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Messerschmitt Bf 109 T-2 Toni, JG 77 Norwegen 1941

Begonnen von hans-juerg, 03. August 2010, 23:05:04

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hans-juerg

Die Messerschmitt Bf109 T (Toni) sollte auf dem sich im Bau befindlichen ersten deutschen Flugzeugträger "Graf Zeppelin" als Traeger Jagdflieger stationiert werden.

Die Toni war eine abgeanderte Bf 109 Emil. Besondere Merkmale waren eine auf 11,08 Meter vergrösserte Spannweite, Fanghaken, ausfahrbare Spoiler auf den Fluegeloberseite und Katapultstartbeschläge. Die Graf Zeppelin wurde so konstruert, dass die Toni in den Fliegeraufzug passte, daher hatte waren die Tragflächen nicht hoch- oder beiklappbar.

Die Fieseler Werke in Kassel bekammen den Auftrag um 70 Bf 109 T-1 zu bauen. T1 = Traeger Version.

Als dann der Bau des Flugzeugträgers zugunsten anderer Seekriegsfahrzeuge gestoppt wurde, war die "Toni" überflüssig. Bei Fieseler waren inzwischen sieben Bf 109 T-1 gebaut worden (Werknummern 7728 bis 7734), die restlichen 63 Maschinen sollten als Bf 109 T-2 ohne Fanghaken und Katapultstartbeschläge sowie weiterer Trägerausrüstung gebaut werden
Die Performance der T-2 war mit der E-4 zu vergleichen. Durch die Kurzstart-Eigenschaft, die Toni's wurden dem JG.77 in Norwegen zugeteilt. Ende 1941 wurden die T's durch E-3 ersetzt. Die diversen Toni wurden fuer Trainingszwecke verwendet.

Im April 1943 wurde die Jagdstaffel Helgoland gegruendet welche bis Ende 1943 die allierten Bomberstroeme in der Deutschen Bucht bekaempfen sollten. Nachher wurden die Bf 109 T-2 nach Lister in Norwegen dem JG 11 zugeteilt. Die verbliebenen T-2 wurden bis im Sommer 44 operationell eingesetzt.

hans-juerg

#1
Mein Modell stellt eine T-2 wie sie 1941 in Lister, Norwegen stationiert war:

Baubericht findet ihr hier: http://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=2813.0
Bausatzvorstellung hier: http://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=2817.0

hans-juerg

Hier noch ein paar Fotos.

hans-juerg

#3
Noch etwas zur Graf Zeppelin: Dies war der einzige Flugzeugtraeger welche das Deutsche Reich baute. Kiellegung war in 1935 und Stappellauf in 1938. Die Graf Zeppelin wurde nie fertiggestellt und 1947 von den Russen in der Ostsee versenkt. Das Design der Graf Zeppelin ist vom Japanischen Traegers Akagi beeinflusst worden.

Ein paar technische Informationen der Graf Zeppelin: Zum Vergleich habe ich die gleichen Informationen der Essex Class Carrier (Bunker Hill) in Klammern dahinter gesetzt:

Wasserverdraengung: 33,550 t (36,380 t)
Laenge:   262 m (266 m)
Hoechstgeschwindigkeit:   35 kn oder 65 km/h (33 kn oder 61 km/h)
Reichweite:   8,000 nautische Meilen (15,00 nautische Meilen)
Besatzung: 1720 (2386 bis 3580)

Flugzeuge die fuer die Graf Zeppelin vorgesehen waren:
•   10 Messerschmitt Bf 109 T
•   20 Junkers Ju 87 C Stuka
•   20 Fieseler Fi 167 Torpedo Bomber

Essex Carriers hatten typischerweise bis zu 110 Kampfflugzeuge 36 Fighter (F6F), 36 Dive Bombers (SB2C), 18 Topedo Bomber (TBF) und 20 Fighter Bomber (F4U) an Bord.

Fuer Kritik und Bemerkungen bin ich immer dankbar.
Gruss Hans-Juerg

MacMeister

Hoi Hans Jürg

Danke für die Vergleichsdaten, interessant  :D

Deine Toni ist Dir gut gelungen und wie auch schon andere bemerkt haben, mit der spitzen Nase sieht sie elegant aus.
Farbgebung und der Blend der Decals sind stimmig, da gibt es nix zu Husten  ;D Great Artwork!

En Gruess vom RDM
whatever!

tobias

#5
Sauber aus dem Kasten gebaut.
Ich finde sie auch elegant.

en gruess tobias

hartmut

Deine Toni ist einfach nur schön.

Grüße Hartmut
Stress haben andere...

claudio

Hi hans-juerg

Danke für den interessanten Vergleich! Ich schliesse mich den anderen an, ein sehr schönes Modell, gratuliere!

TSchüss
Claudio

hartmut

Mir ist da grade mal was aufgefallen, und zwar am Seitenruder der rote Bereich. Sieht irgendwie ungewöhnlich aus, war nicht normalerweise nur die Trimmklappe rot?
Der Vergleich hat mir übrigens auch gefallen.

