GB6.WW2-1940: Messerschmitt Bf 110 C-2 - das Original

[thomas]

Die Messerschmitt Bf 110

Anfang der dreißiger Jahre, als die Rolle der Jagdflugzeuge und Bomber zum Teil neu definiert wurde, sah man in einmotorigen Jägern eher Abfangjäger.
Zum Schutz der eigenen Bomber sowie zum Abfangen feindlicher Bomber, weit vor der eigenen Grenze, sah man  langstreckenfähige schwer bewaffnete zweimotorige Jäger vor, - die man dann als ,,Zerstörer" bezeichnete.
Erste Vorarbeiten hierzu fanden bei Messerschmitt bereits 1934 statt, wobei zeitweilig an eine vergrößerte Bf 109 mit 2 Motoren gedacht wurde.

Man beachte die sehr optimistische Motorengröße  Da rechnete man sich, zumindest hier in Deutschland vermutlich so manches Projekt schön, den solch auffällig kleine Motorgondeln sieht man bei solchen frühen Zeichnungen des öfteren 

[thomas]

Schließlich setze sich aber ein anderer Entwurf durch, der aber konstruktiv dennoch einiges mit der Bf 109 gemeinsam hatte, wie zum Beispiel die Schalenbauweise des Rumpfs, die einholmigen Tragflächen oder automatisch ausfahrende Vorflügel.

Da der eigentlich vorgesehene DB 600/601 noch nicht Serienreif war, griff man vorläufig in der B Serie auf den bewährten Jumo 210 zurück.
Dieser hatte aber statt der 34 Liter des DB 600/601 "nur" 19,7 Liter Hubraum und dementsprechend auch "nur" um die 700 statt der 1075 PS des DB 601.

Der Erstflug der Bf 110 V-1 fand am 12. Mai 1936 statt.

[thomas]

War ursprünglich eine Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h gefordert, die man mit diesem Jumo 210 auch erreichte, war das nun aber nicht mehr genug – eigene Bomber wurden bereits mit einer Geschwindigkeit von 500 km/h projektiert.

Als Folge rüstete man diese B´s , sobald verfügbar, 1938 auf den DB 600 A um.

Der eigentlich vorgesehene DB 601 kam dann ab der C Baureihe serienmäßig zum Einsatz.
Die Höchstgeschwindigkeit lag nun bei über 500 km/h, wenn auch zu Lasten der Reichweite.

(Der Unterschied zw. dem DB600 und DB601 lag im wesentlichen darin dass der DB600 ein Vergasermotor, der DB601 aber ein Einspritzmotor war.)

Erkennbar ob es sich um einen Jumo 210 oder DB 600/601 handelt ist dies an den Motorgondeln und hier vor allem an den Kühlern, die ab dem Einbau der DB 600/601 nach hinten wanderten, dies aus aerodynamichen- und auch aus Gewichtsgründen.

[thomas]

Und diese C Baureihe war es dann auch, die in der sogenannten ,,Luftschlacht um England" vorwiegend zum Einsatz kam.....
In der ihr zugedachten Rolle als Zerstörer, also als Flugzeug dass die eigenen Bomber schützen sollte war die Bf 110 auf den ersten Blick ein Reinfall.
Auf den zweiten Blick war sie dies nur zum Teil, den die Rolle des Zerstörers beinhaltete von Anfang auch auch das Bekämpfen feindlicher Bomber – und in dieser Rolle war sie dann doch ganz erfolgreich..... später ....nachts....

Ansonsten ist es schon verwunderlich und eigentlich kaum nachvollziehbar dass man die Stärke (oder Schwäche) dieses Flugzeug so falsch einschätzte bzw. warnende Stimmen nicht ernst nahm.
Sicher war man durch den Polen- und Frankreichfeldzug etwas geblendet, da man hier bei weitem nicht auf den Widerstand stieß wie über England.
Trotzdem gab es schon warnende Stimmen, wie diese zum Beispiel:

Walter Horten, Technischer Offizier im JG 26:
,,Ich erflog mir diese ,,Mühle" und fand sie auch ganz ordentlich und munter, kein Vergleich zu den müden Do 23 aus verflossenen Tagen...
... Um sie als Jagdflugzeug ansprechen zu können, fehlte ihr die notwendige leichte Beweglichkeit....
....Für mich war es völlig unverständlich, dass ein Begleitjäger, für Bomber gedacht, trotz Erprobung in Rechlin und bei der Truppe, in dieser Form in Serie gebaut werden konnte."

Ein halbes Jahr später kamen einmal bei einem Einsatz von 28 ,,Bf 110" 24 Stück nicht zurück !!!

Letztendlich sah es so aus, dass die Bf 110, die losgeschickt wurden um die eigenen Bomber zu schützen ihrerseits Begleitschutz durch Bf 109 benötigten.... 

Zum Schluß noch ein Zitat von Leo Osterkamp:
,,Der Zerstörer war eins der Sorgenkinder der JaFü. Weder die in Deutschland entwickelten Muster noch die englischen Zerstörer vom Muster Defiant konnten in ihren Flugeigenschaften den Anspruch auf die Bezeichnung ,,Schwerer Tagjäger" machen...."

[thomas]

Zum konkreten Vorbild meines Modells:

Es handelt sich um eine Bf 110 C-2 des Zerstörergeschwaders 76.

Airfix sagt: ,, Northern France 1940"

Etwas detaillierter hab ich es hier gefunden:
http://www.ww2.dk/air/zerstorer/zg76.htm
Demnach waren diese Bf 110 des ZG 76 wohl in Abbeville und Le Mans stationiert.

Zwei Bilder hab ich auch gefunden, beim ersten ist keine Kennung erkennbar, das zweite zeigt eine Maschine des ZG76 mir gleicher Bemalung, allerdings anderer Kennung als die, die mein Modell bekommen soll.

[thomas]

Auf die weitere Entwicklung der Bf 110 möchte ich hier an dieser Stelle nicht eingehen, darüber könnte man Bücher schreiben 
Jedenfalls war die Bf 110 auf allen Kriegsschauplätzen und bis zum Ende des Krieges im Einsatz – was aber auch an den großen Problemen des Nachfolgers Me 210/410 lag.

thomas

[claudio]

Hallo Thomas

vielen Dank für die Einführung, ich finde die Bf 110 immer noch ein wunderschönes Flugzeug!

Tschüss
Claudio

[tobias]

hoi Thomas,

Auch von mir ein Dankeschön für die Einführung in dein Projekt. Ich kann mich Claudio anschliessen, mir gefällt sie auch sehr gut die Bf110. Vorallem eine mit Haischnauze wie du sie machst, oder die mit der Wespe finde ich sehr schön. Nur habe ich grossen Respekt vor diesen grossen Decals, die wie hier auch um Rundungen gelegt werden müssen.
Gutes Gelingen wünsche ich dir!

en gruess tobias