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"Swiss Messerschmitts"

Begonnen von jacqueline, 12. August 2005, 17:18:40

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jacqueline

Ob das hier überhaupt ein GroupBuild werden kann/muss, ist eigentlich gar nicht so wichtig. Es scheint mir zumindest hier am richtigen Platz zu sein.

Das Thema ,,Schweizer Messerschmitt" hat zwar seine Tücken, ist aber im Grossen und Ganzen übersichtlich und kann auch von wenig Geübten modellbauerisch verarbeitet werden. JürdÄ und ich werden uns gelegentlich auf die eine oder andere Swiss Me stürzen. Falls sich jemand anschliessen möchte: Welcome aboard!

Auslöser war folgender: Es gibt derzeit kaum brauchbare CH-Decals auf dem Markt. Die Firma Cutting Edge hat vor Jahren einen Decalbogen (#48040, siehe Anhang) herausgebracht, der Markierungen für 13 (!) verschiedene Schweizer Me 109 ermöglicht. Nun pflegt leider auch Cutting Edge die Idiotie der ,,Limited-Edition"-Philosophie. Im Klartext: Der Decalbogen ist seit Jahren vergriffen.

JürdÄ ist beneidenswerter Besitzer eines solchen Decalbogens. Wir haben uns darauf geeinigt, ,,Raubkopien" herzustellen. Es ist etwas schwierig, weisse Buchstaben und Zahlen auf einem weissen Blanko-Decalbogen so sichtbar zu machen, dass man sie gut genug sieht, um sie randlos ausschneiden zu können, aber irgendwie muss das gehen (Susanne, hilfäääääää!!!!).

Der Decalbogen ermöglicht die Markierung von 3 verschiedenen Me-109-Versionen (Me 109D-1, Me 109E-3, Me 109G-6). Im Prinzip gab es noch zwei internierte Me 109F, aber von denen gibt's keine Fotobeweise, sind also modellbauerisch irrelevant (wer sich trotzdem für die genauen Hintergründe interessiert, hier ein interessanter Link: http://sepsy.de/lf-me109-f4z.htm.

Als Referenz-Literatur empfehle ich das Buch ,,Die Messerschmitt Me 109 in der Schweizer Flugwaffe – ein Stück Zeitgeschichte" von Georg Hoch (http://www.mypage.bluewin.ch/g.hoch/index2.html). Ein tolles Werk! Was über die Schweizer Me's nicht da drinsteht, hat bestimmt nie stattgefunden...

Eine interessante Website – leider in froschschenkelischer Sprache, aber mit vielen Fotos – ist diese hier: http://www.messerschmitt109.com/suisse/

Um das Thema etwas übersichtlicher zu gestalten, werde ich die einzelnen Versionen nachfolgend separat behandeln. Ich benutze übrigens bewusst die populäre Bezeichnung ,,Me 109" statt der offiziellen ,,Bf 109" (,,Bf" steht für ,,Bayrische Flugzeugwerke"; 1938 wurden die umbenamst in ,,Messerschmitt AG", den alten Kürzel hat man aber für die vor 1938 entwickelten Projekte ganz offiziell beibehalten).

Bei der Nennung des Zubehörs beschränke ich mich auf Ätzteile und solches, dessen Notwendigkeit offensichtlich ist, z.B. Canopies. Naturgemäss gibt es von Aires, CMK, Cutting Edge und Konsorten massenhaft Auf- und Zurüstmaterial, das Ihr bei Bedarf bitte selber recherchieren würdet.






jacqueline

Messerschmitt Me 109D-1

Als Schulflugzeug für angehende Piloten der Me 109E gedacht, musste aber in den ersten Kriegsmonaten als Jäger herhalten. Eine Maschine 1940 durch deutsche Me 110 abgeschossen (J-310).

10 Stück, im Einsatz 1939 – 1949

Typisches Merkmal: 2-Blatt-Propeller

Kennzeichen: J-301 bis J-310


Bausatz
Academy #2178 (ex Hobbycraft; der Original-HC-Bausatz scheint vergriffen zu sein)

Zubehör
Ätzteile Eduard #FE139 oder Airwaves #AC48-39 (vermutlich nicht mehr erhältlich)
Canopy von Squadron #SQ9535 (empfohlen, da Bausatz-Originalteil 1teilig, d.h. nicht offen darstellbar)

jacqueline

Messerschmitt Me 109E-3

In drei Tranchen geliefert: 1939 = 30, 1940 = 50, 1946 = 9 (Lizenz- resp. Nachbauten z.T. aus Ersatzteilbeständen). Bis zu Eintreffen der Me 109G das leistungsfähigste Jagdflugzeug der Flugwaffe.

89 Stück, im Einsatz 1939 bis 1947

Kennzeichen; J-311 bis J-399


Bausätze
Tamiya #61050
Hasegawa#HAJT008
(Tamiya ist vermutlich besser)

Zubehör
- Ätzteile Eduard #ED48276 / #ED49205-prepainted / EDFE205-prepainted-Zoom (alle für Tamiya)
- Auspufftöpfe Ultracast #48077 (Resin, sehr empfehlenswert!)

jacqueline

Messerschmitt Me 109G-6

12 Stück wurden 1944 als ,,Gegengeschäft" für die Zerstörung eines geheimen Me-110-Nachtjägers erworben, 2 weitere interniert und übernommen. Schlecht verarbeitet, mussten daher schon nach kurzer Zeit stillgelegt werden.

