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Ling-Temco-Vought A-7G Corsair II

Begonnen von hans-juerg, 05. September 2011, 18:19:12

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hans-juerg

Hoi zaeme,

Hier ist meine LTV A-7G Corsair II. Da es eine A-7G und nicht eine A-7E ist, stimmt das mit der Markierung fuer die Schweizer Flugwaffe. Dargestellt habe ich wie das Flugzeug in der 2. Haelfte der 80iger Jahre ausgesehen haette, wenn es bei der Fliegerstaffel 7 im Einsatz gestanden haette.

Der Baubericht ist hier: http://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=3274.0 und die Kit-Vorstellung findet ihr hier: http://www.modellbaufreunde.ch/index.php?topic=3273.0

hans-juerg

Ja, meine A-7G Corsair II ist ein ,,what if", aber einer mit einem realem und historisch korrekten Hintergrund da die A-7E Corsair II von Piloten ueber der Schweiz ausgiebig geflogen und getestet wurde. Auch kann man annehmen, dass diese Flieger der USAF waehrend den Tests das Innere von hochgeheimen Kavernen auf diversen Kriegsflugplaetzen gesehen haben:

In der Folge der Mirage-Angelegenheit wurde im Eidgenössischen Militärdepartement entschieden, die nächste Kampfflugzeuggeneration müsse ausschliesslich für die direkte und indirekte Feuerunterstützung der Erdtruppen eingesetzt werden. Nach einer sehr aufwendigen und wechselvollen Evaluation welche den Fial G-91, den Saab 105, die Dassault Milan und den A-7 Corsair II untersuchten, waren am Schluss nur noch der Milan gegen den Corsair im Rennen. Die Daussault Milan war eine Weiterentwicklung der Mirage IIIS gemaess Schweizerischen Anforderungen fuer den Erdkampf. Die Hunter-Piloten aus Dübendorf wollten den Corsair wegen seiner Erdkampfstärke, die Mirage-Piloten aus Payerne wollten den Milan wegen seiner Luftkampfstärke.

Im August 1972 stellte das Eidgenössische Militärdepartement dem Bundesrat den Antrag, 40 Kampfflugzeuge des Typs A-7 Corsair II von Ling-Temco-Vought zu beschaffen.

Auf Grund des langen Schatten der Mirage Affaire und der Tatsache, dass die Luftwaffe wieder kein Flugzeug ab Stange kaufen wollte (A-7E) kam es im Bundesrat am 9. September 1972 zu einem «Nullentscheid» und zum Auftrag an das Eidgenössische Militärdepartement, die Luftkriegskonzeption neu zu formulieren. Dieser Ausgang der langjährigen Erprobungs- und Definitionsarbeit, die bis zur Bestimmung aller Ersatzteile reichte, stiess bei den Flieger- und Fliegerabwehrtruppen auf Unverständnis. Als Notlösung wurde 1973 vom Parlament, die Beschaffung einer zweiten Serie von 30 «werkrevidierten» Hunter-Flugzeugen beschlossen. Dieser ,,Nullentscheid" vernichtete die Faehigkeit der Luftwaffe fuer den operativen und taktischen Erdkampf.

hans-juerg

Corsairs II in der Spezifikation A-7G sind nie geflogen, da dieses Muster fuer die Schweiz vorgesehen war. Welche Unterschiede zur A-7E effektiv vorhanden waren ist mir zur Zeit noch nicht gelaeufig, ich vermute, dass verschiedene Elektronik Aenderungen vorgesehen waren. Ich habe die Luftbetanktungssonde am rechten Rumpfbug und den Katapultschlitten am Bugfahrwerk weggelassen, da ich denke, dass diese Teile von der Schweizer Luftwaffe nicht gewuenscht waren.

