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Aleutian P-40K

Begonnen von jacqueline, 23. Juni 2006, 18:25:43

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jacqueline

Nachdem das Rätsel um meine ,,Doublebolt" weitgehend gelöst ist, komme ich mit einer neuen ,,Knacknuss", wenn auch diesmal mit einer nicht ganz so harten.

Ich möchte unser Alëuten-Diorama mit einer Curtiss P-40K Warhawk ergänzen und habe mir dafür die Maschine von Capt. George Hicks ausgesucht (Serial 42-45831). Sie trägt eine kleine, originelle Nose Art: Walt Disney's Pluto, der eine japanische Flagge auf seine Art ,,begiesst".

Grundlage für dieses Projekt ist die P-40K von Hasegawa sowie der Decalbogen Nr. 48-888 von Superscale.

Bei den Recherchen, u.a. im Buch ,,P-40 Warhawk Aces of the Pacific" von Carl Molesworth (Osprey-Verlag), sind mir ein paar Unstimmigkeiten aufgefallen. So scheint ein Nummerndreher herumzugeistern, auf den nicht nur der Zeichner des Farbprofiles im genannten Buch, sondern auch der von SuperScale hereingefallen ist: Eine P-40 mit dem Serial 42-45381 hat es nie gegeben...

Was ich noch nicht definitiv klären konnte, ist der Anstrich. Wie dem angehängten Farbprofile aus Molesworth's Buch zu entnehmen ist, soll es der ,,britische" Tarnanstrich sein (wie damals bei US-Maschinen üblich, die eigentlich für den Export in den Commonwealth vorgesehen waren, aber zurückbehalten wurden) , SuperScale schlägt  den USAAF-Standardanstrich Olive Drab / Neutral Grey vor. Bei den Alëuten-P-40 kamen beide Tarnschemen vor, wenn auch mehrheitlich OD/NG.

Es scheint leider nur das eine, hier angehängte Originalbild zu existieren, das kaum etwas über den Anstrich aussagt (zumindest mir nicht). Das dunklere Blech am Kinn wird damit erklärt, dass es einmal ausgewechselt wurde, also neu ist oder von einer ,,ausgeschlachteten" Schwestermaschine stammt. Die dunkle Stelle vor dem Cockpit könnte von den Abgasen stammen.

Was meint Ihr dazu?

thomas

#1
Die Jacqueline und ihre Exoten  :D

Für mich sieht das zweite Profil, also das mit dem OD/NG Anstrich glaubwürdiger aus.
Einmal wegen dem starken Kontrast zwischen der erneuerten Abdeckung und dem Rest.
Zum anderen kann man das erste Bild per Negativ, Farbveränderungen bearbeiten wie man will, eine Farbgrenze vorderhalb der Auspuffauslässe wie auf dem farbigen (britischen) Profil ist, für mich, da nicht zu erkennen.
Und wenn die Maschinen hauptsächlich den OD/NG Anstrich hatten spricht auch dies dafür, oder anders: Standardmäßig müsste man dann von so einem Anstrich ausgehen - und außer dem farbigen Profil spricht nichts gegen diesen Standard.

Optisch reizvoller wäre in meinen Augen allerdings schon die mit der bitischen Bemahlung  ;)

thomas

P.S.
ZitatNachdem das Rätsel um meine ,,Doublebolt" weitgehend gelöst ist
Naja, wenn ich das Modell bauen müsste gäbs da schon noch einige Fragen und Unklarheiten die mich vom Bau abhielten,beispielsweise die Bewaffnung, der verwendete Propeller u.s.w.  ...  :)

michael

Wenn der Spinner auf dem SW-Foto tatsächlich gelb ist, muss die Maschine zwangsläufig relativ dunkel gewesen sein. Das Gelb müsste zumindestens einen Grauton von 25 bis 30 Prozent in der Grauumsetzung haben.

Unabhängig von Belichtung, Alterung etc. müssen sich natürgemäß alle Farben synchron verhalten, d.h. heller oder dunkler erscheinen.

Es sei denn, der Spinner war weiss, falls das für diese Maschine einheitsmäßig irgendwie  in Frage kommen kann.

Also halte ich das Farbprofil für nicht zwingend abwegig, auch wenn sich natürlich niemals anhand dieses Bildes seriös beantworten lassen wird, welche Farben tatsächlich verwendet wurden.

thomas

ZitatUnabhängig von Belichtung, Alterung etc. müssen sich natürgemäß alle Farben synchron verhalten, d.h. heller oder dunkler erscheinen.

