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P-39Q Airacobra "Unlimited Racer" (Accurate Miniatures 1/48)

Begonnen von jacqueline, 08. Dezember 2006, 15:04:38

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jacqueline

Die P-39 Airacobra war bekanntlich ein Jagdflugzeug mit zweifelhaftem Ruf. Für die Amis selber war sie nur eine Notlösung, bis leistungsfähigere Typen zur Verfügung standen. Richtig zufrieden damit waren eigentlich nur die Sowjets, die 5'000 Stück davon bezogen und mindestens vier Airacobra-Asse mit 40+ Abschüssen hervorbrachten.

Eine eher ungewöhnliche, zweite Karriere startete die P-39 unmittelbar nach dem Krieg, als zwei von ihnen als zivile Rennflugzeuge für Aufmerksamkeit sorgten.

Ich war ziemlich überrascht, als Accurate Miniatures vor ein paar Monaten verkündete, einen Airacobra-Racer herausbringen zu wollen. Im ersten Moment dachte ich an eine ,,Leihgabe" von Promodeller (wie vor einiger Zeit die Curtiss SB2C Helldiver), doch es stellte sich erfreulicherweise heraus, dass Eduard der edle ,,Spender" sein würde. Zwei P-39 dieses Herstellers hatte ich bis dahin schon gebaut und konnte nur Gutes darüber berichten. Als Air Race Fan musste ich so ein Ding natürlich haben.

Nun zum Bausatz selber: Er kommt in gewohnter Accurate-Miniatures-Manier daher, d.h. in einer stabilen Kartonschachtel mit Zwischenboden. Unter letzterem sind Klein-/Karsichtteile, Decals, Canopy-Schablone und der Bauplan sicher verstaut.

Der Bausatz bietet drei Markierungsmöglichkeiten:

1. Die rote ,,Cobra I" NX92847 vom Skylanes Unlimited Racing Team, Pilot Jack Woolams
Diese Maschine zerbrach 1946 kurz vor dem Thompson Trophy Race in der Luft und riss den Piloten in den Tod.

2. Die gelbe ,,Cobra II" NX92848vom Skylanes Unlimited Racing Team, Pilot Tex Johnston
Mit dieser Maschine gewann Pilot Johnston 1946 das Thompson Trophy Race mit einer Geschwindigkeit von 373 mph (ca. 600 km/h).

3. Eine "normale" P-39Q der 357 FG, 363 FS, 1943 in Tonopah, California, Pilot Bud Anderson
Diese P-39 trug als erste von Bud Anderson's persönlichen Flugzeugen den Namen "Old Crow". Anderson wurde 1944 mit seiner Einheit nach Europa verlegt, wo er zum Fliegerass avancierte (16+ Abschüsse mit P-51 Mustang). Später wurde er Testpilot. Heute ist er stolzer Besitzer einer restaurierten P-51D Mustang namens ,,Old Crow" (logisch!), die er – als rüstiger Mittachtziger! – noch immer an Airshows vorführt.

>>>FORTSETZUNG FOLGT<<<

claudio

Hoi Jacqueline

Sieht gut aus, das Ding! Welche wird es werden? Lass mich raten, die Gelbe?

Tschüss
Claudio

jacqueline

Zitat von: claudio am 08. Dezember 2006, 16:52:18
Sieht gut aus, das Ding! Welche wird es werden? Lass mich raten, die Gelbe?

Am liebsten alle drei... ::)

jacqueline

Und weiter gehts. Da der Grundbausatz sowieso von Eduard stammt, habe ich mir das Ablichten der Spritzlinge erspart und die entsprechenden Bilder gleich von der Eduard-Website geklaut.

Wie man sehr schön sehen kann, ist es ein "Multifunktionsbausatz". Einge Teile, z. B. Propeller, Exhausts etc. liegen in verschiedenen Formen bei, sodass siich im Prinzip fast jede erdenkliche Airacobra-Version bauen lässt.

Was mir bei den Klarsichtteilen besonders sympathisch ist, sind die komplett klarsichtigen Türen. Separate Fenster reinkleben zu müssen wäre blöd, und mit den dazugehörenden Spritzschablonen ist die Bearbeitung mit der Airbrush absolut kein Problem.


>>>FORTSETZUNG FOLGT<<<

jacqueline

Die Decals sehen - zumindest mal auf dem Papier - sehr gut aus ("Made in Italy"). Gestochen scharf gedruckt auf dünnem Trägerfilm.

Die Zahlen sehen ungewohnt gross aus für ein so kleines Flugzeug, lassen sich so ober umso besser randlos ausschneiden. Damit lässt sich auch das hinterste und letzte "Silberfischchen"-Restrisiko vermeiden.

