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Eigentlich... F-86 Sabre Canadair

Begonnen von vasilij, 27. Mai 2007, 19:13:34

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vasilij

Liebe Modellbaufreunde

Eigentlich... hätte dieses Modell an einem Wettbewerb teilnehmen sollen. Eigentlich. Tut es aber
nicht. Warum? Lest hier meine neuste 'Geschichte'. Au weia... Ich bin bereit in der Luft zerrissen
zu werden... Autsch... ;)

Zunächst die Eckdaten:

Vorbild: F-86 Sabre Mk. 5 Canadair, Canadian Armed Forces, No. 416 Squadron, Carte Blanche, Juni 1955

Modellhersteller: Hasegawa

Massstab: 1/48

Zurüstteile: Aus Resin und Fotoätzteilen: Komplettes Cockpit aus Resin + Fotätzteile / Fahrradschächte
aus Resin / Luftbremsen (im Rumpf und die Bremsklappen sowie Hydraulikleitungen) aus Resin /
Munitionsschächte aus Resin / Gewehrschächte aus Resin / Canopy 'Innenleben' aus Resin

Umbauarbeiten: Aufgrund der Zurüstteile musste ich den Rumpf und die unteren Tragflächen an
insgesamt 10 Stellen aufschneiden. Danach sauber schleifen, verspachteln und erneut verschleifen.


Bauzeit: Über 150 Stunden ( April '07 - Mai '07)











Für den Wettbewerb wollte ich was ganz schickes machen und gleichzeitig meine bisherigen
Fähigkeiten um einen Schwierigkeitsgrad erhöhen. Die div. Resin-Zurüstteile waren wunderbar.
Ich schnitt zum ersten mal an den entsprechenden Stellen im Rumpf die Stellen aus, in denen die
Resinteile platziert werden sollten. Also, da kam ich echt ins Grübeln und Schwitzen, denn ich wusste
ja nicht, wie die Teile schlussendlich zusammenpassen würden.











Ich wusste allerdings eines mit Sicherheit: Diese Stellen müsste ich perfekt verschleifen, verspachteln
und erneut verschleifen. So weit, so gut.











Hier ein Beispiel, wo ich im Rumpf Teile herausschneiden musste.











Diese Stelle bereitete mir sehr viel Mühe und Nachdenken. In der Anleitung von Eduard's Resinteilen
war nicht sehr ersichtlich, wo genau ich was aus dem Rumpf herausschneiden musste, damit die
Resinteile danach auch hinein passten. Wow... Ich glaube, dieser Arbeitsschritt hat etwa
4 - 6 Stunden gedauert.

Im Internet wurde ich dann auf sehr präzise Skizzen von Details einer Sabre fündig. Ich beschloss, diese
Details zusätzlich nachzubauen:

Kleines Foto, Nr. 1: Diese 'Drähte' habe ich heissgezogen aus dem Plastikgussast. Es kostete mich
viele Versuche, bis ich die perfekte dicke der Drähte hatte.

Kleines Foto, Nr. 2: Diesen Flügelteil musste man gemäss Anleitung des Resin-Teiles abschneiden und
durch ein Resinteil ersetzen. Aufgrund der Skizzen, die ich im Internet fand, hing dieses Stückchen
hinunter, sofern der Munitionsschacht offen war. Keine leichte Aufgabe. Aber ich freue mich, diese
Details geschafft zu haben :)











Der Zusammenbau der beiden Rumpfhälften (mit den Resinteilen darin...) stellte mich auf eine
'Fähigkeits-und-Gedulds-und-Nachdenken-und-Intelligenz-Hürde'. Hier und da musste ich an
den Resinteilen noch feilen, damit ich alles einbauen konnte. Aber schlussendlich kriegte ich das alles
hin, mit einer Engels-Geduld, die ich so an mir noch nicht kannte. Wieder was an mir entdeckt - hurra!

Ich verspachtelte und verschliff alle Leimnähte nach einer über 24-stündigen Trocknungszeit und war
mit dem Resultat sehr zufrieden. An diesem Bauabschnitt dachte ich, dass dieses Modell mein
bisher bestes werden würde und ich am Wettbewerb vermutlich Chancen hätte auf die Ränge 10 - 15.











Das Ausführen der Lackierung war nicht sonderlich schwer und es machte mir Freude :) Allerdings
die 'richtige' Auswahl der Farben stellte mich vor weitere intensive Grübeleien. Nach vielem
Ausprobieren an Abfall-Stücken nach intensiver Internet-Recherche habe ich meiner Meinung nach eine
ahnsehnliche Farbkombination hingekriegt.











Das Anbringen der Decals war im Grossen und Ganzen einfach. Allerdings auf der linken Tragfläche oben
und unten hätte die Bauanleitung etwas anderes vorschreiben sollen: Oben an der Tragfläche gibt
es eine Art 'Stabilisator' ( ich weiss nicht, was es ist ). Dieses Teilchen befindet sich direkt auf dem Decal.
Also hätte ich dieses Teilchen erst nach dem Anbringen der Decals ankleben dürfen...

