Neuigkeiten:

Die Registrierung ist aus Sicherheitsgründen deaktiviert.
Sende ein Mail an info@modellbaufreunde.ch
und ein Zugang wird umgehend eingerichtet.

Main Menu

Ist er verlassen? KV-2 Diorama (Trumpeter 1:35)

Begonnen von claudio, 01. September 2008, 16:19:22

« vorheriges - nächstes »

claudio

Hallo Modellbaufreunde

Endlich habe ich es geschafft, mein KV-2 Diorama fertigzustellen...

Historisches
Der KV-2, benannt nach dem Verteidigungsminister Marschall Kliment Jefremowitsch Woroschilow, ist ein schwerer sowjetischer Panzer, der im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1942 zum Einsatz kam. Der KV-2 wurde auf dem Chassis des KV-1 entwickelt als der sowjetische Generalstab einen Panzer mit schwerer Bewaffnung zum Bekämpfen befestigter Stellungen und von Bunkern forderte. Um diese Forderung erfüllen zu können wurde der Turm stark vergrößert um ein verkürztes 152 mm Artilleriegeschütz aufnehmen zu können. Die hohe Silhouette des Fahrzeuges erforderte nunmehr eine verstärkte Panzerung am Turm, um dem zu erwartenden heftigen Beschuss standhalten zu können. So erhöhte sich das Gefechtsgewicht des KV-2 bis auf 57 Tonnen und seine Höchstgeschwindigkeit fiel auf unter 30 km/h.
Der KV-2 wurde in Finnland erprobt und hat dort gar nicht schlecht abgeschnitten. Ein Panzer hatte nicht weniger als 22 Treffer erhalten und wurde trotzdem nicht zerstört.
Der Panzer wurde nach Genehmigung des Entwurfs 1940 in Serie gefertigt. Es wurden etwa 330 Fahrzeuge fertig gestellt. Er erwies sich als zu schwer, um im schwierigen Gelände nach modernen Grundsätzen eingesetzt zu werden. Gerade die schnellen Bewegungsgefechte um 1941 verlangten von den beteiligten Panzern auf deutscher und sowjetischer Seite hohe Beweglichkeit. Der KV-2 erfüllte diese Forderung nicht und war zudem noch sehr reparaturanfällig. In Folge dieser Probleme gingen die meisten KV-2 durch technische Defekte oder Treibstoffmangel verloren oder fuhren sich im ungünstigen Gelände fest und wurden aufgegeben. Der Turm ließ sich zudem nur auf ebenem Grund drehen (Der Turm allein war 10 Tonnen schwer). Erschwerend kam dazu, dass anfänglich die Versorgunslage so schlecht war, dass nicht genügend Treibstoff, Ersatzteile oder sogar Munition vorhanden war.
Die niedrige Feuergeschwindigkeit (2-3 Schuss pro Minute), langsame Turmschwenkmechanik und das langsam fliegende 152 mm Artilleriegeschoss machten den KV-2 ungeeignet im Kampf gegen seine kleineren und wendigeren Gegner. Zwar war die Kernpanzerung durch die deutschen Kampfwagenkanonen zu Beginn des Russlandkrieges nicht zu durchschlagen, es gelang aber durchaus den KV bewegungsunfähig zu schießen und die Besatzung so zur Aufgabe zu zwingen. Zumeist wurde deren Vernichtung jedoch der Luftwaffe überlassen. Es sind einige Fälle bekannt in denen ein einziger KV-2 ganze deutsche Panzerkompanien aufhielt, indem er an einem Geländeengpass die Durchfahrt blockierte. Als Panzer im eigentlichen Sinn ein Fehlschlag, hatten die durch ihn verursachten Verzögerungen grossen Einfluss auf den Verlauf des Kriegs.
Der KV-2 wurde von den deutschen Soldaten '52 Tonner' genannt und war zu Beginn des Krieges der Schrecken der Panzertruppe. Nachdem deutsche Truppen die Produktionsstandorte überrannt hatten, endete die Herstellung des Panzers und wurde auch an anderer Stelle nicht wieder aufgenommen, weil sich die ganze Konstruktion ja ohnehin schon als Fehlschlag entpuppt hatte. Als Nachfolger war die ISU-152 viel erfolgreicher.
Eingesetzt wurde der KV-2 vor allem in der Ukraine, Kiew, Weissrussland und dem Baltikum.
Als Beutepanzer wurde er von der Wehrmacht häufig als Artillerie-Beobachtungspanzer aufgrund seiner sich dafür vorzüglich eignenden Größe eingesetzt und unter der Bezeichnung Panzerkampfwagen(Pzkpfw)KV-2 754® geführt.


