GB.5 Prototyp:Baubericht Polikarpov I-185***fertig***

Begonnen von hartmut, 26. Mai 2009, 18:02:15

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hartmut

Zum Bausatz gibt es hier eine Kit-Vorstellung:http://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=2244.0

Habe die Haube von innen richtig grob angeschliffen damit ich auf jeden Fall eine neue ziehen muß. Ich neige sonst dazu Milde walten zu lassen und solche Teile zu verbauen, was mich später ärgert.
Stress haben andere...

MacMeister

Servus Hartmut

nennt man dies jetzt Sadismus oder Masochismus ?  ;D  ;D  ;D

liebe Grüsse
RDM
whatever!

hartmut

@renéM: Das nenne ich Selbstschutz........
Stress haben andere...

MacMeister

...also Masochismus  ;D

Machst Du aus dem Originalteil eine Negativform oder benutzt Du das Teil selbst als Ziehform?

En Gruess vom

RDM
whatever!

hartmut

ZitatMachst Du aus dem Originalteil eine Negativform oder benutzt Du das Teil selbst als Ziehform?
Ich mache aus dem angepassten verstärkten Orginal eine Negativform (mit Alginat vom Zahnarzt) und benutze das Teil auch als Ziehform. Sollte sich das Orginal verformen habe ich immer noch das Negativ und kann mir eine neue Form (Gießkeramik) machen.
Stress haben andere...

hartmut

Habe mich dem Rumpf zugewand und eine Öffnung für den Motor gemacht. Einen passenden Motor habe ich einem Organspender entnommen. Der Propeller im Bausatz war doch nicht so toll, habe einen von einer La-5 FN geräubert. Der neue Propeller sieht dem auf den Orginalbildern sehr ähnlich, der Bausatzprop ist viel zu dünn.
Mein Modell soll eine Polikarpow I-185RM(03) mit Shvetsov  M-82A  Motor darstellen. Der gleiche Motor wurde später bei der La-5 verwendet, könnte mir deshalb vorstellen das der Propeller der La-5 auch gut zur I-185 passt.
Hier ein paar Bilder:
Stress haben andere...

MacMeister

Hallo Hartmut,

Das sieht noch nach viel Arbeit aus  ;)

En Gruess vom
RDM
whatever!

hartmut

Schätze mal ich beschreibe im folgenden kein neues Verfahren zur Herstellung von Klarsichtteilen, ich ziehe nicht mit Vakuum tief (noch nicht), ich forme mit einem Stempel ab. Dieses Verfahren funktioniert nur bei Teilen ohne Hinterschneidungen.

In Sachen Haube habe ich alles zum herstellen der neuen Verglasung vorbereitet:
1.  Das Orginalteil habe ich dem Rumpf angepasst und anschließend außen die Materialstärke der neuen Haube runtergeschliffen. Wenn man das nicht macht ist später die neue Haube zu groß und lässt sich nicht anpassen. Die falschen Streben auf dem Orginal sind natürlich auch weg, sie werden später durch bemalte Decals ersetzt.
2. Habe die so entstandene Rohform zur Stabilisierung mit Plastikabfällen und Sekundenkleber gefüllt. Besonders die Ecken sollten ausgefüllt sein da sie sich sonst bei Hitze schneller verformen.
3.  Damit man damit gut arbeiten kann wird das ganze aufgestielt. Wichtig ist das alles schön stabil und einigermaßen ausgerichtet ist, sonst bricht es beim "Stempeln". Ich spanne den Stempel zum abformen im Schraubstock ein. Man kann aber auch die Folie / Verpackung in einem Rahmen einspannen und dann freihand abformen.
4. Die Oberfläche des Stempels muß glatt sein damit eine gute neue Haube abgeformt werden kann. Ich poliere immer mit Stahlwolle, Polierpaste geht aber auch. Trennmittel sind nicht nötig.
5. Negativform machen mit Knetgummi in einer Filmdose und dann mit Gießkeramik ausgiessen, falls mal was schief geht mit dem Orginalteil. Passiert schon mal das der Stempel zu heiss wird und sich verformt.....
6. Wenn alles trocken und fest ist erhitze ich über dem Gaskocher ein Stück transparente Verpackung bis diese in der Mitte durch die Wärme kristallklar wird. Idealerweise ist der Kocher direkt neben dem Schraubstock damit auf dem Weg zum Stempel die Verpackung nicht zu kalt wird.
7.  Ist die Folie heiss genug wird sie zügig über den Stempel gestülpt und mit gleichmäßiger Kraft nach unten gezogen bis sie wieder fest wird.
8.  Sollte die Folie nicht überall am Stempel anliegen kann man mit einem Lockenstab nachhelfen.
9.  Nach so grob 10 Versuchen ist in der Regel ein brauchbares Teil dabei welches man ausschneiden kann.