Klingt einleuchtend.

Wäre es dann vielleicht möglich ein Farbfoto per Irvanview in ein s/W Bild umzuwandeln um so den Kontrast zu ermitteln. Wenn das so ginge könnte man das dann ja mit einer OD/NG und alternativ mit einer britisch bemahlten Maschine machen...
Ich befürchte aber, dass das nicht geht da, rein gefühlsmäßig, ein gelber oder weißer Spinner auf die vorhandenen Lichtverhältnisse weniger stark reagiert wie eine matte Tarnfarbe, sprich der gelbe Spinner erscheint immer relativ gleich grau, während sich die Tarnfarbe bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen stärker verändert.

thomas


michael

Eine Umwandlung würde nichts bringen. da farbphysikalische Probleme existieren. Zum einen können ganz unterschiedliche Farben absolut identisch densitometrische Grauwert aufweisen, da hier nur die Farbtemperatur eine Rolle spielt und die die sagt nichts über die Farbe selbst aus. Die Tarnfarbe wird und kann sich nicht anders verhalten, da die Grundwerte bei einer elektronischen oder konventionellen Fotokonvertierung nicht mehr vom Licht abhängen, sondern lediglich von den eingestellten Parametern.

thomas

#5
@Michael
Na´ dann kann ich meinen bereits aufgesetzten Brief ans Patentamt ja wegwerfen  >:(  ;) ;D
War heute schon ganz glücklich weil ich ein Programm gefunden hab das s/w Bilder in Farbfotos umwandelt - das dumme ist nur das man die Farben vorgeben muss  :D

@all
Welche Farbe hatte denn eigentlich die Grundierung bei den US-Maschinen ? Ich meine gelb, gelbgrün, ein helles grün bzw. zinc cromate.

Folgende zugegebenmassen recht spekulative Überlegung:

Wenn hier ein Teil ausgetauscht wurde, war dieses Teil entweder nur grundiert, oder bereits lackiert. ,,Grundiert" scheidet wohl eher aus, dazu ist es zu dunkel.
War es ein lackiertes Teil, kann man vermutlich davon ausgehen dass es in Olive Drab lackiert war. Und da sich dieses Teil vom farblich vom Rest sehr deutlich abhebt und dunkler ist, spräche dies dann doch für eine britische Lackierung.
(Natürlich wäre es auch möglich daß das Ersatzteil in den englischen Farben lackiert wurde, ich meine aber daß die englischen Farbtöne im Zweifel bei einem S/W Foto heller erscheinen müssten als das Olive Drab.)
Diese Überlegung macht natürlich nur dann Sinn wenn die Grundierung in den oben beschriebenen Farben war, wäre diese beispielsweise schwarz, wäre das ganze hinfällig.

thomas

jacqueline

ZitatWenn der Spinner auf dem SW-Foto tatsächlich gelb ist,

Die Spinner aller Alëuten-P-40 waren gelb.

ZitatWelche Farbe hatte denn eigentlich die Grundierung bei den US-Maschinen ? Ich meine gelb, gelbgrün, ein helles grün bzw. zinc cromate.

So ein grünstichiges Gelb, vermutlich Zinc Chromate.

@thomas
Der farbliche Unterschied des Bleches unter dem Motor könnte auch daher kommen, dass der Anstrich der fraglichen Maschine schon ziemlich verwittert und das ersetzte Blech vielleicht ein neu gespritztes Teil war. Die Aufnahme stammt von Anfang 1944, die P-40K dieser Serie wurden aber bereits zwischen Mai und August 1942 gebaut. Die 42-45831 dürfte also ein ziemlich abgehalfterter Vogel gewesen sein. Dafür sprechen auch die rotumrandeten Hoheitszeichen. Diese wurden eigentlich nur kurz im Frühjahr 1943 eingeführt und danach blau überpinselt, aber diese Maschine scheint sich solchen Aktionen erfolgreich widersetzt zu haben.






thomas

ZitatDer farbliche Unterschied des Bleches unter dem Motor könnte auch daher kommen, dass der Anstrich der fraglichen Maschine schon ziemlich verwittert und das ersetzte Blech vielleicht ein neu gespritztes Teil war

Könnte schon, aber ob die Farben tatsächlich sooo stark ausbleichten ? Möglich ist sowas schon, siehe die NVA-LSK Maschinen in Gatow, aber Maschinen die noch eingesetzt wurden erfuhren vermutlich schon etwas mehr Pflege...

