Bild unten Motte de Beurre
Motte de Beurre (Butterklumpen), so nannten die Franzosen den Renault 4 CV. Dank Wikipedia bleibt die Geschichte des kleinen Fahrzeugs mit Heckmotor bis heute erhalten. Die Deutschen hatten nach dem 2. Weltkrieg eine grosse Menge von Tarnfarbe des Afrikakorps im Renault Werk Billancourt zurückgelassen und die Modelle die ab 1947 auf den Markt kamen waren alle in diesem Sand Gelb gespritzt, das an Butter erinnert. Die Saarländer gaben ihm den Übernahmen Cremeschnittchen und unter diesem Namen oder Rönoh Heck war er auch bei uns bekannt.
Während das Werk von Louis Renault unter deutscher Besatzungsmacht stand, war es streng verboten an Zivilen Fahrzeugen zu planen. Zwei Ingenieure Fernand Picard und Edmond Serre dachten heimlich an die Zukunft und tauschten ihre Ideen über ein Auto der Nachkriegszeit aus. So wurde im geheimen am Renault 4 CV geplant. Der Stilist Berthaud entwarf eine Karosserie mit 4 Türen und dank der vorliegenden Planung verliess der erste Prototyp bereits Ende 1946 das Werk. Am 12. August 1947 ging das erste Serienfahrzeug in den Verkauf und bis zur Produktionseinstellung am 6. Juli 1961 wurden insgesamt 1'105'547 Wagen gebaut und der 4 CV war damals das erste Fahrzeug von dem über eine Million verkauft wurden.
Noch ein paar technische Angaben: Renault Reihen 4 Zylinder Motor, 748 cm3, 21 PS, SOLEX 22 IAC-Vergaser, 3 Vorwärts- und ein Rückwärtsgang. Verbrauch: 6 Lt. auf 100 km. 1947 nur in Sand Gelb erhältlich. War eines der sparsamsten Fahrzeuge der damaligen Zeit.
Bild 2 4 CV Motor
Für diejenigen die gerne noch etwas vertieftere historische Informationen hätten, hier ein Filmchen auf YouTube. https://www.youtube.com/watch?v=hv-4czYRT0Y
Es schwebt mir vor zwei der legendären Fahrzeuge nämlich einen VW Beetle und diesen Renault 4 CV auf einem Schrottplatz zu zeigen. Zuerst bau ich den 4 CV und dann den Beetle, verrostet und verblichen. Das Diorama erfolgt dann irgendwie und irgendwann später, ist aber noch alles sehr vage, habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht.
Bild 3 Ein 4 CV auf dem Schrottplatz
Dieses Bild bekommt meine Referenz und ich werde versuchen, möglichst nahe ans Original zu kommen.
Bild 4 Bauteile und Bild 5 Chromteile im Salzsäurebad
Als erstes habe ich 2/3 von den 86 Teilen zusammengesetzt, hier die Aufnahmen, ferner kann man am Referenz Bild feststellen, dass die Chromteile nicht mehr glänzen, sondern eher wie mattes Eisen aussehen. Deshalb kamen alle Chromteile ins Salzsäurebad zum Entchromen. LG Ruedi
Cooles Projekt Ruedi!
Interessante Geschichte auch. Über eine Million Stück hätte ich nicht gedacht.
Fast schade den Butter ranzig werden zu lassen aber das wird sicher ein interessantes Dio?
Liebe so Autos wo es noch Platz hat im Motorraum zum etwas gestalten ;D
Schaue dir gespannt zu!
Spannendes Projekt! Mit oder ohne Rost, da schaue ich gerne zu.
Mit meiner Proxxon habe ich ein paar Röstlöcher in die Karosserie gefräst.
siehe Fotos
Ferner möchte ich vorne einen «Platten» platzieren. Dies ist aber nicht einfach, da die Weich-PVC Pneus innen nicht hohl sind. Habe versucht den Pneu längs einzuschneiden, brachte aber keinen Effekt, sodass ich ihn auch seitlich durchtrennte runterdrückte und mit Sekundenkleber auf ein Papier geklebt habe und nach dem Trocknen noch etwas runterschliff. Auf dem Bild ist es schwierig zu erkennen, aber er sieht jetzt wie ein «Platten» aus.
siehe Foto
LG Ruedi
Hallo Rudolf
Tolles Projekt, sehe gerne dabei zu.
