Neuigkeiten:

Die Registrierung ist aus Sicherheitsgründen deaktiviert.
Sende ein Mail an info@modellbaufreunde.ch
und ein Zugang wird umgehend eingerichtet.

Main Menu

Revell Aqua

Begonnen von thomas, 06. Juni 2009, 00:12:53

« vorheriges - nächstes »

thomas

Revell Aqua

Art: Acryl (wasserbasierend)
Verdünnbar mit Wasser (von Revell so empfohlen) oder Alkohol (Spiritus).
Preis in Deutschland ca: Euro1.99 pro 18ml Döschen


,,Bunte" Farben:

Momentan gibt es von Revell 61 verschiedene Aqua Farben (ohne Klarlacke und Metallfarben)
Die ,,schwierigen" Farben Weiß, Gelb und Rot decken sehr gut, das matte Weiß fast noch besser als Tamiya und erheblich besser als Gunze. Allerdings ist dieses Weiß kein reines Weiß sondern hat einen Stich ins gelbe oder beige. Dies fällt aber nur im direkten Vergleich zu Tamiya auf und könnte vermutlich mit ein paar Tröpfchen Blau egalisiert werden.
Siehe auch hier: http://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=982.0

thomas

#1
Metallfarben:

Revell Aquas sind keine Metalizer, also nach dem Trocknen Abriebs- und Abklebefest, dafür aber auch kaum polierbar.
Die Metalltöne sind sehr fein pigmentiert und in der Beziehung Gunze und Tamiya eindeutig überlegen (meinem Geschmack nach). Siehe auch hier: http://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=297.0

Die Farbe Kupfer lässt sich nicht mit Spiritus verdünnen, diese Farbe verklumpt dann sofort, und mit Wasser verdünnt ist sie nur noch lasierend  - also eher unbrauchbar.

Sehr brauchbar ist die Farbe Rost #46, ich finde den Ton sehr realistisch - ist aber im eigentlichen Sinne keine Metallfarbe.

Die Farbe Eisen sieht beim Anmischen genauso aus wie das Silber, was einen zu einem Abtönen veranlassen könnte, aber keine Angst, auch ohne Abtönen kommt das Eisen wesentlich dunkler /eisenfarbiger nach dem Trocknen rüber.

thomas

#2
Klarlacke:

Mein derzeitiger Favorit unter den glänzenden Klarlacken ist eindeutig Revell. Diese Farbe trocknet vergleichsweise schnell und ergibt (bei mir) eine homogenere Oberfläche als Future (aber ich bin eh nicht der Future Profi) – und neigt kaum zum Laufen.
Allerdings ist das auch jedes Mal ein Nervenspiel, denn direkt nach dem Auftrag sieht es meist furchtbar aus, aber der Orangenschaleneffekt gab sich bisher noch immer, die Farbe zieht sich also mit dem Trocknen von selbst glatt.


Der Matte Klarlack liegt mir nicht ganz so sehr, soll etwas wirklich sehr matt, werden ist die Farbe gut, wenn auch der Mattgrad wirklich extrem ist....
Durch den vermutlich hohen Talkumanteil bekommt man aber auch recht schnell milchige Flecken wenn der Farbauftrag zu dick ist.
Zudem wirkt die Oberfläche etwas unsauberer/rauer als bei dem matten Klarlack von Gunze.
Und das alte Problem der sehr schnellen Trocknung und den Ablagerungen an der Nadelspitze der Airbrush trifft auch hier wieder sehr stark in Erscheinung.

thomas

#3
Sonstige Erfahrungen mit Revell Aqua Farben:

-Revell Aquas lassen sich mit Gunze mischen, ich habe das bisher aber nur mit der Metallfarbe Silber ausprobiert die ich gerne mit Gunzes H77 Tire Black abtöne.
Die manchmal nachteilige sehr schnelle Trocknung hat den Vorteil, dass die Farben nach Sekunden oder Minuten griffest sind – trifft aber auf glänzende Farben nur eingeschränkt zu.

-Die Behältnisse (Würfel) sind sehr viel besser als es den Eindruck hat, auch sehr kleine Farbmengen trocknen hier in Monaten nicht ein. Zudem lasen sich diese Döschen recht gut reinigen und wiederverwenden.

-Was ich oft recht gerne mache ist dass ich zum testen der Oberfläche meine Modell mit Gunzes Tire Black lackiere, diese Farbe wische ich danach mittels eines mit Spiritus getränkten Tuches wieder weg, was in den Gravuren zurückbleibt dienst als Preschading ;)
Mit Revell Farben ist das nicht ganz so zu empfehlen da diese Farben nach dem Trocknen auch gegenüber Spiritus sehr resistent sind, d.h. man braucht große Mengen an Spiritus die das Modell an anderer Stelle schädigen können.