Unten auf der Tragfläche kommt der Aussentank in die Quere. Also musste ich die Decals an den
entsprechenden Stellen aufschneiden und danach wieder korrekt anbringen. Nächstes mal muss ich
genauer hingucken, wie die Decals angebracht sind, damit ich solche Teile erst danach anbringe.











Die Alterung erfolgte wie gewohnt mit Ölfarbe und stark verdünnter Email-Farbe. Nach einer
Trocknungszeit von etwa 30 Minuten habe ich den Überschuss vorsichtig weggerubbelt und mit der
Airbrush das Finish gemacht und somit die noch zu schmutzigen Stellen wieder 'aufgehellt'.

Bis hierhin dachte ich noch immer: Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit, da sie immerhin einen recht
grossen Schwierigkeitsgrad nach oben für mich aufwies. Danach folgte eine Schicht Glanzlack und später
eine Schicht 'seidenmatt' von 'Microscale' ( der Hersteller, der die Weichmacher MICRO SET und MICRO
SOL verkauft ). Und das war das erste Problem, bei dem sich langsam in mir die
Befürchtung einschlich, dass ich das Modell vielleicht doch nicht am Wettbewerb teilnehmen lassen
könnte...












Es bildeten sich unzählige kleine Tröpfchen, die im Trockenzustand aussehen wie kleine Schuppen
von einer Schlange. Ausserdem glänzte mein bis dahin schöner Flieger wie eine Speckschwarte -
igitt!! Also machte ich zunächst ein paar Versuche mit der 'Matt-Lösung' von Microscale. Die Versuche
waren vielversprechend. Also sprühte ich dann den Flieger damit ein. Und das war das zweite
Problem, das mir den Gnadenstoss versetzte: Die Canopy (auch den vorderen Teil) hatte ich bereis
demaskiert und nur die Canopy (den hinteren Teil) entfernt. Der vordere Teil war demaskiert noch
auf dem Flieger, als ich den Mattlack besprühte.
Kann man sich so viel Dummheit überhaupt
vorstellen? :(











Und somit sah ich den Flieger nur noch von hinten, wie er wegflog vom Wettbewerb... weit weg...
Ich weiss, dass man in der Abteilung 'X' beim Hersteller anklopfen kann, um die Canopy nach-zu-
schnorren. Aber die vielen kleinen Schüppchen auf dem Flieger... nein, nein, das darf natürlich nicht
sein.

Und so habe ich einen Flieger fast 'in den Sand' gesetzt mit einer Endphase, die ich eigentlich kenne
und ich dort keinen Fehler hätte machen dürfen ( ich meine das mit dem vorderen Teil der Canopy).

Warum es diese Schüppchen auf dem Lack gab, weiss ich nicht. Vermutlich eine falsche Anwendung.
Nächstes mal verwende ich wieder meinen Klarlack, mit dem ich schon gute Erfahrung gemacht
habe.

Tja, das war also mein Bericht. Etwas lang, sorry... :)











Noch zwei letzte Bilder möchte ich euch zeigen: Das fertige Resin-Cockpit bemalt und gealtert.
Die Instrumententafel ist noch nicht eingebaut.











Und die Instrumententafel. So, das war's. Und jetzt bin ich bereit für den Tadel. ( Aber etwas Lob
bitte auch...) ;)


thomas

Hallo Vasilij,

also mit gefällt deine Sabre, soweit ich das anhand der Bilder beurteilen, ausgespochen gut...vor allem auch die Alterung. Allerdings kenn ich mich mit kanadischen Jets nicht so aus, weiß nur dass deren Starfighter berühmt für ihre absolute Sauberkeit waren - das muß so aber für deren Sabre´s  nicht zutreffen...
Das mit dem Canopy ist natürlich ärgerlich und nicht das erste Mal (Hellcat ;) )

Was den Klarlack anbetrifft: Meiner Meinung nach ist das einer der heikelsten Farben überhaupt, weil man hier, wenns nicht gelingt, kaum noch was korrigieren kann, ich mach da vor dem Anwenden einer neuen Farbe immer Versuche an alten "Schrottmodellen"...
Warst du mit deinem bisherigen Klarlack unzufrieden ?

ZitatOben an der Tragfläche gibt es eine Art 'Stabilisator' ( ich weiss nicht, was es ist ).
Das ist ein Grenzschichtzaun, der verhindern soll dass die enrgiearme Grenzschicht bei eine gepfeilten Flügel nach außen wandert...sehr häufig und "mächtig" bei sowjetischen Jets der 50ér und 60ér zu sehen.
Hier mal eine MiG-19, die vermutlich die größten hatte:  http://www.warbird-photos.com/marchfm-06-03/images/PICT3465.jpg

So, und jetzt mach´ma das Ganze in 1/144, oder ?  ;D ;D ;D


vasilij

Hallo Thomas

Danke für den Balsam  ;D Jaja, die Hellcat und die trübe Canopy... Aber ich hab' mich bei
diesem Modell hier gebessert! Es ist nur noch der vordere Teil der Canopy versaut!  :D :D
Ich denke, dass es mir ein drittes mal nicht mehr passieren wird (ich geb' mir Mühe...)