>>>WIRD FORTGESETZT<<<

thomas

Sehr schöne Bausatzvorstellung  :) :) :) :)

Was man vielleicht noch hätte machen können, wären ein paar Detailaufnahmen beispielsweise des Instrumentenpanels, der Fahrwerksschächte oder der Fahrwerksbeine...

Die Idee der Türen mit Klarsichtteilen ist super, ich wundere mich schon lange warum dies nicht öfter so praktiziert wird (vermutlich ist es teurer) aber gerade bei ,,Aufklärernasen", optischen Pods  oder auch bei IR-Raketen würde sich das gut machen.

Achja, ich würde die gelbe bauen... 8) 8)

thomas

jacqueline

Zum Glück haben wir Thomas, sonst wäre unser Laden gestern mal wieder dicht gewesen... :(

Zitat von: thomas am 09. Dezember 2006, 17:47:25
Was man vielleicht noch hätte machen können, wären ein paar Detailaufnahmen beispielsweise des Instrumentenpanels, der Fahrwerksschächte oder der Fahrwerksbeine...

Hätte ich gekonnt, wenn ich nicht von Natur aus etwas arbeitsscheu wäre. Unter uns gesagt: Die Teile sind gut, in unbemaltem Zustand aber kein Pixel wert.

jacqueline

So, bis jetzt sah die Sache ganz nett aus.

Anbei noch ein Bild des Ansaugstutzens aus Resin, der bei den Racern auf der Bauchseite zu montieren ist (dort, wo ursprünglich die Bomben-/Zusatztankaufhängung war). Dieser Stutzen ist nur eine der Modifikationen, welche die Cobra-Racer erfahren haben – aber die einzige, die im Bauplan erwähnt wird. Darüber gleich mehr.

Ohne gross recherchiert geschweige denn mit dem Bau begonnen zu haben, sind mir folgende Negativpunkte aufgefallen:

1. Das sonst bei den Eduard-Airacobras beigelegte Bleigewicht für die Nase (damit das Modell auf allen drei Beinchen zu stehen kommt) fehlt leider. An sich nicht weiter tragisch, Bleischrot tut es auch, trotzdem schade. Ich fand das genau in die Rumpfnase passende Bleiteil ausserordentlich praktisch.

2. Im Bauplan wird mit keinem Wort erwähnt, welche Exhausts für die Cobra I und II zu verwenden sind. Ich weiss es zufälligerweise: Es sind die mit 12 Auspuffrohren. Wer das nicht weiss oder naiv genug ist, sich vor dem Zusammenbau keine Originalbilder anzuschauen, könnte auf die Nase fallen.

3. Ebenfalls wird verschwiegen, dass die beiden Racer ein Staurohr in der Propellernabe trugen – dort, wo ursprünglich die grosse böse Bordkanone rauslugte.

4. Der Ansaugstutzen unmittelbar hinter dem Cockpit wurde bei den Racern modifiziert und nach vorne verlängert, was den Gestaltern des Bauplans nicht erwähnenswert gewesen zu sein scheint.

5. Von einer renommierten Firma wie Accurate Miniatures hätte ich eigentlich erwartet, dass die schwarzen ,,Zacken" auf den Nasen der Racer als Decals oder in Form einer Spritzschablone beiliegen würden.

Das sind ein paar Dinge, die mir spontan aufgefallen sind. Wenn ich erst mal richtig anfange zu recherchieren, kommt bestimmt noch mehr.

Zusammenfassend kann ich schon jetzt sagen, dass sich die Leutchen von Accurate Miniatures ruhig ein bisschen mehr Mühe hätten geben können. Das wären sie ihrer treuen Kundschaft, wenigstens aber ihrem guten Ruf schuldig gewesen.



claudio

Tja, vielleicht haben die es ja extra gemacht, damit sich die Spreu vom Weizen trennt  ;) ;)
Nein, Du hast schon recht, es ist schade, dass solche Sachen passieren. Ich selbst bin nicht unbedingt ein Freund von ausgiebigem, stundenlangem Recherchieren. Eigentlich baue ich lieber... Aber wenn man immer wieder hört, was das die Hersteller für Fehler vom Stapel lassen ist es schon fast ein Muss....
Ich bin auf jeden Fall schon auf die weiteren Schritte gespannt. Wird es ein Baubericht werden?

Tschüss
Claudio

jacqueline

Zitat von: claudio am 10. Dezember 2006, 19:42:15
Ich selbst bin nicht unbedingt ein Freund von ausgiebigem, stundenlangem Recherchieren. Eigentlich baue ich lieber...

Bei mir ist es umgekehrt... recherchieren wäre ja so lustig, wenn bloss die blöde Bauerei danach nicht wäre.

ZitatWird es ein Baubericht werden?

Mal sehen... wenn ich noch viele Fehler finde, baue ich lieber meinen alten Opel zum Racer um, ist vielleicht einfacher.