Und gleich noch etwas Neues aus meiner Werkstatt....
Es handelt sich um einen JSU-122 von Dragon in 1:35. Das Fahrzeug gehört ins Jahr 1945 und wurde im Kampf um Berlin eingesetzt.
Das Modell ist aus dem Jahr 1993 und dementsprechend fällt die Detailierung aus. Ich habe dem Modell deshalb Ätzteile von Eduard spendiert. Die Passgenauigkeit liess ein bisschen zu wünschen übrig und ich musste einige Stellen mit Plastik-Sheet abdecken, damit keine "Einblicke" gewährt wurden. Der Russen-Panzer-Profi bemerkt wahrscheinlich, dass der Abstand zwischen Kette und oberer Wanne zu gering ist. Da hat Dragon ziemlich danebengehauen. Diese Ungenauigkeit habe ich aber bewusst in Kauf genommen.
Bemalt habe ich den Panzer mit Vallejo, Tamiya und Gunze. Beim Altern sind Oelfarben und Farbpulver von CMK zum Einsatz gekommen. Weiter habe ich einige Stellen mit Graphit und Chromsilber trockengemalt. Die Staubschicht habe ich mit der Airbruhs aufgebracht (Farbbrühe aus Farbpulver und Tamiya-Verdünner).
Nun lasse ich die Bilder sprechen... Natürlich kommt der JSU-122 an den nächsten Höck mit...
und noch ein Schwung Pics...
Tolles Modell! Hast Du eigentlich einen Schwerpunkt oder baust Du "quer durch den Garten"?
Und: Muss es nicht ISU heissen? Ich vermute, das "J" entstammt einer englischen Transskription aus dem Kyrillischen
Sturmgeschütz russische Version ;)
Potthässlich aber "Uhuäräguet" gebaut und bemalt !
Nur bringt mich ein sowijetischer Haufen Eisen nicht zum dichten ;D
Potzblitz, das ist ja ein ganz schönes Monster! Ist Dir gut gelungen, Claudio!
Auch sehr schön gebaut - wenn auch das Original vielleicht nicht gerade den Preis "Elegantester Panzer des Jahres x" gewonnen hätte ;) ;D
Sag mal, für mich als einen der sich da gar nicht auskennt, ist dieses Teil nun mit einem Jagdtiger oder Jagtpanther vergleichbar ? Oder eher mit was kleinerem wie dem StuG III ? (Ich meine von der Kampfkraft/Klassifizierung her)
thomas
Kompliment, sehr schön!
Zitat von: thomas am 22. August 2006, 23:09:44
Auch sehr schön gebaut - wenn auch das Original vielleicht nicht gerade den Preis "Elegantester Panzer des Jahres x" gewonnen hätte ;) ;D
Sag mal, für mich als einen der sich da gar nicht auskennt, ist dieses Teil nun mit einem Jagdtiger oder Jagtpanther vergleichbar ? Oder eher mit was kleinerem wie dem StuG III ? (Ich meine von der Kampfkraft/Klassifizierung her)
thomas
Diese Dinger solten primär gegen Tiger und Panther eingesetzt werden, also als klassischer Panzerjäger. Aber in den letzten Kriegsjahren hat eh jeder aufgrund mangenlnden Nachschubs bzw. taktischer und operativer Notwendigkeit mit allem, was zur Verfügung stand, auf alles geschossen, was beschiessenswert galt.
Letztens habe ich beispielsweise gelesen, dass unter dem Strich mit Flakgeschützen wesentlich mehr Panzer als Flugzeuge zerstört wurden, nicht nur mit 88 und 105 mm. Auch kleine Flakgeschütze waren auf Grund der hohen Kadenz wohl nicht zu unterschätzen.
Sturmgeschütze hingegen waren anfangs eigentlich als Infanterieunterstützung gedacht, wenn sich beispielsweise hartnäckige Stellungen nicht zu Fuss beruhigen liessen. Später, als effizientere Geschütze verwendet wurden, sind sie dann auch primär zur Panzerjagd eingesetzt worden, in weit größeren Mengen als alle anderen Jagdpanzer!
