???
Max ;D
Lectori Salutem

thomas

#14
Danke RenéM für die ausführliche und plausible Antwort   :-* :-*

ZitatDas Ziehen ist ja das eine, das wissen wo die Dinger genau hinkommen das andere
Das ist mir auch schon aufgefallen, mag zwar bessere Baupläne geben, aber bei meiner Duke of York sind die Angaben doch recht vage, aufs Original umgerechnet muss ich da froh sein wenn die die "Dinger" auf 5 Meter genau hinbekomme ;)

thomas