Wünsche dir viel Spass beim Basteln und auf ein gutes gelingen.🍀
LG Fabi
Die Sitzflächen habe ich mit einem Gewebeband überzogen und mit einem Skalpell die beanspruchten Flächen abgeschabt und ein paar Löcher reingeschnitten, grau grundiert und dann mit einem Lederrot und einem verdünnten Sandgelb von Vallejo bemalt. Das Ganze wird nach dem Auftragen von einem Seidenglanzlack noch etwas verwittert.
Bild Sitzfläche
Die Karosserie ist mit Tamiya grau grundiert, nach dem Trocknen habe ich mit einem Schwämmchen wild durcheinander 3 Rost Töne aufgetragen. Daraufhin wird eine Schicht Chipping Medium von Vallejo aufgetragen, aber das ist dann der nächste Schritt
Bild Karosserie Heck und Front
Bild Stossstangen
Die Stossstangen habe ich auch mit verschiedenen Rost Tönen bearbeitet und dann mit der Schwämmchen Technik ein Alu mit einem Tropf schwarz verdünnt aufgetupft. LG Ruedi
Die Vorbereitungen sehen schon sehr vielversprechend aus. Bin gespannt wie es nach dem chipping aussieht.
Grüße Hartmut
Sieht sehr schön rostig aus. Bin auch gespannt aufs Chipping!
Die Sitze sehen fast unappetitlich aus ;D
Danke das stimmt, da würde ich mich nicht hineinsetzen. ;D LG Ruedi
Danke euch für die aufmunternden Kommentare. Auch ich Hartmut und Jan-Willem war gespannt und habe mich gewundert ob's mit dem Chipping klappen werde. Das Medium Chipping Vallejo springt nicht so schnell an wie das Chipping (Heavy) von AK. Jedenfalls darf man trotzdem nicht zu stark rubbeln, sonst lösen sich ganze Blöcke.
Nach dem Chipping habe ich verschiedene Grau und Grauweisstöne und etwas Sandgelb alle von Vallejo gebrusht. Bin jetzt davon ausgegangen, dass das Referenzfoto den 4 CV von Süden zeigt und eventuell die Nordseite etwas weniger verblichen ist, deshalb habe ich ein verdünntes Lindgrün von Mr.Hobby eingesetzt damit es doch einen kleinen Kontrast zwischen der linken und rechten Seite gibt. Morgen werde ich einen Halb- oder Glanzlack anbringen bevor es ans verwittern mit den Enamels geht. Hier noch 3 Fotos
Foto 1 Nordseite – Foto 2 Südseite und Foto 3 Front
Die Felgen waren wesentlich schwieriger zu chippen aber es ist eine Ausgangsbasis für das Weathering.
Foto Felgen
LG Ruedi
Hui, das geht ja zügig voran. Interessante Idee mit dem Gewebeband. Auch das Chipping sieht gut aus. Würde allenfalls die Rostlöcher von innen noch etwas dünner schleifen. Zumindest auf den Bildern sehen deren Ränder noch etwas dickwandig aus.
ZitatWürde allenfalls die Rostlöcher von innen noch etwas dünner schleifen. Zumindest auf den Bildern sehen deren Ränder noch etwas dickwandig aus.
Danke Markus, da hast du recht, der Rost frisst sich ja von aussen nach innen und nicht umgekehrt. Hatte mir vorgestellt die Rostlöcher würden schön ausgefranst aussehen, aber plötzlich war der Schleifer durch und es gab ein «schönes» rundes Loch. Werde versuchen mit dem Glasfaserstift von der Innenseite noch etwas nachzuhelfen, die Wand etwas dünner ohne die Löcher noch grösser zu machen. LG Ruedi
Das arme Otöli ;D
Aber sieht alles gut aus. Auf dem Referenzbild (in Spiegel? Oder in England?) sieht man ja auch schön wie man die Farben noch etwas variieren kann. Da ist sogar noch rot bei, vielleicht nachträglich dazugekommen aber so kann das gehen.