12+2 Stück, im Einsatz 1944 bis 1947

Kennzeichen: J-701 – J-714


Achtung: Nicht überall, wo G-6 draufsteht, ist auch G-6 drin!

Die Schweizer ,,Gustavs" waren zwar allesamt G-6-Versionen, trotzdem entsprachen nicht alle der selben Bauart. Die J-701 bis J-706 sowie die J-713 und J-714 hatten normal verstrebte Cockpithauben und herkömmliche, niedere Seitenruder. Die J-707 bis J-712 hatten sogenannte ,,Erla"-Hauben (Cockpithauben mit weniger Verstrebungen = bessere Sicht, auch ,,Galland-Hauben" genannt) sowie das höhere, ,,gerade" Seitenruder (= bessere Seitenstabilität). Damit es dann doch nicht so einfach wird: Sämtliche CH-,,Gustavs" wurden nachträglich auf den selben, verbesserten Standard umgebaut.

Wenn wir uns nun - der Einfachheit halber - auf die beiden auf dem Decalbogen gezeigten ,,Gustavs" konzentrieren, dann fällt folgendes auf: Die J-704 hat die noch die ,,alte" Cockpithaube, aber schon das ,,neue" Seitenleitwerk, bei der J-711 ist beides ,,neu". Der Vergleich mit Originalfotos zeigt, dass das absolut korrekt ist, ebenso der etwas ungewöhnliche Tarnanstrich der J-704, der nach Revisionsarbeiten tatsächlich so aufgetragen wurde (der "Vorher-Nachher-Effekt" bei der J-704 ist auf zwei der angehängten Bilder gut zu sehen).

Für die Wahl der Bausätze bedeutet das nun folgendes:

Die ,,klassische" G-6 von Hasegawa (#9147) ist nur dann brauchbar, wenn man die J-704 (oder eine andere mit dem "alten" Leitwerk) in der ursprünglichen Form, d.h. vor der Aufrüstung, darstellen will. Dafür braucht es allerdings entsprechende Fotorecherchen.

Ich empfehle daher die G-14 von Hasegawa (#HAJT048). Die verfügt über das korrekte Seitenleitwerk und die Erla-Haube. Ob auch die ,,alte" Haube im Bausatz vorhanden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Es gibt auch eine G-14 von Academy (#AC1682), nur ist mir über deren Qualität nichts bekannt, dafür dürfte sie einiges günstiger zu haben sein.

Zubehör
- Ätzteile Eduard #ED48398 (je ein Satz prepainted und prepainted-Zoom sind angekündigt, aber bisher noch nicht erhältlich)
- Auspufftöpfe Ultracast #48078 (Resin, sehr empfehlenswert!)


Hier hat jemand einen Baubericht über eine Schweizer Gustav verfasst:

http://www.kitparade.com/features01/bf109g6swissws_1.htm



Falls irgendjemand noch nicht gänzlich verwirrt ist: Bitte melden!



chris

Also ich für meinen Teil habe immer noch genug von der Me-109 für meinen Kunden...zumal die nochmals vor Basel auf den OP muss (F-Versionen haben keine Lufthutzen, und das sticht jedem (?!?) versierten Kenner/Kennerin gleich in die Nase.

Vielleicht lass ich mich ja noch beschwatzen, aber ich möchte nach Basel wieder mal ein eigenes Grossprojekt in Angriff nehmen, und zudem ist ja da noch die Mossie...

jacqueline

Die Lufthutzen sind das eine. Was gedenkst Du wegen der fehlenden Dreieckfenster vor dem Cockpit zu machen? Mit Ajax-Glasrein wird das nicht gehen.

Um meine völlig unmassgebliche, auf persönlichen Erfahrungen basierende Meinung vorzubringen: Es ist keine gute Idee, an einem fertigen Modell rumzuwerkeln. Mit 200prozentiger Wahrscheinlichkeit werden dabei einige andere Dinge kaputtgehen.

chris

Hmmmm....die Dreieckfenster müssen glaube ich in dieser Version von Marseille zu sein. Aber ich guck nochmals nach. Zur Not hätte ich nochmals dieselben Klarsichtteile zur Hand; ebenso für die Motorenhaube. Ich erd's auf jeden Fall mal versuchen, ich kann dann ja immer noch behaupten, dass mich innerer Stimmen dazu gezwungen hätten...

jacqueline

Ich kann mich irren (bin ja keine RLM-Spezialistin), aber mir ist bis jetzt noch kein Bild einer 109F-4 begegnet ohne diese Fensterchen.

jacqueline

Classic Airframes hat neu eine Me 109D im Programm:

http://kits.kitreview.com/ca4125reviewbg_1.htm

Er scheint auf den ersten Blick weit besser zu sein als der alte Kit von Hobbycraft / Academy.

jacqueline

Hier noch ein interessanter Baubericht einer Schweizer Me 109E:

http://hsfeatures.com/features04/bf109e3swissrl_1.htm

michael

Weisse Decals auf weissem Grund: Wenn die Decals randscharf ausgeschnitten werden sollen/müssen, dürfte es reichen einen 10%igen grauen Fond ringsum mitdrucken zu lassen, Eine schicke Alternative sind übrigens auch leicht wiederablösbare Airbrushfolien, die man plotten lassen kann. Allerdings braucht man dazu eine Grafik in "Zeichenwegen". Ein Scan würde nicht ausreichen.

Hier noch eine E3 kurz nach dem Krieg.