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Messerschmitt Bf 110 C (Eduard 1:48)

Begonnen von claudio, 13. Juni 2008, 11:06:48

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claudio

Hallo

Ich möchte Euch endlich die Fotos meiner Bf 110 C zeigen. Leider sind auch diese bei Kunstlicht entstanden... Ich gelobe Besserung!

Historisches
Die Bf-110 geht zurück auf eine Ausschreibung des Reichs-Luftfahrt Ministeriums (RLM) für einen "Zerstörer" von 1934.
Die Idee des "Kampfzerstörers" entstand während des ersten Weltkrieges. Ein schwer bewaffnetes aber dennoch agiles Flugzeug sollte in der Lage sein, tief in feindliches Gebiet einzudringen, um dort sowohl Luft- als auch Bodenziele bekämpfen zu können. Das heißt also, große Reichweite, starke Bewaffnung und offensive Luftkampffähigkeit. In logischer Konsequenz skizzierte das RLM ein zweimotoriges, zweisitziges Flugzeug mit internem Bombenschacht und starrer Kanonen- und MG-Bewaffnung. An der Ausschreibung beteiligten sich die Firmen Henschel (Hs 124), Focke Wulf (Fw 57) und die Bayrischen Flugzeugwerke (Messerschmitt, Bf-110). Messerschmitt bekam letztlich den Auftrag seinen Entwurf zur Serienreife zu entwickeln. Es schloß sich eine Versuchsserie von wenigen Maschinen an, der eine kleine Serie mit der Bezeichnung Bf-110B folge. Diese Serie war noch nicht mit dem eigentlich für das Muster vorgesehene Triebwerk (DB 601) ausgerüstet, statt dessen griff man auf die schwächeren Jumo 210 zurück. Als das Triebwerk von Daimler Benz Ende 1939 zur Verfügung stand, konnten die notwendigen konstruktiven Arbeiten für den Einbau durchgeführt werden. Im Ergebnis entstand die Bf-110C, welche die erste in größeren Stückzahlen an die Luftwaffe ausgeliefert Version der Bf-110 darstellt (145 Stück).
Aufgrund ihrer, im Vergleich zu den Feindflugzeugen, starken Motorisierung und dem sich daraus ergebenden Geschwindigkeitsvorteil konnte sich die Bf 110 im Luftkrieg über Polen, Norwegen und Frankreich noch erfolgreich gegen die wendigeren einmotorigen Jäger der gegnerischen Luftwaffen behaupten.
Die anfängliche Einsatztaktik basierte darauf, in eine günstige höhere Position zu gelangen und, die starke Vorwärtsbewaffnung ausnutzend, von hinten kommend einen einmaligen Anflug auf das Feindflugzeug durchzuführen und hierbei den Abschuß zu erzielen. Mißlang dies, so entzog sich die Bf 110 dem drohenden und für ein zweimotoriges Flugzeug nachteiligen Kurvenkampf durch Ausnutzung ihrer stärkeren Motorleistung. Um verstärkt in günstige Abschußpositionen zu kommen, praktizierten einige Bf-110-Verbände eine Einsatztaktik, bei welcher eine Bf-110 mit gedrosselten Motoren in relativ niedriger Höhe flog, während der Rest der Staffel deutlich höher flog. Drehte nun ein feindlicher Jäger auf das vermeintlich lahme Einzelflugzeug ein, stürzte sich der Rest der Staffel von oben auf den Gegner.
Das änderte sich mit der Luftschlacht um England im September 1940. In Luftkämpfen mit modernen einsitzigen Jagdflugzeugen (Hurricane und Spitfire) machte sich die Größe dann doch bemerkbar. Diese Auseinandersetzungen zeigten, dass die geringere Wendigkeit gegenüber einmotorigen Jägern nicht mehr durch starke Bewaffnung und hohe Geschwindigkeit kompensiert werden konnte. Im Einsatz gegen Bomber jedoch, kamen die Vorzüge der Bf-110 immer noch voll zum Tragen. Eine Aufklärungsmission des britschen Bombercommand über der deutschen Bucht im Dezember 1940 endete in einem Debakel. Die Formation wurde durch Bf-110 des ZG-76 so stark dezimiert, daß man in der Folge Bombenangriffe bei Tageslicht einstellte. Statt dessen spezialisierte sich die Royal Airforce auf Angriffe bei Nacht. Damit deutete sich ein weiterer Verwendungszweck für die Bf-110 an - die Nachtjagd. Für diese Rolle schien das Flugzeug wie geschaffen - lange Flugzeiten, starke Bewaffnung, gegenüber Bombern hohe Geschwindigkeit und die Möglichkeit weitere Einrüstungen vornehmen zu können. Das Potential wurde erkannt und genutzt. Das ZG-1 bildete die Keimzelle für die entstehende Nachjagd. Viele Zerstörerbesatzungen wechselten in die neue Rolle. Die Bf-110 wurde das Standardmuster. Durch ständige Weiterentwicklung und Optimierung für die Nachjagd konnte sie bis zum Kriegsende erfolgreich eingesetzt werden.