Grüße Hartmut
Stress haben andere...

hans-juerg

Zitat von: hartmut am 04. August 2010, 18:35:48
Mir ist da grade mal was aufgefallen, und zwar am Seitenruder der rote Bereich. Sieht irgendwie ungewöhnlich aus, war nicht normalerweise nur die Trimmklappe rot?
Hoi Hartmut,
Die Farbprofile des Kagero Buch "Messerschmitt Bf 109 - the Luftwaffe's Naval Fighter" hatte alle dieses rote Filet am Seitensteuer. Habe dies so abgekupfert. Vieleicht war es ja auch ein Warnhinweis, dass man besser hier nicht anfassen oder stossen sollte. Einige der Farbprofile in den Kagero Buecher "Messerschmitt Bf 109 E Volume I & II" hatten auch diese rote Markierung. Interessanterweise nur diejenigen Emils ohne gelbe Schwanzflosse.

@ all,
Danke!

Gruss,
Hans-Juerg

thomas

Sehr schön, Deine 109 T und endlich mal eine  109 in einer etwas ungewohnten Bemalung.

Auch ich fand den Vergleich der Flugzeugträger interessant, "unser" Graf Zeppelin scheint da ja nicht der große Knaller gewesen zu sein, so er den gekommen wäre...ich meine mal gelesen zu haben dass das genrelle Design von den Japanern? aber eh kritisiert worden ist...war gleub ich mal in einer Flieger Revue Extra gestanden ?....

Interessant ist aber auch dass die T leistungsmässig in etwa der E entsprochen haben soll, gerade bei der hohen Flächenbelastung der späten 109 wundert es da, dass man auf solch größere Flächen nicht mehr zurückgegriffen hat .... von der Me 155 mal abgesehen, aber das war ja schon wieder ein ganz anderes Flugzeug.

thomas

hans-juerg

Zitat von: thomas am 05. August 2010, 20:32:57
...und endlich mal eine  109 in einer etwas ungewohnten Bemalung.
Hoi Hartmut,
Die Bemalung ist nicht so ungewoehnlich ;). Es ist ein Mix von RLM 76 hellblau, RLM 75 grau und RLM 76 dunkelgruen. Der Rumpf wurde ohne Gruen bemalt.

Zitat von: thomas am 05. August 2010, 20:32:57
... "unser" Graf Zeppelin scheint da ja nicht der große Knaller gewesen zu sein, so er den gekommen wäre.....
Bin ja nicht wirklich DER Schiff Experte, aber ich habe mich etwas in das Graf Zeppelin Thema eingelesen. Im Gegensatz zur US Navy die ihre Traeger als Hauptwaffe einer Strike-Force einsetzten und dabei die Traeger von Kreuzern und Zerstoerer beschuetzten, war die Graf Zeppelin eher ein schwerer Kreuzer mit Flugdeck. Zum Beispiel wurden sechzehn 15 cm Kanonen eingebaut die feindliche Schiffe bis zu einem Kreuzer abwehren sollten.

Der Start der Flugzeuge sollte mittels zweier Druckluft angetriebenen Katapulte erfolgen. Das Design der Katapulte war in etwa dasselbe wie bei den grossen Schlachschiffen, d.h. das Flugzeug wurde auf einem Startschemmel festgemacht und so gestartet. Ein Katapult konnte 9 Flugzeuge mit einem Interval von 30 Sekunden starten. Nachher musste der Drucklufttank wieder aufgefuellt werden, welches ca. 50 Minuten dauerte. Ich denke, dass dieses Procedure nicht wirklich Kriegstuechtig gewesen waere.

Im weiteren kam ja noch die ueberragenden strategischen Faehigkeiten des Groefaz hinzu.

Gruss,
Hans-Juerg

MacMeister


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Im weiteren kam ja noch die ueberragenden strategischen Faehigkeiten des Groefaz hinzu.
Gruss,
Hans-Juerg
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??? der hatte tatsächlich Fähigkeiten ???  ;D  ;D  ;D

Hoi Hans Jürg

Du siehst das richtig, die Doktrin der Kriegsmarine war da völlig anders und obwohl ein interessantes Schiff darf oder muss sie aus strategischer Sicht als Fehlplanung eingestuft werden.

Aus damaliger Zeit gesehen muss man noch berücksichtigen, dass die Kriegsmarine das Stiefkind von Herrn H aus B war und er kein sonderliches Vertrauen in die Marine setzte. Deshalb war die Kriegsmarine unterdotiert und musste daher multifunktional sein. In Sachen Zerstörer zum Begleitschutz sah es eh mager aus also liegt hier der Gedanke nahe, dass die Zeppelin ihre Sicherung gleich selbst übernehmen sollte - eigentlich völlig wahnwitzig.

En Gruess vom RDm
whatever!