Ist definitiv eine Englische Karre hier ein Bild von der liken Seite. Die Farbe war ein Sedangray und er wurde gerade soeben ab Platz für US-Dollar 660 verkauft. Wie du anhand des Fotos des Interieurs erkennen kannst, habe ich nicht übertrieben. LG Ruedi
Ai da gibt es schön was zu restaurieren für den Liebhaber!
Und für dich eine schöne Vorlage!
Sieht fast aus wie in der Webung wo man in Indien mithilfe eines Elefanten so ne alte Karre zum Peugeot 206 umbaut ;D
https://www.youtube.com/watch?v=No26JKQKZNE
Vergisst du die Spinnenwebben nicht in deinem Rönoh, gäu?
Hier eine Auswahl der Pülverchen und Wässerchen die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.
Foto: Pülverchen
Inzwischen habe ich die Karosserie abgeschlossen. Das Rot scheint im Kunstlicht etwas aggressiv, werde dann noch Aufnahmen des fertigen Modells im Tageslicht machen. Hier eine kleine Fotoauswahl. LG Ruedi
Also ich kaufe es dir ab, dass das alles Rost ist.
Ich nehme an, die Gummilippen werden noch matt?
Und vielleicht bekommen die Fenster noch von den grünen Algen dran? ;D
Interessante Sammlung Pülverchen. Nichts für deine Frau um die Nase zu pudern :o ;) ;D ;D
Was ist denn "Decay Deposits" genau? Also ich weiss was das sind aber was kommt dabei heraus, wenn du es anwendest?
Hoi Ruedi
Eine tolle Idee und Interessant, wie detailliert du Alles zeigst, macht Spass dir über die Schulter zu schauen :D
Gruess
Mac
Danke für's Kommentieren
ZitatWas ist denn "Decay Deposits" genau?
Ups, diese Dose habe ich noch gar nicht geöffnet. ::) :-[ :-X Das Mini Bild auf der Dose ist zu klein um es zu fotografieren. Der Inhalt ist eine grau-grüne Brühe auf Enamelbasis. Es wird empfohlen AK675 bei verlassenen (vergammelten) Objekten einzusetzen. Es sieht aus wie zersetzte Farbe die während der Verwitterung runterläuft. Vielleicht hat einer von unserem Club das schon mal eingesetzt und könnte eventuell ein Foto publizieren, das den Effekt am Model zeigt, das würde mich auch interessieren.
Die Fenster muss ich dann noch einsetzen und der Gummi am Rahmen wird auch noch etwas verwittert, wäre ja nicht logisch neue Fensterdichtungen an einer Schrottkarre anzubringen. Werde versuchen ein Seitenfenster zu zertrümmern und es dann wieder zusammenzusetzen. Soviel ich weiss waren die Seitenfenster damals nicht aus Verbundglas. Wenn's nicht funktionieren sollte, fehlt halt ein Fenster, kann ja vorkommen. Ja ich werde das ganze Modell mit einem Mattlack lackieren und da bekommen auch die Fenster einen Schleier ab. LG Ruedi
Ah ok ich habe selber auch mal nachgeschaut. So wie AK es präsentiert ist das das grüne Zeug (Algen) das man überall findet wo es feucht war/ist. Perfekt also für dein Rönöhli. Auf die Sitze, am Boden, an den Fenstern.
Bin gespannt. Ein schönes Projekt hast du da.
Macht sicher Laune das Auto mit den Mittelchen verrotten zu lassen. Kommt gut und viel Spaß weiterhin!