Interessanter Weise gehörten die Dinger trotzdem der Artillerie an, obwohl das in der Führung zu reichlich Streitereien geführt haben soll. StuGs in Panzerdivisionen gab es auch, aber nur im Rahmen der Artillerieunterstützungsrolle, wofür das StuG aufgrund der kürzeren Reichweite natürlich nicht so effektiv war, wie herkömmliche Feldhaubitzen.
Man war sich also damals offensichtlich stellenweise auch nicht so recht sicher, wie man Sturmgeschütze nun exakt klassifiziert.
Du kannst Dir also was aussuchen! ;D
@all
Danke für die Blumen! Freut mich, dass Euch das Teil gefällt!
@Michael
Hmm, eigentlich habe ich keinen echten Schwerpunkt. Im Moment sind die einzigen Fixpunkte der Massstab (1:35) und die Epoche (WW II). Die Nationen oder gar Typen sind im Moment Nebensache... Vielleicht kommt so ein Spezialisierung dann mal, wenn ich "länger im Business" bin... Primär baue ich alles, was mir gefällt. Und mir haben es die klobigen, eckigen Fahrzeuge mehr angetan als die Eleganten. Was aber nicht heisst, dass ich keine Panther oder KöTi's bauen werde... Und im Moment habe ich auch ein Auge auf die Flugdingser geworfen... Vermutlich werde ich, neben der Mossie auch noch einen anderen Versuch starten... Du siehst, alles was gerade Spass macht ;)
Betreffend der Bezeichnung. Man sieht beides ISU und JSU. Für mich ist die Bezeichnung JSU logischer, da das Sturmgeschütz auf der Wanne des JS-2 aufbaut (JS = Josef Stalin). Wobei man beim JS-2 auch beides sieht: IS-2 und JS-2. Aber eben, das JS soll eine Abkürzung für Josef Stalin sein und Iosef sieht doch ein bisschen komisch aus.... Keine Ahnung, ob es da eine wirklich offizielle Bezeichnung gibt.
@Thomas
Zitat
Sag mal, für mich als einen der sich da gar nicht auskennt, ist dieses Teil nun mit einem Jagdtiger oder Jagtpanther vergleichbar ?
Der Antwort von Michael habe ich da nicht's hinzuzufügen. Sie wurden entwickelt, um der Bedrohung durch die Tiger und Panther zu begegnen.
@Wolfi
Wassssssss, kein Gedicht? So schade... Das beim Pänzerchen hat mich zu Tränen gerührt ;D
So einfach ist das nicht, denn "I" und "J" sehen im Kyrillischen völlig anders aus bzw. werden anders gebildet.
Korrektur meinerseits! Josef Stalin schreibt sich korrekt "Иосиф Сталин". И = I, С = S. Ich habe falsch herum transskribiert...
Aber es gibt verschiedenene Transskriptionsarten. Beispiel: Gorbatchev = Gorbatschow etc. pp. Und da Dragon wohl die englische Art verwenden wird, dürfte sich die Frage beantwortet haben.
@ Claudio
Deutscher Panzer = Gedicht in deutsch = Sprache ist mir zumindest geläufig
Russischer Panzer = Gedicht in russisch = Sprache ist mir nicht geläufig ;D
Deshalb ( und weil mich ein Russenpanzer niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie so faszinieren wird ) gibts auch kein Gedicht ;D
@michael
Mit deinen Aussagen zu den Sturmgschützen (zumindest was die deutschen betrifft ) bin ich nur teilweise einverstanden ;)
Auf meiner HP findest du eine Kurzabhandlung der Entwicklungsgeschichte dieser Waffengattung und ihrer Waffen.
Aber Grundsätzlich ist es so das die StuGs eine Infanterie- Unterstützungswaffe waren. Da hast du vollkommen Recht.
Nur sollte man tunlichst den Fehler vermeiden und die Fahrzeuge und die Waffengattungen durcheinander zu würfeln. Die "orginalen" StuG gehörten zur Sturmartillerie weil bei der Gründung der Waffengattung die Infanterie ( der sie eigentlich Gedanklich zugeordnet waren) sich ausser Stande sah diese Waffe zu entwickeln und auch zu Versorgen.