Wegen der heissen Folie sollte man schon überlegen was man tut, Handschuhe würde ich auf keinen Fall tragen. Erst merkt man nicht das es heiss wird und dann bekommt man die Dinger nicht schnell genug aus....
Stress haben andere...

MacMeister

Moin Hartmut

Ein Kompliment für die Präsentation einer absolut praktikablen Lösung zur Herstellung von Klarsichtkanzeln.  ;D

En Gruess vom
RDM
whatever!

tobias

da ist mir gleich wieder dieses Video auf You Tube in den Sinn gekommen, wurde zwar schon 2-3 mal gepostet hier im Forum.
Ab 2min 10 s wird tiefgezogen. http://www.youtube.com/watch?v=_SZQpUNJG4E

Danke für die Präsentation. Ich finde schon nur das exakte Ausschneiden und anpassen von tiefgezogenen Kanzeln schwierig. Habe es einmal ausprobiert und bin kläglich gescheitert.
Mit was klebt ihr dann die tiegetogenen Kanzeln?

gruss tobias

hartmut

ZitatMit was klebt ihr dann die tiegetogenen Kanzeln?

Ich benutze Bindan Expressleim, der ist in 5Min.fest. Ausserdem härtet er klar aus und füllt kleine Spalten sicher aus. Der kleine Leimwulst kann später mit einer neuen Klinge einfach abgeschnitten werden.

Wie RDM schon richtig bemerkt hat wartet noch viel Arbeit, heute wird abgeformt. Wenn alles so läuft wie geplant stelle ich den Vogel mit offener Haube dar.
Stress haben andere...

claudio

@hartmut

Vielen Dank für die Beschreibung der "Stempelmethode". Sehr interessant!

Tschüss
Claudio

hartmut

#12
Der Vollständigkeit halber habe ich von den einzelnen Abschnitten noch Fotos gemacht. Auf dem ersten Bild ist der Stempel schräg eingeklemmt, so kommt man zum besten Ergebniss. Auf dem zweiten Bild sind einige der abgeformten Teile zu sehen, die besten habe ich grob zugeschnitten(Bild 3). Auf Bild 4 habe ich mit Dymoband maskiert und so die Haube in drei Teile (Bild 5) zerlegt. Die drei Teile sind noch nicht zu 100% an den Rumpf angepasst, das mache ich erst wenn ich den Rumpf zusammenklebe.
Es folgt der Innenausbau, leider fehlt mir jegliche Quelle und Inspiration. Könnte mir vorstellen das es drinnen spartanisch aussah.
Stress haben andere...

thomas

ZitatEs folgt der Innenausbau, leider fehlt mir jegliche Quelle und Inspiration. Könnte mir vorstellen das es drinnen spartanisch aussah.
Ich würde mich da einfach an diversen anderen sowj. Mustern orientieren...
Gar keine so schlechte Quelle dafür ist übrigens der der Flugsimulator IL2, dessen Cockpits sind den Originalen sehr ähnlich und können durch die Schwenkbarkeit der Ansicht auch dreidimensional erfasst werden  ;)
Aber, bevor die Frage kommt, zumindest in den Versionen die ich habe, ist eine I-185 nicht dabei.

thomas

thomas

Achja, Deine Methode des Tiefziehens ist die gleiche die ich auch anwende, allerdings mach ich es nicht so profesionell wie Du, ich machs mehr wie die alten Germanen - also Erhitzen über offenem Feuer (Kerze)  ;D ;D