-Durch die Dickflüssigkeit der Farbe kann diese auch zum Füllen kleinster Löcher, risse oder Poren etc. verwenden. Ich hatte mal das Problem Nietenlöcher verschließen zu müssen, was mit stark verdünntem Mr.Mark Surfacer nicht so recht gelang, mit einer Revell Aqua Farbe (per Pinsel) aber auf Anhieb klappte. Siehe Bild

-Leider verwendet Revell nach wie vor ein eigenes Farbsystem, es gibt also kaum Farben die genau den FS, RLM,RAL u.s.w. Standard entsprechen.

-Die Farben werden oft recht dickflüssig geliefert werden, der vorhanden Platz in den Döschen recht nicht aus um genügend Wasser beizugeben um die Farben zumindest pinseln zu können, hier muss man also einen Teil umfüllen oder auf externe Mischbehältnisse ausweichen (Kronkorken etc.)

-Trockenmalen ist, aufgrund der schnellen Trocknung, eher schwieriger als mit Farben anderer Hersteller.

-Böse Zungen sagen Acrylfarben ja gerne mechanische Nachteile gegenüber Enamels nach, also ,,sind nicht so abklebefest" etc. ...
Ich habe in dieser Beziehung noch überhaupt keine negativen Erfahrungen gemacht, weder mit Revell noch mit anderen Acrylfarben.

thomas

Meine Erfahrungen mit Pinsel:

Bisher habe ich Revell Aquas zum Pinseln nur mit Wasser verdünnt. Die Deckkraft ist sehr gut und die Farbe zieht sich beim Trocknen auch schön glatt. Nachteilig ist die sehr schnelle Trocknung, hier ist u.U. eine ,,Nasspalette" empfehlenswert und es empfiehlt sich auch das Auswaschen  des Pinsels alle paar Minuten.

thomas

Meine Erfahrungen mit Airbrush:

Erste Versuche die Farbe auch dafür mit Wasser zu verdünnen waren nicht so positiv. Man benötigt dazu sehr viel Wasser (ich arbeite generell nur mit einer 0,25 Düse) um der Farbe die nötige Dünnflüssigkeit zu geben, in folge ist sie dann oft nur noch lasierend.
Wesentlich besser, weil hier weniger Verdünnung nötig ist, klappt das bei mir mit Spiritus. So vom Gefühl her meint man zwar oft (vor allem bei Metallfarben) die Farbe würde nun erst mal  noch dickflüssiger werden, aber ein paar Tropfen mehr an Spiritus behebt das Problem.

Flächige Farbaufträge sind so sehr gut zu machen, kleine Flecken, Mäandertarnungen etc. dagegen eher nicht. Die Farbe neigt bei mir dann zum Sprenkeln und außerdem trocknet sie sehr schnell durch den hohen Luftdurchsatz zum Antrocknen an der Nadelspitze.
Generell muss man hier wesentlich öfters (im Vergleich zu Gunze und Tamiya) während des Lackierens die Nadelspitze Q-Tipp oder Pinsel von Farbresten befreien.

thomas

Reinigung von Pinsel und Airbrush:

Nach einer Vorwäsche mit Wasser reinige ich meine  Pinsel mit Spiritus -  die Airbrush mit Spiritus und gelegentlich mit Fensterreiniger.

Wasserbasierende Acrylfarben haben die Eigenschaft nach dem Trocknen auch gegenüber Spiritus relativ resistent zu sein. Man sollte also gerade bei der Airbrush schon sehr zeitnah die Pistole gründlichst von etwaigen Farbresten befreien.

Gelingt dies nicht, hilft angeblich Aceton oder der originale ,,Airbrush Cleaner" von Revell, ich habs bisher aber immer noch ohne diese scharfen Mittel hinbekommen.

thomas

Eine Übersicht der momentan verfügbaren Farben gibt es hier:
http://www.revell.de/de/produkte/modellbau/zubehor/farbtafeln/index.html

thomas

P.S.Anhängen kann ich die Aqua. pdf leider nicht, da zu groß  ::)

max

Dake Thomas deine übersicht ist sehr gut , gefällt mir
Meine Erfahrung mit diesen Farben
Zum Figuren malen , schön deckend aber für die Lasierungen nicht geeignet auch muss man aufpassen wenn man mit dem Pinsel zu fest oder zu oft darüberfährt (egal wie lange man die Farbe getrocknet hat) sie löst sich bei berührung sehr schnell was man bei Figuren aber machen musst ist hat mehrere male über die Gleiche stelle zu fahren .
Ist nicht so mein Favorit , finde sie aber gut für einsteiger im Pinselmalen da einfach zu öffnen und unkompliziert beim Reinigen (jedenfalls mit Pinsel)
Gruss
Max
Lectori Salutem

MacMeister

Hoi Thomas

Da hast Du aber einen furiosen Start hingelegt, Kompliment!

