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F6F-5 Minsi III, 1/32, Hasegawa

Begonnen von vasilij, 24. Februar 2008, 22:45:47

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vasilij

Liebe Modellbaufreunde

> Modell: 1/32, Hasegwa aus den 1970er Jahren
> Detailset: BIG ED von eduard
> Pilotenfiguren: ADRIAN (sitzend) uns ULTRACAST (stehend)
> Farben: Vallejo 3044 US Sea Blue Flat
> Landedeck: justplanestuff bemalt mit Tamiya-Farben
> Alertungssets: Tamiya Set A,B,C,D

Sie ist fertig, 'meine' Minsi III. Bevor ich zu den Details komme,
möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank ausprechen: An
die vielen Forumsteilnehmer, die mir modellbau-fachmännisch sowie in
der Recherche zur Seite standen und mir sehr hilfreiche Tipps gaben.
Ein ganz grosses Dankeschön gebührt dem grossen Modellbauer und
Fachautor Wilfried Eck, der mir unermüdlich per eMail in
der Recherche geholfen hat.

Für denjenigen, der sich insbesondere für die Recherche und die
Quellenangaben interessiert, und deshalb der Übersichtlichkeit halber,
führe ich dies noch vor dem ersten Bild auf. Die anderen, die daran
nicht interessiert sind, bitte ich kurz um Geduld, bevor die Bilder
kommen.

1 - Buch 'Hellcat Aces of World War 2'.
Autor: Barrett Tillman
Sprache: Englisch
Erscheinungsdatum: 1996, 1999
ISBN-10: 1855325969
ISBN-13: 978-1855325968

2 - Buch 'HELLCAT - The F6F in World War II'.
Autor: Barrett Tillman
Sprache: Englisch
Erscheinungsdatum: 1979, 2000
ISBN-10: 1-55750-991-3

3 - Buch 'Grumman F6F Hellcat'.
Autor: Andre R. Zbiegniewski
Sprache: Englisch und Polnisch
Erscheinungsdatum: 2004
ISBN: 83-89088-49-5

4 - Buch 'Aero Detail 17, Grumman F6F Hellcat'.
Autor: Aero Detail
Sprache: Englisch
Erscheinungsdatum: Unbekannt
ISBN: 4-499-22663-5

5 - DVD 'Flying the Grumman F6F Hellcat'.
Herausgeber: zenosflightshop

6 - DVD 'Roaring Glory Warbirds, F6F Hellcat'.
ISBN: 1-880968-14-2

7 - Interview aus 'Detail & Scale, F6F Hellcat'.
Übersetzt durch 'Jacqueline'.


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Mein Modell zeigt die 'Minsi III' bei der Landung am 21.10.1944.
Obwohl Barrett Tillman in zwei seiner Büchern zwei unterschiedliche
Daten zum selben Bild liefert, ist im Interview mit David McCambell
der 21.10.1944 durch ihn selbst bestätigt.

Auszug aus dem Interview, es wurde am 9.9.1987 bei ihm zu Hause
durchgeführt.

Können Sie eine Zusammenfassung Ihrer geflogenen Einsätze
wiedergeben?

David McCampbell:
Ich flog 72 Einsätze, was total 220 Flugstunden ergab, d.h.
durchschnittlich drei Stunden pro Einsatz. (...) Meistens waren es
Angriffe auf Bodenziele, an zweiter Stelle kam die Schiffsbekämpfung
und an dritter Stelle die Luftkämpfe. (...)








Eine Zeit lang beschäftigte ich mich damit, ob am 21.10.1944 die
'Minsi III' mit oder ohne Zusatztank gelandet war und welche Version
der Zusatztank hatte. Dies erübrigte sich dann, denn die 'Minsi III'
landete ohne Zusatztank. Hier der Auszug aus dem Interview:

Was war Ihre gefährlichste Situation?

David MacCampbell:
Das war bei meiner zweiten Mission beim Angriff auf Marcus Island.
Ich hatte noch immer den Zusatztank unter dem Rumpf, als ich
vermutlich von einer 40-mm-Flakgranate getroffen wurde. Das
entstandene Feuer frass sich in den Rumpf und verbrannte meine
Funkgeräte. (...) Von da an habe ich vor einem Kampf stets den
Zusatztank abgeworfen.








Viel Mühe hat mir das Neugravieren bei den Tragflächen gekostet.
Schlussendlich hat es sich jedoch gelohnt: Ich habe gelernt, wie man
das macht und es sieht erst noch gut aus.

Auszug aus dem Interview:

Ihr nächstes Flugzeug war eine F6F-3 namens Minsi.


David McCampbell:
Ja. Minsi war der Spitzname eines Mädchens, das ich damals kannte. Ihr richtiger Name war Mary Blatz.








Die Antennendrähte sind aus Gussast gezogen. Sie sind etwas zu dick,
das nächste mal nehme ich einen Faden einer Strumpfhose.

Auszug aus dem Interview:

Von Minsi habe ich nur ein einziges Foto gesehen.  Sie trägt keine Abschussmarkierungen. Hat sie jemals welche getragen?


David Mc Campbell:
Nein, mit diesem Flugzeug habe ich keine Luftsiege errungen.


vasilij

Die zusätzlichen Antennen oben und unten habe ich aus Plastikkarte
gemacht.