Ich habe meine Corsair II in den selben Farben wie den Hawker Hunter F.Mk.58 der Schweizer Flugwaffe dargestellt naemlich hellgrauer Bauch in FS36357, dunkelgruener FS34098 und dunkelgrauer FS36176 Ruecken. Auch die Martrikel Nummer J-4137 wurde von einem Schweizer Hunter getragen. Stencils habe ich von F-5E Tiger, Mirage IIIRS und Hunter Decals Sheets ausgeliehen und gemaess den Vorlagen von Tiger, AMIR und Hunter auf der Corsair angebracht


hans-juerg

Die A-7E Corsair II war in der Lage neben einer 6-laeufigen 20mm M61 Vulcan Kanone mit 1030 Granaten eine Waffenlast von 6'800 kg bestehend aus Raketen (gelenkt und ungelenkt) und Bomben (smart und dump) mitzufuehren. Zum Vergleich;der Hunter konnte max. 1'814 kg mitfuehren.

Meine A-7G Corsair II habe ich mit 2 SIWAs (AIM-9 Sidewinder) zur Selbsverteidignung, 2 AGM-65 Maverick und einem IR Pod ausgeruestet. Sidewinders und Maverick waren resp. sind im Arsenal der Schweizer Flugwaffe.

Ein kleiner Literaturhinweis fuer diejenigen Leser welche sich fuer die Irrungen und Wirrungen der Flugzeugbeschaffung der Schweizer Luftwaffe interessieren: http://www.rotpunktverlag.ch/cgibib/germinal_shop.exe/VOLL?session_id=2450&titel_id=36798&titel_nummer=36798&caller=rotpunkt
Achtung: der Autor, Roman Schuermann, ist Journalist bei der WOZ und daher zumindest ein Kommunist, Sozialist oder – Gott behuete - ein Mitglied der SP! 8)

Weiterfuehrende Hinweise zur A-7 Corsair II gibts hier: http://en.wikipedia.org/wiki/LTV_A-7_Corsair_II

Fazit: Neben dem eigentlichen Bau hat auch die Suche nach Referenzmaterial fuer dieses Projekt extrem Spass gemacht. Ich konnte einiges Lernen ueber die juengere Vergangenheit meines Landes und die Irrungen und Wirrungen der Politik die nicht immer nachvollziehbar waren. Das Anforderungsprofil der Luftwaffe dagegen waren meistens gut durchdacht und den damaligen Verhaeltnissen entsprechend. Als weiteres Resultat hatte ich noch ein paar zukuenftige ,,what-if" Projekte der Swiss Air Force entdeckt.

Danke fuer Eure Kritik und Interesse.

Gruss,
Hans-Juerg

claudio

Wow, tolles Modell und interessante Ausführungen!
Mir gefällt besonders die "lebendige" Bemalung. Sehr schöne Schattierungen und Aufhellungen. Persönlich hätte ich vermutlich die Panel-Lines etwas stärker betont, aber das ist Geschmacksache.

Ein schönes Modell, gratuliere!
Tschüss
Claudio

cipi

Diese Corsair gefällt mir auch sehr gut!
Da gibt es gar nix zu meckern!

Ja, das wäre wirklich ein schöner Schweizerflieger geworden!


Gruass Carlo
Leidest du an Lackdoseintoleranz?! Benutze einfach die Airbrush!

max

Super Modell Gratuliere und der text, ja mal was anderes  ;D
Ist halt typisch CH  ;)
Vielen Dank
MAx
Lectori Salutem

MacMeister

Hoi Hans Jürg

Eine kreative & tolle Idee, die Du da aufgegriffen hast. Das Resultat lässt sich sehen  :D

En Gruess vom RDM
whatever!

hans-juerg

Hoi zaeme,

Vielen Dank!
Zitat von: claudio am 06. September 2011, 07:56:29
Persönlich hätte ich vermutlich die Panel-Lines etwas stärker betont, aber das ist Geschmacksache.
War eigentlich hin und her gerissen zwischen einsauen oder nicht. Ausschlaggebend war die Tatsache, dass die Flieger der Schweizer Luftwaffe eigentlich immer sehr gepflegt aussehen. Schau mal wie die AMIRs und Hunters bis zum Schluss ausgesehen haben - wie aus dem Druckli ;), auch die Venoms, obwohl abgeschossene Farben sind eigentlich sehr sauber gewesen.

Aber ich habe eine A1 Skyrider in der Plannungsphase, Navy oder USAF ist noch nicht ganz klar, die wird ganz sicher eingesaut.

Gruss,
Hans-Juerg