Besatzung: 6
Länge: 7,00 m
Breite: 3,32 m
Höhe: 3,20 m
Gewicht: 57 t
Panzerung:
- 75 bis 110 mm Turm
- 60 bis 75 mm Wanne
Hauptbewaffnung: 152 mm Modell M10 Haubitze (36 Schuss Munitionsvorrat)
Sekundärbewaffnung: 2 × DT Maschinengewehr
Antrieb: V12 Diesel mit 600 PS
Federung: Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Leistung/Gewicht: 10,52 PS/t
Reichweite: 250 km

Bausatz
Der Bausatz stammt von Trumpeter und ist problemlos zu bauen. Eine gute Detailierung und Passgenauigkeit machen den Bau zum Vergnügen. Aufgewertet habe ich den Bausatz mit den passenden Ätzteilen von Eduard. Die Verkabelung des Schweinwerfers habe ich aus Bleidraht gemacht während ich für die Steighilfen Kupferdraht verwendet habe. Die Beschussschäden wurden mit einem Lötkolben und Tamiya Putty gemacht.
Für die Bemalung habe ich Vallejo Farben verwendet. Anschliessend die Alterung mittels Ölfarben und Pigmenten.
Die Figuren sind aus einem älteren Dragon-Satz, was sich leider auch durch etwas verwaschene Konturen bemerkbar macht. Sonst hatte ich keine Figuren, welche zu meinem "Setting" gepasst hätten.

Diorama
Ein kleine Einheit deutscher Infanterie nähert sich vorsichtig einem im Sumpf steckengebliebenen KV-2 Panzer. Offenbar wurde ein Versuch unternommen, ihn zu bergen... Ist die Besatzung etwa noch in der Nähe?


Das Diorama besteht aus einer Styropor-Unterlage, auf welcher ich mit Spachtelmasse das Gelände geformt habe. Die Spachtelmasse habe ich mit Sand und Erde versetzt, damit die Textur nach dem Trocknen möglichst schon stimmt. Die Bepflanzung erfolgte mit Klemptnerhanf, Streugras, Meerschaum und Pflanzen aus meiner Umgebung (meine Frau fragt sich immer noch, wo der neue Farn geblieben ist  ;D 8)). Für die Gestaltung des Sumpfes habe ich StillWater von WoodlandScenic genommen. Es ist eine 1K Masse, welche ich mit einem Tropfen Farbe braun gefärbt habe.

So, und für alle, welche bis jetzt durchgehalten haben noch ein paar Fotos....

Tschüss
Claudio

claudio

...ein paar mehr...

claudio

... und die letzten....

max

Sali Claudio
Die Figuren (und natürlich der Rest auch) sind echt super
Kompliment
Max
Lectori Salutem

thomas

Hallo Claudio,

wie gut mir das Ganze gefällt hab ich anderswo schon geschrieben  ;)

Sehr informativ ist aber auch der Text und hier vor allem die Beschreibung der Stärken wie Schwächen des Originals, Danke !

Eine Frage zum Dio hab ich aber noch: Du verwendest echte Gräser, Blätter etc. Ist da nicht zu befürchten dass das mit der Zeit welkt, brüchig wird u.s.w. ?

thomas

claudio

@max
Dass unserem Figuren-Profi die Soldaten gefallen freut mich natürlich besonders, vielen Dank!!!

@thomas
Vielen Dank!
Die Gräser sind mit Glycerine konserviert, so sollte eigentlich nichts passieren....

Tschüss
Claudio

tobias

Das Werk eines Profis  :o :o :o. Ich bin sprachlos.....

gruss tobias

claudio


hartmut

Stress haben andere...

MacMeister

Wow, hier stimmt wirklich alles - das gebaute Fahrzeug harmonisiert excellent mit der Umgebung - dafür darfst Du direkt auf das Feld Zürich Paradeplatz, gehe über Start und kassiere CHF 4'000.-  ;) ;D

En Gruess
RDM

PS: Aufgrund des humorvollen Gesichtsausdruckes des Landsers und des Offiziers wird der fahrende Bunker schon leer sein, super bemalt!
whatever!

claudio

Hallo RDM

Danke schön ***rotwerd**... Die Köpfe der Figuren waren nicht gerade meine erste Wahl, aber ich hatte leider keine anderen....

Tschüss Claudio

michaelF

hallo claudio,

genial sieht dein diorama aus! super hintergrundinformationen!

glückwunsch!!

lg

Michi

claudio

Hallo Michael

Vielen Dank, freut mich, dass es Dir gefällt!

Tschüss
Claudio