Die Geschichte der Bf 110C-1 2N+GN
Beim Flugzeug handelt es sich um die von ihrer Besatzung verlassene Messerschmitt Bf 110C-1 mit der Kennung 2N+GN auf einer Almwiese bei Nunningen (SO), zirka 18 km südlich von Basel. Die Maschine der deutschen Luftwaffe führte dort am 8. Juni 1940 um 13.40 Uhr eine Notlandung durch. Beim Überfliegen des Flabgürtels von Belfort erhielt der Pulk, in dem sie mit flog, starken Beschuss vom Boden aus und wurde kurz darauf auch von französischen Jägern angegriffen. Dabei bekam die 2N+GN mehrere Treffer in den Steuerbord-Motor, was zu einem Motorenbrand führte. Die Besatzung drehte nach Osten ab um eigenes Gebiet zu erreichen, wozu eine zweite Bf 110 als Begleitschutz mit zurückgeschickt wurde. Beide Zerstörer hatten sich jedoch bei der Kursfestlegung verschätzt und gerieten zwischen Basel und Delémont über Schweizer Hoheitsgebiet. Sie flogen dabei mit einem östlichen Kurs weiter.
In der Gegend von Breitenbach eröffnete eidgenössische 7,5 cm-Flab das Feuer auf die zwei Flugzeuge. Offensichtlich mit Erfolg, denn die mit nur einem Motor fliegende 2N+GN verlor dabei schnell an Höhe und wurde vom Piloten nahe Nunningen bauchgelandet. Trotz Versuchs der Besatzung, mit einem Taschenfeuerzeug das Flugzeug in Brand zu setzen, blieb die Bf 110C-1 nahezu unbeschädigt, was eine genaue Untersuchung der technischen Details durch ein Kommando des Armeeflugzeugparks erlaubte.

Quelle für diese Angaben:
Buch "Deutsche Luftwaffe über der Schweiz 1939-1945" von Karl Ries, 1978, Verlag Dieter Hoffmann, Mainz, ISBN 3-87341-022-2
Quelle des Berichts und der Fotos:
http://www.lw.admin.ch/internet/luftwaffe/de/home/themen/history/krieg/ww_2.html

Zum Modell
siehe Baubericht http://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=1416.0

Hier nun aber endlich die Fotos.... Das erste Foto zeigt das notgelandete Original (siehe Quellennachweis)....
Anregungen und Tipps sind wie immer herzlich willkommen und erwünscht!

Tschüss
Claudio





claudio

...

tobias

hallo Claudio,

sie gefällt mir gut deine Bf 110 C. Saubere Arbeit, die Mühe hat sich gelohnt. Wie hast du denn die Isolatoren bei der Antenne gemacht? Das siet nicht aus wie ein Tropfen Weissleim.
Und super dass du dir die Mühe am Anfang machst mit dem umfassenden Abriss über die Maschine allgemein und dein persönliches Modell.

gruss tobias

claudio

Hallo Tobias

Vielen Dank, freut mich dass Dir die Maschine gefällt!!
Für die Isolatoren habe ich etwas neues ausprobiert. Ich habe einen Zahnstocher in ein Stück Styropor gesteckt und Klarsichtfolie erwärmt. Diese habe ich dann über die Spitze des Zahnstochers gezogen (eigentlich Tiefgezogen). Danach musste ich nur noch den Spitz mit einer Nadel durchbohren und den Isolator auf die richtige Länge kürzen....

Tschüss
Claudio

tobias

Zitat von: claudio am 13. Juni 2008, 15:27:54
Für die Isolatoren habe ich etwas neues ausprobiert. Ich habe einen Zahnstocher in ein Stück Styropor gesteckt und Klarsichtfolie erwärmt. Diese habe ich dann über die Spitze des Zahnstochers gezogen (eigentlich Tiefgezogen). Danach musste ich nur noch den Spitz mit einer Nadel durchbohren und den Isolator auf die richtige Länge kürzen....

tolle Idee, das Ergebniss gefällt. Das werde ich mal ausprobieren.

gruss tobias

thorsten

 :) :o :) :o :) :o!!!
(Ohne Worte...)

Auf dieses Niveau will ich dann auch mal kommen!

GRATULATION!!!

Viele Grüße
Thosten

thomas

Gratuliere, das sehr elegante Original sehr schön als Modell umgesetzt !!

Wie hast du denn die Lackabplatzer im Bereich der linken Tragflächenwurzel gemacht ?

thomas



marco

Wieder einmal ein Top Modell von dir Claudio.

Ich bin immer wieder gespannt was von dir so alles kommt.

Gratuliere...

claudio

@marco
Danke! Du kannst Dich freuen, als nächstes kommt wieder eine Premiere von mir  ;)

@thomas
Vielen Dank! Die Lackabplatzer habe ich wieder mit der "Schwämmchen-Methode" gemacht. Allerdings meine ich, dass es dieses Mal ein bisschen zu viel geworden ist....

@thorsten
Na na, Deine Modelle sind auch top!!! Aber es freut mich natürlich, dass Dir die Maschine gefällt...

Tschüss
Claudio