Grüße Hartmut
Ein wenig am Interieur weiterverwittert und die Scheiben eingeklebt. Die Idee von Heller mit den Seitenelementen finde ich gut. Die Scheiben werden an der Rückseite eingeklebt und das funktioniert plan natürlich viel praktischer. Habe mich entschieden links hinten keine und vorne eine kaputte Scheibe einzusetzen wie auch hinten eine zertrümmerte. Als nächstes kommt das «Motörchen» an die Reihe. Bis bald. LG Ruedi
Haha sieht herrlich aus! :D
Danke ;D ;D ;D
Hier noch ein paar Aufnahmen des wassergekühlten Vierzylinder-Reihenmotors (,,Ventoux"- bzw. ,,Billancourt"-Motor) der eigens für dieses Modell neu entwickelt und noch bis 1984 im Renault 5 verwendet wurde.
Fotos: Ventoux 1 + 3
Ein paar weitere Aufnahmen des Chassis. Nach dem Zusammenbau von Chassis mit der Karosserie wird das ganze mit einem Mattlack überzogen und es folgen dann noch Aufnahmen des fertigen 4 CV. LG Ruedi
Wow das sieht super aus!
"Schön" wäre hier vielleicht nicht richtig ;) aber es wirkt sehr echt. Auch deine Platte macht sich sehr gut!
Es versprüht einen morbiden Charme 8)
Grüße Hartmut
Danke Jan-Willem und Hartmut, freut mich, dass euch der kleine Mistkäfer gefällt.
Ja genau Hartmut, krank und im Verfall begriffen, so habe ich es mir vorgestellt, wobei bei den Makroaufnahmen Details ersichtlich werden die man im Überblick nicht sieht. Mal was anderes als der hochglanz und staubfreie Lack. Es hat wirklich Spass gemacht, ein bisschen zu «ferkeln»
Chassis und Karosserie haben einwandfrei zusammengepasst, ohne drücken und würgen, hätte ich so von Heller nicht erwartet, aber dieser Zusammenbau war eine Sache von ein paar Sekunden zwei kleine Dosen Klebstoff und fertig war's.
Die Fenster wurden durch den Klarlack zu einheitlich trüb, die habe ich nachträglich mit Isopropanol noch etwas aufgehellt. LG Ruedi
Du kannst nicht nur schön, sondern auch vergammelt. Gekonnt vergammelt sieht gut aus.
tobias
Die Rostkarre gefällt mir, finde auch die Farbreste der ursprünglichen gelben Farbe gut getroffen. Was wirst du mit der Motorhaube machen? Halb offen, damit man den Motor noch sieht?
Rundum gelungen - sieht toll aus! Die Frage mit der Motorhaube hätte ich auch. Kommt noch eine kleine Base?
Grüße Hartmut
Hoi Rudolf
Wahnsinn was du da gezaubert hast, die Alterungen sehen sehr real aus, so wie die Löcher, die gesprungene Scheibe ect. Absolut der Hammer, an jedem Eck was neues zu sehen. Einfach super 🤩.
Machst du ein Diorama daraus?
LG Fabi und frohe und besinnliche Weihnachten
Sieht sehr gelungen aus Ruedi! An solchen Modellen gibt es immer wieder etwas zu entdecken. Hast du ganz toll hingebracht. Bin gespannt wie es weitergeht...
So viele kritische Augen und so viele positive Kommentare, ich bin überwältigt, vielen vielen Dank.
Soll ich die hintere Abdeckung weg- oder offenlassen? Diese Frage habe ich mir auch gestellt aber ich finde es gekünstelt und weiss nicht so recht wieso die Heckklappe bei einem Oldy der auf dem Schrottplatz gelandet ist offen sein sollte. Ich habe entschieden sie bleibt geschlossen.
Ja Fabi ich habe mir vorgenommen ein Diorama mit zwei Oldys nämlich dem 4 CV und dem VW Käfer auf dem Schrottplatz zu zeigen. Habe mir bereits eine Reihe von Fotos von verlassenen, ausgebrannten zerbeulten VW's angeschaut damit es nicht eine Kopie des fertig erstellen 4 CV's wird. LG Ruedi
Sehe ich wie du Ruedi: wieso würde die Abdeckung offen sein? Ganz weg könnte sie aber sein :D