Die Panzertruppe bekämpfte die Schaffung der Sturmartillerie aufs heftigste da sie in ihr eine Konkurenz sah. Konkurenz in dem Sinne, das die Fertigungskapazitäten die der Sturmartillerie zukamen nicht für die Panzer vorhanden war ;)
Also "erebte" sozusagen die Artillerie diese neue Waffe/ Waffengattung.
Später dann versuchte Guderian ja krampfhaft alle gepanzerten Truppen unter seine Fittiche zu bekommen, aber er erreichte blos das der Panzerwaffe ein bestimmtes Kontingent an Sturmgeschützen pro Monat zugewiesen wurde.
Die in Panzereinheiten vorhandenen StuG wurden im übrigen nicht artilleristisch eingesetzt sondern übernahmen Aufgaben wie Inf. Unterstützung, Panzerjagd und Panzerkampf!
Den in die Panzerkompanien kamen sie eigentlich nur weil die Montagewerke die Panzer produzierten mit der Produktion nicht nachkamen ;)
So mussten Panzersoldaten in Sturmgeschützen mit diesen Aufgaben übernehmen für die sie eigentlich weder konstruiert noch vorgesehen waren.
Im übrigen wurden Sturmgeschütze auch der Luftwaffe zugewiesen und auch an Panzerjägereinheiten. Ebenso gab es I.D. mot die zumindest über eine Sturmgeschützbatterie verfügten.
Gruss
Wolfi
Dann ist die Sache ja noch wesentlich verzwickter! Sowas können sich auch nur die Deutschen einfallen lassen. Kein Wunder, dass sie den Krieg verloren haben... ;D
Ich werde Deine Seite morgen "heimsuchen". Danke für die Informationen!
@Michael
Oha, I=Russisch, J=englisch.... Das soll einer noch verstehen. Von jetzt an bau ich nur noch Panzer, bei denen die Bezeichnung klar ist ;D ;D ;D ;D
ZitatOha, I=Russisch, J=englisch.... Das soll einer noch verstehen.
Ja wenn´s so einfach wäre 8)
Bei den Fliegers gibts die sowjetische/russische Firma Jakowlew (deutsch) bzw. im angelsächsischen Bereich Yakovlev und dementsprechend dann Jak-23 oder Yak-23... also hier J=deutsch Y=englisch ;D ;D
thomas
Ahhhhhhhhrrrrrrgggggggggggggg :o :o :o :o :o
Zitat von: rené2 am 25. August 2006, 07:38:28
ich glaube aber, dass die Dinger auch nicht nach ästetischen Grundsätzen gebaut wurden sondern einfach funktional sein sollten.
Das ist ja auch der wesentliche Grund für den Erfolg der Russen. In der letzen Zeit haben sie ihre Panzer nicht mal werksmässig lackiert und nur mit notdürftigster Innenausstattung versehen, um sie schnell an die Front zu werfen, während in Deutschland alles akribisch wie immer gebaut wurde.
Wenn man sich beispielsweise die Verlustzahlen an den Seelower Höhen, der letzten großen Schlacht vor Berlin, anschaut, wird das sehr deutlich. Die Russen und Polen haben in vier Tagen schätzungsweise 70.000 Mann und 2800 Panzer verloren (Stalin wurden offiziell geringere Zahlen gemeldet, um ihn nicht unnötig sauer zu machen). Auf deutscher Seite waren es ca. 12.000 Mann und eine unbekannte, aber vermutlich dramatisch geringere Zahl an Panzern. Wer gewonnen hat, ist bekannt.
In manchen Situationen ist Masse halt doch besser als Klasse.
Zitatich glaube aber, dass die Dinger auch nicht nach ästetischen Grundsätzen gebaut wurden sondern einfach funktional sein sollten.
Was nützte es dem Russki wenn sein Panzer gut aussah aber er damit nichts anfangen konnte?
Das ist doch klar - und trifft wohl auf jeden Panzer zu, genaugenommen auf jeglichen Gerbrauchsgegenstand ! ;) :)
Ohne Funktion nützt das schönste Äußere nix ;D
thomas