Die Decals sind von 'SuperScale', Decal Nr. 32-209. Sie sind wunder-
bar dünn. Allerdings sind die Abschusswimpeln etwas zu gross geraten.
Die von 'Hasegawa' aus dem Bausatz wären besser gewesen, aber
dessen Farbe hat mich nicht überzeugt.

Auszug aus dem Interview:

Dann kam Minsi III, Ihr am besten bekanntes Flugzeug. Ich habe ein
Farbfoto, das zeigt, dass die Schrift gelb war. Waren sie und die
Abschussmarkierungen auf beiden Seiten? Ich habe nie ein Bild von
der linken Seite gesehen. 


David McCampbell:
Ja, der Name und die Abschussmarkierungen waren auf beiden Seiten,
wie bei Minsi II. Die Abschussmarkierungen waren nicht aufgemalt,
sondern Aufkleber. Irgendwann wurde auch der Schriftzug ,,CAG" im
weissen Band auf der Heckflosse aufgebracht.








Gemäss meinen Quellen hatte die 'Minsi III' zwei Positionslichter
auf dem Rumpfrücken. Ich habe sie aus Textilleim gemacht.








Und noch ein Blick von oben. Das Flugdeck habe ich gemäss
Referenzfoto und der Anleitung des Herstellers bemalt.


vasilij

Die Abgasfahne hatte ich zunächst mit Pastellkreide gemacht. Die hat
aber nicht gut gehaftet. Dann habe ich sie feucht aufgetragen und das
Ergebnis hat mich überhaupt nicht überzeugt. Das Resultat zeigt das
Alterungsset 0'B' von Tamiya 'Schnee'.








Die Räder sind aus Resin, die ich erheblich nachbearbeiten musste.
Die Felgen habe ich vorsichtig ausgefräst. Irgendwelche Leitungen
habe ich keine angebracht.





Die sehr dünnen Decals liessen sich mit Weichmacher problemlos
anbringen. Ein sehr gutes Resultat.





Vor dem Lackieren habe ich ein kleines Löchlein in den Rumpf
gebohrt, damit ich den einen Antennendraht ankleben konnte.
Mit dem Sekundenkleber-Applikator war das ein Kinderspiel.


vasilij

Das Spornrad habe ich ebenfalls überarbeitet und die Löcher
nachgebohrt.








Das Flugdeck war in Grau-Tönen bemalt und nicht etwa holz-farbig
belassen.








Der Pilot posiert für die Presse :)








Auch mit Mattlack kriegte ich den Glanz aus dem Piloten nicht raus,
auch bei den Rädern. So was doofes aber auch... Ob die Aufschrift
bei den Fahrwerksklappen stimmen, bezweifle ich. Dennoch vertraute
ich eher dem Hersteller der Decals, als Hasegawa...


vasilij

Noch zwei Blicke ins Cockpit. Habt ihr einen der Fehler beim
Flieger entdeckt? Hier wunderbar zu sehen: Das Rückfenster ist
von innen noch zugedeckt. Ich hab's erst gesehen, als die beiden
Rumpfhälften verklebt waren...








Nr. 2.








Und zum Abschluss noch ein paar Outtake-Bilder vom Fotoshooting :)








Näher, näher, näher, STOP!!








Na? Ist da eine Spinne im Radschacht? :)








Foto ab... könnten aber besser sein...

Das war's! Lob, Kritik, nur her damit :)


thorsten

Klasse Flieger, klasse Fotos!!! :)

Besonders das "preshading" gefällt mir.

Mir ist nur eine kleine Sache im Cockpit-Bereich aufgefallen, die mich nen bissel stört...
Aber da kommst du vielleicht ja noch mit nem Microbrush ran.

Ansonsten: SUPER !!!
Auch der Pilot gefällt!!!

jacqueline

Schöne Dissertation, Herr Doktor Vasilij!

Zitat von: thorsten am 25. Februar 2008, 11:26:44
Mir ist nur eine kleine Sache im Cockpit-Bereich aufgefallen, die mich nen bissel stört...
Aber da kommst du vielleicht ja noch mit nem Microbrush ran.

Den Faden möchte ich noch ein bisschen weiterspinnen: Ich bin der Meinung, dass der ganze Blendschutz über dem Instrumentenbrett schwarz sein sollte. Zumindest ist mir kein zeitgenössischer US-Fighter bekannt, bei dem das nicht so gewesen wäre.

Mich stören noch die hochglänzenden Reifen. Vielleicht besteht da das selbe Problem wie beim Gary-Glitter-Piloten?


jonas

Gratuliere,supper schönes Fluggerät.

Was die Räder und die Figur anbelangt muss ich jacqueline recht geben.
Aber sofern es noch niemand bemerkt hat,ein dieses selbige Problem habe ich auch beim Schützen am Flack auf dem Maultier.
Habe dem Kerl schon 2 mal Mattlack verpasst,der will aber einfach nicht!

Grüsse Jonas

vasilij

Zitat von: jacqueline am 25. Februar 2008, 12:30:03

Den Faden möchte ich noch ein bisschen weiterspinnen: Ich bin der Meinung, dass der ganze Blendschutz über dem Instrumentenbrett schwarz sein sollte. Zumindest ist mir kein zeitgenössischer US-Fighter bekannt, bei dem das nicht so gewesen wäre.


Gemäss dem Fachbeitrag von Wilfried Eck unter http://www.pmcn.de/weO.2.htm war alles dunkelblau. Bloss die unterschiedlichen Bereiche
durften matt gehalten werden.

Wegen den glänzenden Reifen: Da bin ich schon am Ausbessern.