ZitatWarst du mit deinem bisherigen Klarlack unzufrieden ?

Nein, gar nicht. Aber ich probierte den von Microscale aus, weil ich so gute Erahrungen mit
den Weichmachern von denen hatte. Ich vermute halt, dass ich es falsch angewendet habe.
Vermutlich darf man den Klarlack nur über den Decals verwenden und nicht für das ganze
Flugzeug. Werd' ich beim nächsten Flieger mal so machen.

Und danke für die Erklärung des Grenzschichtzauns! Und das ganze mache ich NICHT in 1/144....
gibt's da nicht noch kleinere Futzel-Arbeiten? Z.B. Schleudersitzauslöser schwarz/weiss bemalen - auf einem Haar?  ;D :D

thomas

#3
Zitat...Aber ich hab' mich bei diesem Modell hier gebessert!...
Das hast du, ohne Frage - und das nicht nur weil diesmal nur der vordere Teil des Canopys matt wurde... ;D

ZitatAber ich probierte den von Microscale aus, weil ich so gute Erahrungen mit
den Weichmachern von denen hatte. Ich vermute halt, dass ich es falsch angewendet habe.
Vermutlich darf man den Klarlack nur über den Decals verwenden und nicht für das ganze
Flugzeug. Werd' ich beim nächsten Flieger mal so machen.
Ich kenne diesen Klarlack von Microscale zwar nicht, kann mir aber kaum vorstellen dass es Klarlack gibt den man nur auf Decals verwenden soll/darf...
Welche Basis hat denn dieser Microscale Klarlack ? (Enamel oder Acryl)
Wenn Acryl - dann könnte es zu unverträglichkeiten mit den Öl und Enamel washings gekommen sein ?!
Um sowas zu vermeiden lasse ich Ölfarben, die ich auch sehr gerne verwende, immer mehrere Tage trocknen - oder mache, wenns eilt, eine Zwischenschicht mit Future. Future hat den Vorteil, praktisch mit allem kompatibel zu sein...

ZitatUnd das ganze mache ich NICHT in 1/144....
Schaaaaaaaaaaaade  ;) ;D ;D

vasilij

Es ist auf Acryl-Basis (man kann es mit Wasser mischen). Das Washing mit Enamel war unter einer
Schicht Klarlack bereits versiegelt. Der Klarlack von Microscale perlte ganz fein ab und ist dann so
eingetrocknet. Man muss zwar genau hinschauen, damit man die Unregelmässigkeiten erkennt,
aber man erkennt sie, und das ist natürlich unschön :)

tobias

hoi vasilij

schade hat es nicht geklappt mit dem Wettbewerb.
150 Stunden Arbeit in 2 Monaten.... wow das ist eine Menge Zeit die du investiert hast.  :o

vasilij

Hallo Tobias

Ja, ich hab mir Mühe gegeben. Aber zum Schluss hab ich wohl das
Gehirn ausgeschaltet  :D Oder es ist durch die vielen Dämpfe
eingeschrumpft (trotz der Schutzmaske, die ich beim Lackieren trage...)

tobias

ich staune dass du das mit so viel Humor nehmen kannst. Ich wäre total gefrustet.

claudio

Hoi Vasilij

Ich kenne mich mit Jet's überhaupt nicht aus deshalb gebe ich meinen Senf auch "nur" zum Bauen / Bemalen.... Das mit der Canopy ist natürlich extrem frustierend... Falls es dich tröstet... Ich stelle bei jedem Modell immer wieder fest, dass ich dies oder das besser anders gemacht hätte und ich werde denselben Fehler gaaaaaanz sicher niiiiiiiie mehr machen um beim nächsten Modell zu bemerken, dass ich wieder denselben Fehler (vielleicht leicht abgewandelt) gemacht habe.... Ich möchte sogar behaupten, dass es uns allen so geht und es das "perfekte" Modell nicht gibt. So viel zum Thema Canopy... Was Du aber mit den restlichen Teilen angestellt hast, mein Respekt! Ich stecke "flugzeugbauerisch"  noch in den Kinderschuhen und weiss wie schwierig es sein kann, Resin-Teile sauber einzubauen. Deshalb hier meine Gratulation zum Modell!

Tschüss und Kopf hoch, ist wirklich schön geworden das Ding!

Claudio

vasilij

Hallo Claudia

Herzlichen Dank für den Zuspruch :)

chris

trotz allem: schön geworden! Ist mir auch schon passiert, die Sache mit dem Canopy. Ich hab dann einfach ersetzt, indem ich es mit einem Skalpell vorsichtig im Falz zwischen Rumpf und Canopy eingeritzt habe, damit die Farbe nicht splittert. Dann konnte ich es entfernen und ersetzen.

Chris