Wenn man den Grundgedanken von Schreckwell äh Revell  8) aufgreift, ist das Sortiment für den durchschnittlichen Modellbauer ausgelegt und das ist auch gut so. Wie Max es auch erwähnt hat, ist die Farbe unkompliziert und lässt sich für Anfänger bis Medium Modellbauer gut verarbeiten. Ich probiere zwar gerne mal andere Farben aus aber mit der Zeit entwickelt eben jeder Modellbauer seine Technik für seine Farbe und darum haben wir ja dieses Board um uns die Erfahrungen und Missgeschicke  ::) zu erzählen  ;D

En Gruess vom
RDM
whatever!

thomas

Zitat....  ist die Farbe unkompliziert und lässt sich für Anfänger bis Medium Modellbauer gut verarbeiten.
Na ja, dann sollten die Profis erst recht auch so einigermaßen damit zurandekommen, oder ?  ;) :)

Noch eine Ergänzung, ich schrieb weiter oben dass Revell kaum Standards a´la FS, RLM... angibt - Das war so nicht ganz richtig, auf der Revell Farbkarte werden zu sehr vielen Farben die RAL Codes angegeben, eigenartigerweise aber nicht auf den Farbdöschen  ::)
Inwieweit einem die RAL Angaben im Modellbaubereich von Nutzen sind, ist eine andere Frage und hängt wohl davon ab was man baut.

thomas

patrick

Ich habe gestern das erstemal mit Aqua Color von Revell gebrusht. Und bin erstaunt wie die Farbe gut deckt.Obwohl ich sie ein wenig mit Wasser verdünnen. Was mich auch verwunderte war wie schnell die Farbe staubtrocken war.

thomas

Manchmal meint man (ich  ::) ) ja man wäre schlauer als die die es eigentlich wissen müßten   ;D

Macht aber nichts, sofern man seine Meinung manchnmal hinterfrägt bzw. ändern kann ;)

Es geht ums Verdünnen von Revells Aqua Farben. Ich schrieb ja dass ich dies genrell mit Spiritus mache und dass das außer bei Kupfer hervorragenst klappt.
Tut es auch  ;D
Aber, das Manko wohl aller wasserbasierenden Acrylfarben -  die schnelle Trocknung, vor allem an der Düse der Airbrush wird durch den sehr schnell verdunstenden Spiritus noch erhöht.

Also, Back to the roots, testete ich das nun nochmal mit Wasser und allenfalls unter Zugabe einer kleinen Menge Sidolin (Fensterreiniger)....

Und, man glaubt es kaum  ;D, mit Wasser verdünnt ist die Handhabung nun doch erheblich besser - man braucht zwar mehr Wasser als Spiritus um eine bestimmte Viskosität zu erreichen, was aber aufgrund der hohen Deckkraft der Revellfarben kein Problem darstellt.

Der Vorteil ist, dass man länger bei Lackierungen (mit viel Luft) lackieren kann, ohne dass die Düse zumacht. Zudem dürfte sich eine so angemischte Farbe dann auch besser pinseln lassen, da der die erste Farbschicht eventuell anlösende Alkohol fehlt - bisher war meine Lösung dafür immer 2 Farbdöschen, eine wasserverdünnte fürs Pinseln und eine spiritusverdünnte zum Airbrushen  ::)

Man lernt nie aus  ::) :D

thomas

MacMeister

Hoi Thomas

Tja was man so alles beim experimentieren herausbekommt  :D Wie sieht es den mit der Trockungszeit auf dem Modell aus. Mit viel Wasser müsste die Farbe auch dort noch 'weich' bleiben oder zieht sie rasch an? Kannst Du fortlaufend lackieren oder lässt Du eine Schicht zuerst durchtrocknen?

En Gruess vom RDM
whatever!

thomas

ZitatWie sieht es den mit der Trockungszeit auf dem Modell aus. Mit viel Wasser müsste die Farbe auch dort noch 'weich' bleiben oder zieht sie rasch an?
Was die Trockungszeit anbetrifft kann ich keinen Unterschied feststellen, obwohl diese mit Spiritus kürzer sein müsste (theoretisch), aber Revells Farben trocknen dermaßen schnell, dass das keine Rolle spielt. von einer "Weichheit" konnte ich nichts bemerken, mechanisch scheinen mir diese wasserbasierenden Acrylfarben immer etwas stabilder als die alkohollöslichen zu sein - aber wirklich Probleme hatte ich da noch mit keiner der beiden Varianten.

ZitatKannst Du fortlaufend lackieren oder lässt Du eine Schicht zuerst durchtrocknen?
Nass in nass ausschließlich mit Revell habe ich noch nicht getestet, aber gestern zum Beispiel den Sitz der Hayate mit Gunzes H77 lackiert, 10 Minuten später Revells 90 und weiter 10 Minuten später dann Gunzes H58 .... das geht ganz problemlos...
Dürfte also bei "Revell auf Revell" auch keine Probleme bereiten

thomas