ZitatDafür sprechen auch die rotumrandeten Hoheitszeichen

Naja, auf dem ersten Bild sieht man ja gar keine Hoheitsabzeichen, ich zumindest nicht. Daß hier also rotumrandete Hoheitsabzeichen vorhanden waren geht demzufolge auch nur aus dem oder den spekulativen Profile(n) hervor.

thomas

jacqueline

Zitat von: thomas am 25. Juni 2006, 15:38:15
Naja, auf dem ersten Bild sieht man ja gar keine Hoheitsabzeichen, ich zumindest nicht.

Ich auch nicht, aber es ist schriftlich/mündlich überliefert, dass dem so war.

Auch der Schriftzug "U.S. Army" unter den Flügeln ist eine altmodische Sache, mit der eigentlich schon nach den ersten Kriegsmonaten aufgehört wurde.

michael

Lt. http://home.att.net/~jbaugher/1942_2a.html hat es die Serail niemals gegeben.

http://forums.ubi.com/groupee/forums/a/tpc/f/23110283/m/6181074034/r/7451085034 zeigt eine weitere Illustration. Vielleicht weiß der Schöpfer was...

jacqueline

Zitat von: michael am 26. Juni 2006, 13:49:01Lt. http://home.att.net/~jbaugher/1942_2a.html hat es die Serail niemals gegeben.

Wie im ersten Beitrag erwähnt, ist es ein Nummerndreher (42-45381 statt 42-45831)...

Zitat von: michael am 26. Juni 2006, 13:49:01
http://forums.ubi.com/groupee/forums/a/tpc/f/23110283/m/6181074034/r/7451085034 zeigt eine weitere Illustration. Vielleicht weiß der Schöpfer was...

...auf den auch dieser virtuelle Herr hier hereingefallen ist.

Auffällig an der Serial-Liste ist, dass sämtliche P-40K im näheren Umkreis der 42-45831 als Kittyhawks III an die RAF geliefert wurden. Hier nur ein Auszug, der sich nach oben wie unten fast beliebig verlängern lässt:

(42-)
45829 to RAF as Kittyhawk III FR239 Jul 1942.
45830 to RAF as Kittyhawk III FR240 Jul 1942. 
45831 salvaged Mar 15, 1945
45832 to RAF as Kittyhawk III FR242 Jul 1942. 
45833 to RAF as Kittyhawk III FR243 Jul 1942.


Für mich sieht es so aus, als sei sie ursprünglich als FR241 für die RAF vorgesehen gewesen; genau diese Nummer fehlt nämlich in der Reihenfolge! Der RAF-Code FR241 wurde dann einer später gebauten Maschine (42-45922) zugeteilt. Aus irgendeinem Grund scheint "unsere" 42-45831 zurückgeblieben und der USAAF zugeteilt worden zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in RAF-Grundfarben gespritzt war, wäre damit massiv gestiegen!

Dass sie erst 1945 verschrottet wurde, stimmt übrigens mit meinen Informationen überein.

michael

Wahrscheinlich ist das die einzige Maschine dieser Bauart, die irgendwelche Fragen aufwirft. Und ausgerechnet die mußt Du bauen...  ::) ;D

thomas

#12
ZitatWahrscheinlich ist das die einzige Maschine dieser Bauart, die irgendwelche Fragen aufwirft. Und ausgerechnet die mußt Du bauen... 
So ist es  :D
Jacqueline, bau halt mal einen Eurofighter – da hast du was solides und vernünftiges von dessen Original es tausende Farbfotos gibt, und wenn alles nichts hilft, kannst Du das Original auf diversen Flugshows bewundern und genau in Augenschein nehmen.
Und das ganze dann noch im Profimaßstab - dann wärs perfekt.
;D ;D ;D ;D


Aber im Ernst:
ZitatDie Wahrscheinlichkeit, dass sie in RAF-Grundfarben gespritzt war, wäre damit massiv gestiegen!
Sehe ich auch so... man kann solche S/W Fotos halt nur bedingt interpretieren, dies hier ist aber ein recht eindeutiges Indiz das für die britische Lackierung spricht.

thomas


michael

Wie wäre es denn, einfach beide Maschinen zu bauen?  :o